Youri Tielemans
1. Bundesliga
BVB zögert wegen eigenen Talenten

Dirk Sommer

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Youri Tielemans gilt in Europa als eines der größten Fußballertalente und wird bei der Borussia aus Dortmund perspektivisch als potenzieller Nachfolger von Ilkay Gündogan gehandelt, dessen Zeit bei den Westfalen spätestens 2016 enden wird. Insbesondere dann, wenn Gündogan schon nach dieser Saison seiner Wege zieht und der BVB damit einhergehend eine nicht gerade niedrige Abfindung einplanen kann, dürfte der 18-jährige Belgier wieder näher in den Fokus rücken.

Die "BILD"-Zeitung berichtete bereits vor einigen Monaten, dass ein angebliches Dortmunder 15-Millionen-Euro-Angebot im vergangenen Sommer von Tielemans Verein RSC Anderlecht ausgeschlagen wurde. Sollte das Interesse der Borussen künftig erneut – und verstärkt – aufflammen, wird dies im Endeffekt womöglich nachteilige Auswirkungen auf den eigenen Nachwuchs haben. Namentlich auf U17-Nationalspieler Dzenis Burnic, der längst als vielversprechender Aspirant für die Position im defensiven/zentralen Mittelfeld ausgemacht wurde.


In der Zentrale droht ein prominentes Überangebot

Vor dem Hintergrund, dass sich eine baldige Verpflichtung des Leverkuseners Gonzalo Castro anzubahnen scheint und auch der Mainzer Johannes Geis wohl ein Thema beim BVB ist, könnte ein zusätzlicher Transfer des belgischen U21-Nationalspielers die Aufstiegschancen für jemanden wie Burnic weitgehend verbauen. Schließlich stehen mit Sven Bender und Nuri Sahin noch zwei weitere namhafte Akteure für die Zentrale zur Verfügung. Dabei kehrt der 16-jährige Burnic am Wochenende möglicherweise als U17-Europameister (Endspiel am Freitag gegen Frankreich) in seine Heimat zurück.

Da man sich zuletzt im Ruhrgebiet die intensivere Förderung der eigenen Talente wieder auf die Fahnen geschrieben hat, bestehen im Klub durchaus Bedenken im Hinblick auf eine kostspielige Verpflichtung von Tielemans, dessen Vertrag vor nicht allzu langer Zeit bis 2020 verlängert wurde. Obendrein beteiligen sich dem Vernehmen nach finanzkräftige Spitzenvereine aus ganz Europa am Tauziehen um das Mittelfeldjuwel.