Yunus Malli
1. Bundesliga
Die nächsten Schritte für Malli

Kristian Dordevic

© imago images

Noch zu Beginn des Jahres war ein Vereinswechsel für den seit 2011 in Mainz spielenden Yunus Malli ein Thema, lief sein damals gültiger Vertrag doch im Sommer 2015 aus. Das türkischstämmige Offensivtalent entschied sich letzten Endes für eine Verlängerung am Bruchweg (bis 2018), um seinen Reifeprozess in dem gewohnten und vertrauensvollen Umfeld voranzutreiben.

Schlecht getan hat dem 23-Jährigen diese Entscheidung wahrlich nicht. Schon in der abgelaufenen Saison, als Malli sich zum Ende der Hinrunde festgesetzt und hernach sechs Tore in der Bundesliga erzielt hatte, zeichnete sich ab, dass er immer mehr zur Triebfeder in der Offensivzentrale der Rheinhessen avancierte.

Auch in dieser Spielzeit knüpft er bislang an die Leistungen an (2 Tore) und ist dabei mehr Zehner denn je: Statt mit der 11 läuft der mittlerweile vom türkischen Verband umworbene DFB-U21-Nationalspieler in Mainz seit dieser Saison mit der Rückennummer 10 auf, der traditionellen Nummer des Spielmachers.

Im von 05-Coach Martin Schmidt praktiziertem System scheint es für Malli optimal zu laufen. "Yunus kann durch seine enorme Beschleunigung mit Ball aus einer ungefährlichen eine gefährliche Situation machen", schwärmt der Schweizer laut "Allgemeine Zeitung" für seinen Mittelfeldakteur, zudem habe er, so Schmidt, im Angriffsspiel ohne Ball "ein Raumgefühl wie kaum ein anderer" und öffne durch seine Wege Räume für die Kollegen.

Ungeachtet aller Qualitäten macht der Trainer gleichwohl noch Schwächen aus, an denen er mit seinem Schützling arbeiten will. Dabei im Fokus: der Torabschluss und die Defensivarbeit.


"Der Abschluss ist sicher noch ein Thema für ihn." – Trainer Martin Schmidt über Mallis Steigerungspotenzial

In Sachen Abschluss fehlt es Malli trotz seiner Torgefährlichkeit nach Einschätzung von Schmidt bisweilen an Schusskraft. "Der satte Vollspannschuss wäre ein Schritt, den er machen muss", konstatiert er in diesem Zusammenhang.

In puncto Defensivverhalten hingegen mangele es nicht nur mit Blick auf die verbesserungswürdige Zweikampfführung an Griffigkeit: "Yunus braucht immer ein bisschen, um in ein Spiel reinzukommen", sagt Schmidt und führt als jüngsten Beweis das Spiel gegen Schalke an (1:2), in dem er Malli zweimal wachrütteln musste.

Einen verhängnisvollen Aspekt hat der launige Coach allerdings ebenfalls identifiziert, sollten dem U17-Europameister von 2009 die angesprochenen Entwicklungsschritte tatsächlich gelingen. Denn dann spiele Malli "wohl nicht mehr lange bei Mainz 05."