In der Winterpause war eines der Anliegen des FC Schalke 04, einen gestandenen Fußballprofi zu verpflichten, der idealerweise sowohl die Qualität im Kreativbereich erhöhen als auch Verantwortung übernehmen kann. Ob die 25-jährige Neuerwerbung Younés Belhanda diese Anforderungen erfüllen kann?
Seinem jungen Alter zum Trotz hat der Marokkaner auch schon als Führungsfigur Erfahrungen sammeln können. Bei seiner ersten Station, dem französischen Erstligisten HSC Montpellier, gelang ihm vor sechs Jahren nicht nur der Durchbruch, Belhanda nahm gleich einen wichtigen Part ein und stand am Ende der Saison mit 33 Einsätzen in der Liga da. Schon zwei Jahre später feierte er die erste Meisterschaft der Klubgeschichte, war neben Olivier Giroud der zweitbeste Torschütze des Teams (12 Treffer – 6 Vorlagen).
Nach seinem Wechsel zu Dynamo Kiew stagnierte seine Entwicklung. Zwar kam er auch hier in den letzten zweieinhalb Jahren zu 88 Einsätzen und fuhr einen Meisterschaftstitel ein, seine Klasse als Spielmacher ließ er indes nicht allzu häufig aufblitzen. Mehr und mehr galt das Verhältnis zwischen Belhanda und dem Verein als angespannt. Der Umstand, dass er in der laufenden Saison seinen Stammplatz verlor, wirkte diesbezüglich wie ein Katalysator.
Mitunter wurde dem Offensivmann ein schwieriger Charakter nachgesagt, was für ein erfolgreiches Schaffen an der neuen Wirkungsstätte in der Bundesliga sicherlich nicht zuträglich wäre. So wird möglicherweise die Frage, ob er auf Schalke Fuß fasst, vornehmlich zur Einstellungsfrage. Denn an fußballerischen Qualitäten mangelt es der Leihgabe aus Kiew gewiss nicht.