Nach rund 15 Jahren Vereinszugehörigkeit steht für Youri Tielemans in diesem Sommer voraussichtlich der Abschied vom RSC Anderlecht beziehungsweise der nächste Schritt in seiner Karriere als Fußballprofi an. Das erst 19 Jahre junge Toptalent kann bereits auf vier Spielzeiten Erfahrung in der Jupiler Pro League zurückblicken, hat mit den Belgiern auch Erfahrungen auf internationalem Parkett gesammelt. Insgesamt verbucht er 175 Pflichtspiele (36 Tore – 27 Assists) auf seinem Konto.
Um den Mittelfeldspieler aus seinem bis 2020 laufenden Vertrag herauszukaufen, werden Interessenten schätzungsweise eine Summe ab 20 Millionen Euro aufwärts hinblättern müssen. Liverpool, Chelsea oder Everton werden Begehrlichkeiten nachgesagt, Paris Saint-Germain soll regelmäßig Beobachter zu den RSC-Spielen entsandt haben. Die besten Karten hält momentan aber möglicherweise aber ein anderer Klub aus Frankreich: Spitzenreiter AS Monaco.
"Heute ist Monaco in der Poleposition", zitiert die Sporttageszeitung "L’Équipe" am Montag einen nicht näher genannten "europäischen Entscheidungsträger". Des Weiteren heißt es in dem Bericht wie im Februar auch bei "Het Laatste Nieuws", dass Tielemans an diesem Punkt seiner Karriere noch nicht den Schritt zu einem absoluten Spitzenklub Europas machen will.
Die Monegassen könnten angesichts der aktuellen Entwicklung das ideale Sprungbrett darstellen. Monaco behauptet sich wieder national als auch europäisch, in der Champions League gehört das Team aus dem Fürstentum aktuell zu den Viertelfinalisten. Des Weiteren kommt die Struktur Tielemans entgegen: Die AS verfügt über einen jungen, hungrigen Kader und spielt einen recht spektakulären Offensivfußball.
Im Rennen um das Mittelfeldjuwel könnte es Monaco auch mit Bundesligist Borussia Dortmund zu tun bekommen, der zugleich Konkurrent in der Königsklasse um ein Halbfinalticket ist. Die Westfalen werden schon seit etwa drei Jahren immer wieder mit dem belgischen Nationalspieler in Verbindung gebracht. Laut "Het Laatste Nieuws" ist der BVB – ebenso wie Olympique Lyon – an Tielemans dran. Dazu würde passen, dass Dortmunds Scouts in den vergangenen Monaten unter anderem Anderlechts Spiele gegen Eupen als auch in der Europa League gegen Mainz verfolgt haben.
Seinen Hut in den Ring geworfen hat im Übrigen auch Atlético Madrid. Für den spanischen Hauptstadtverein wird im Sommer aber eine Transfersperre gelten. Zumindest Stand jetzt. Ähnlich wie bei Real Madrid, wo eine ursprünglich für zwei Wechselperioden ausgesprochene Sperre aufgeweicht wurde, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: Der Internationale Gerichtshof wird am 24. April über den Fall verhandeln.