Der FC Bayern feierte am Wochenende gegen den VfB Stuttgart (2:0) seinen ersten Sieg im Jahr 2015. Zwar verdient, aber spielerisch dennoch wenig überzeugend. Zu oft verlor sich der Ligaprimus mit seinem Ballgeschiebe im Niemandsland und tat sich schwer, in torgefährlichere Regionen vorzustoßen. "Hauptsache gewonnen, wenn auch nur dank der zwei Wuchtschüsse", bringt es Thomas Müller im "kicker" auf den Punkt.
Mittelfeldlenker Xabi Alonso erzielte mit 134 Ballkontakten und 116 Pässen wieder einmal Topwerte in seinem Team, befindet sich allerdings nach wie vor nicht in der Verfassung aus der Hinrunde. Nach Einschätzung des Fachblatts ist insbesondere auch das Gespann Alonso/Schweinsteiger bislang nicht zuträglich für das Bayern-Spiel, verleiht diesem gar einen gewissen Grad an Behäbigkeit. Beide verstehen sich in ähnlichem Maße als zentrale Leitfigur auf dem Spielfeld, wollen der Mannschaft den Takt vorgeben.
Entschleunigte Bayern
Bis zur Winterpause standen die zwei Weltmeister nur einmal gemeinsam auf dem Platz (4:0 gegen Augsburg), gleichwohl versprach man sich für die Rückrunde viel vom angepriesenen Traumpaar. Bisweilen rückte der etwas vielseitigere Schweinsteiger in dieser Konstellation leicht nach vorne, wich gelegentlich auch auf die Außen aus. Der Rekordmeister hat allerdings eindeutig umtriebigere Spieler im Kader, um in diesem Bereich die Offensivmaschine anzukurbeln. Den physischen Ansprüchen des Systems von Trainer Pep Guardiola wurden nach Ansicht des "kicker" jedenfalls im Kalenderjahr 2015 weder Alonso noch Schweinsteiger gerecht.
Daher stellt sich – vermutlich bald auch für den Coach – die Frage, ob einer der Leitwölfe nicht besser den Platz räumt für einen Götze, Müller oder Lewandowski, von denen in den bisherigen drei Rückrundenspielen immer einer als Bankdrücker begann. Deutlich akuter wird dieser Gedanke, wenn sich ab nächstem Monat so langsam die Rückkehr der Langzeitverletzten Lahm, Thiago oder Martinez anbahnt. Aufgrund seiner hervorragenden ersten Saisonhälfte dürfte Alonso für den Moment gegenüber Schweinsteiger die besseren Karten haben. Jedoch gelingt es "El Profesor" in diesem Jahr noch nicht, seine herausragende Rolle im Team zu bestätigen.