Yoshinori Muto
Abseits
"Nennen Sie mich Yoshi"

Danbu

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Wie in jedem Jahr stehen mit Start des neuen Spieljahres besonders die zahlreichen Neuzugänge der verschiedenen Klubs im Fokus. Einer davon ist der Japaner Yoshinori Muto, der von Mainz für geschätzte 2,8 Millionen Euro vom FC Tokio aus der J-League unter Vertrag genommen wurde.

Im Buhlen um den 23-jährigen Torjäger, der es mit insgesamt 24 Toren in 54 Spielen für den Hauptstadtclub geschafft hat, sich auch über die Grenzen Asiens hinaus einen Namen zu machen, stach man mit dem FC Chelsea aus London namhafte Konkurrenz aus.

Direkt bei seiner offiziellen Präsentation, Anfang Juli, wusste der Japaner doppelt zu überraschen: Zum einen erschien er zu dieser nämlich im piekfeinen dunklen Anzug, woraufhin ihn Tobias Sparwasser, Pressesprecher der Mainzer, zum "mit Abstand bestangezogensten Spieler, den wir je präsentiert haben", titulierte.

Desweiteren eröffnete der Japaner seine Gespräche auf deutsch: "Mein Name ist Yoshinori Muto. Nennen Sie mich Yoshi", so seine ersten Worte. "Ich freue mich sehr, dass ich für so einen großartigen Verein spielen darf. Ich werde für 05 alles geben", erklärte er weiter und ergänzte: "Deutsch ist zwar eine schwierige Sprache, aber ich werde das lernen."

Doch natürlich will der ambotionierte 13-fache Nationalspieler Japans nicht nur mit gutem Kleidungsstil und Sprachkenntnissen überzeugen. Vor allem Tore sollen es sein. Und davon möglichst viele: "Ich habe keine feste Vorgabe aber ich möchte so oft treffen, wie ich kann" , wird der Offensiv-Allrounder zitiert. Ein weiteres Ziel Mutos ist es "einer der besten Spieler der Welt" zu werden zu werden, übersetzt sein Dolmetscher.


Bruchweg statt Stamford Bridge

Warum Muto die vermeintlich kleinen Mainzer trotzdem gegenüber den "Blues" aus London bevorzog, darüber verliert er in einem Interview mit Alex Blatt, einem britischen Freelance-Journalisten auf Twitter, einige Worte.

So bezeichnet er die Premier League zwar als erstklassige Liga, sieht sich aber momentan noch nicht bereit für Chelsea. Trotz seiner hochgesteckten Ziele will er nichts überhasten und seine eigene Entwicklung in gleichmäßigen Schritten gehen.

Als weiteren nicht unwesentlichen Faktor gibt er Shinji Okazaki an. Der letztjährige Topscorer der Mainzer und Landsmann von Muto war nach seinen überzeugenden Leistungen von Leicester City abgeworben worden, spülte dabei elf Millionen Euro in die Mainzer Klubkasse. Er lobte explizit die leidenschaftlichen Fans, sowie die tollen Mitglieder des Clubs und gab Muto eine klare Empfehlung für die 05er mit auf den Weg.


Chancen auf die Startelf?

Nach seiner Ankunft in Mainz konnte sich Muto bereits in den Testspielen beweisen: In vier von sechs Partien nach seinem Wechsel stand der Angreifer dabei in der Startelf. Einmal auf dem linken Flügel - wo aktuell jedoch Jairo die Nase vorne hat - und dreimal in Folge im Sturm.

Dort heißt der Konkurrent aktuell Florian Niederlechner, den eine Muskelverhärtung zwischenzeitlich zur Pause zwang. Somit scheint weiterhin nicht geklärt, auf wen Trainer Martin Schmidt an vorderster Front setzt. Ganz zufrieden scheint der Übungsleiter jedoch noch nicht zu sein. In den Planungen der Mainzer deutet sich mehr und mehr an, dass man auf dem Transfermarkt noch einmal nachlegt.

"Wenn wir den Richtigen haben, von dem wir hellauf begeistert sind, dann werden wir zuschlagen - aber es wird kein Lückenbüßer sein", so der Chefcoach. Investieren die 05er also noch einmal, dürfte es sowohl für Niederlechner wie auch für Muto schwerer werden.