Der Klassiker: Du kaufst zu Saisonbeginn für richtig viel Geld einen Stürmer und jener verletzt sich gleich im ersten Saisonspiel. Eine Zwangspause ist sicher! Was tun?
Zunächst einmal: Nicht die Ruhe verlieren. Um abgesichert zu sein, solltest Du den Spieler zwar direkt auf den Transfermarkt stellen, um den Verlust bei einem möglichen Verkauf so gering wie möglich zu halten.
Einer bitteren Wahrheit musst Du ins Auge sehen: Ein Spieler der verletzungsbedingt keine Punkte sammeln kann, ist totes Kapital! Aber nimm Dir die Zeit für eine Analyse Deiner Situation. Die wichtigste Frage lautet grundsätzlich:
Das ist in allen Fällen natürlich die Gretchenfrage. Die meisten Vereine veröffentlichen in der Regel eigentlich sehr schnell eine finale Prognose. Von der Verletzung bis zur genauen Angabe der Art können aber dennoch (inklusive MRT-Untersuchung) schon einmal zwei bis drei Tage vergehen. An den Äußerungen der Trainer und des Umfeldes lässt sich allerdings oftmals schon auf die Schwere der Verletzung schließen.
Den Marktwertverlust bis zum Zeitpunkt der Prognose muss man gegebenenfalls hinnehmen. Informiere Dich umgehend über die Verletzungsanfälligkeit und Verletzungshäufigkeit des betreffenden Spielers. Direkt im Anschluss musst Du dich fragen:
Könntest Du den Spieler sofort durch einen anderen Kandidaten in Deinem Kader ersetzen oder kannst Du möglicherweise Dein taktisches System umstellen, um den Ausfall zu kompensieren? Ja? Dann kannst Du möglicherweise mit einem Verkauf zögern, auf die genaue Diagnose warten und eine zweite Analyserunde (siehe unten) drehen. Wenn es jedoch keinen Backup gibt, lautet die nächste Frage:
Nein? Dann musst Du dich wohl oder übel sofort von diesem Spieler trennen. Andernfalls hast Du noch Handlungsspielraum.
Diese ersten Einschätzungen lassen sich zeitnah treffen und prinzipiell solltest Du einen Ausfall für jeden Mannschaftsteil bei der Kaderzusammenstellung und Planung immer antizipieren! Hast Du das getan, dann lohnt es sich mit einem Verkauf bis zur finalen Diagnose der Verletzung zu warten.
Zeitgleich mit dieser wird meist vom Verein oder der Presse auch eine mögliche Ausfalldauer prognostiziert. Vergleiche diese mit ähnlichen Verletzungen bei anderen Spielern, um ein Gefühl für die Dauer der Zwangspause zu erhalten.
Kannst Du diese ungefähr einschätzen, gilt es eine Entscheidung zu treffen, ob man den Spieler hält und auf eine schnelle Genesung hofft, oder sich für einen Verkauf entscheidet. Erneut solltest Du Deine Situation schrittweise analysieren:
Die Spielzeit muss noch lang genug sein, um eine Rückkehr auf den Rasen zu garantieren. Es gilt dabei zu bedenken, dass ein Spieler nach einer längeren Verletzung auch erst einmal einige Zeit im Training brauchen wird, um überhaupt wieder ein Kandidat für die Startelf zu sein. Dabei kann man grundsätzlich die Zeit, die der Spieler nicht trainieren konnte, noch einmal verdoppeln, bis das alte Leistungsniveau wieder hergestellt ist.
Selbst wenn Du den Spieler verkaufst: Gibt der Markt überhaupt die Möglichkeit einer Re-Investition her? Sollte Deine Liga völlig abgegrast sein und nur die leiseste Chance darauf bestehen, dass der Verletzte noch in dieser Saison reüssiert, dann lohnt sich vielleicht ein Verkauf gar nicht.
Optional kann man einen schwerer verletzten Spieler immer sofort verkaufen. Notiere dir einfach den Preis, den Du für ihn bekommen hast. In der Zwischenzeit wird der Marktwert des Spielers deutlich sinken. Erscheint er erneut auf dem Transfermarkt und hat sich sein Gesundheitszustand mittlerweile verbessert, kannst Du versuchen, ihn zurückzuholen. Mit dem Verkaufspreis im Hinterkopf hast Du dabei eine gute Richtlinie, was Du ausgeben kannst.
Besonders vorsichtige Manager halten übrigens ihre teuersten Spieler konstant auf dem Transfermarkt, um zu jeder Zeit ein aktuelles Angebot vorliegen zu haben. Denn die schwere Verletzung eines Topstars kann dessen Marktwert bereits über Nacht um einige Millionen reduzieren.
In einer Umfrage haben wir unsere Experten und die Allgemeinheit danach befragt, wie sie auf einen Ausfall über drei Spieltage eines Leistungsträgers reagieren. Beide Gruppen tendieren sehr deutlich zu einem sofortigen Verkauf.