Der 1. FC Köln belegt mit 29 erzielten Toren Platz 4 im Ranking der offensivschwächsten Teams der Liga. Doch ausgerechnet der FC lieferte – gemeinsam mit der TSG 1899 Hoffenheim – dem Publikum am Wochenende ein Offensivspektakel, das durch hohes Tempo und viele Strafraumaktionen auf beiden Seiten gekennzeichnet war. Am Ende behielten die Geißböcke in ihrem überzeugendsten Heimspiel der laufenden Spielzeit mit 3:2 die Oberhand über die Kraichgauer.
Ein signifikanter Faktor für die angriffsfreudige Darbietung der Domstädter war Yuya Osako, der vom "kicker" mit der Spielnote 1,5 ausgezeichnet wurde. Der japanische Nationalspieler tat sich nicht nur zweimal als Torvorbereiter hervor, sondern bot stets spielerische Klasse und war für die Kollegen immerzu anspielbereit.
Die präsente Leistung des 24-Jährigen nahm FC-Trainer Peter Stöger sodann zum Anlass für ein Extralob: Osako habe am Sonntag gezeigt, "dass er ein großartiger Fußballer ist", zitiert der "kicker" den österreichischen Coach nach dem Spiel.
Warten auf endgültigen Durchbruch
Die gezeigten Qualitäten ließ der Neuzugang von 1860 München (Ablöse: 1,5 Millionen Euro) lange Zeit vermissen. Während der Stürmer nach den ersten zehn Bundesliga-Spieltagen immerhin sechs Auftritte in der Anfangsformation der Kölner vorweisen konnte, fristete er in der Folge ein Dasein als Einwechselspieler. Sicherlich war der stolprige Start in seine Premierensaison in der deutschen Beletage sowohl der Umstellung auf die Anforderungen im Oberhaus als auch der Beanspruchung durch die Weltmeisterschaft in Brasilien (2 Einsätze – "kicker"-Note: 3,75) geschuldet.
Mit der Rückrundenvorbereitung im Rücken hatte Osako 2015 ein kurzes Zwischenhoch in der ersten Elf der Geißböcke, ehe er vom im Winter ausgeliehenen Deyverson wieder verdrängt wurde. Dessen Formkurve zeigte zuletzt jedoch nach unten, womit sich für den Japaner (gegen Hoffenheim) die Chance zur Bewährung eröffnete – er bestand die Prüfung mit Bravour.
In der Hierarchie der FC-Angreifer steht Osako daher fürs Erste wohl wieder vor der brasilianischen Leihgabe und dürfte folglich weitere Gelegenheit bekommen, die kürzlich gewonnenen Eindrücke zu untermauern.