Alte Besen kehren gut

Ein neuer Topstar entert die Liga und der große Hype treibt nicht nur seinen Preis in die Höhe, sondern auch die Erwartungshaltung bei vielen Managern. Aber ist es eine gute Idee, auf einen solchen Heilsbringer zu setzen, der noch keine Minute Erfahrung in der Bundesliga gesammelt hat?

Je nach Höhe der Investition sollte man sich jedenfalls bewusst darüber sein, dass es genügend Beispiele aus der Vergangenheit gibt, bei denen jener neue Superstar unglaublich floppte und zum Millionengrab für seine Besitzer wurde.

Gründe dafür gibt es viele: Eine Anpassung an die Gegebenheiten der neuen Liga braucht Zeit, auch das ungewohnte Umfeld sorgt gerade bei Nicht-Europäern oft für Eingewöhnungsschwierigkeiten. Deutsch ist zudem nicht die leichteste Sprache, die es zu lernen gilt und auch das Wetter schlägt so manchem sonnenverwöhnten Südländer aufs Gemüt.

Daher gilt es bei solchen Spielern ohne Ligaerfahrung Vorsicht walten zu lassen oder wenigstens eine gewisse Skepsis zu wahren, bevor man Unsummen ausgibt. Man vergrößert sein Risiko natürlich entsprechend, wenn man gleich auf mehrere solcher Kandidaten für die eigene Startelf setzt.

Und gerade in der Winterpause sollte man gleich doppelt vorsichtig sein: Denn viele Einkäufe um die Weihnachtszeit gleichen in der Bundesliga eher Notlösungen.

Auch wenn Du für Dein Team nicht damit planst, auf solche Spieler zu setzen: Der Hype lässt sich trotzdem in einen satten Gewinn ummünzen! Wenn Du die Chance hast, früh Zugriff auf einen solchen Hypespieler zu erhalten - gerade, wenn der verpflichtende Verein eine breite Fanbasis hat - lohnt sich ein Kauf. Denn sein Marktwert wird in aller Regel in den ersten Tagen und Wochen kräftig ansteigen. Sobald der Spieler dann seinen Höchstwert erreicht hat, darf man gerne über einen Verkauf nachdenken und sich lieber auf Spieler konzentrieren, die ihre Bundesligatauglichkeit bereits nachgewiesen haben.

Hier haben wir eine Tabelle für Dich, mit den Spielern, die in den letzten drei Jahren die meisten Spielanteile in ihren Teams hatten. Und hier kannst Du sehen, welche Spieler die meiste Bundesliga-Erfahrung insgesamt gesammelt haben.

Es gibt natürlich auch Fälle, in denen Neuzugänge - auch aus nicht-europäischen Ligen - ohne jegliche Bundesligaerfahrung einschlagen (Shinji Kagawa, Charles Aranguiz). Die Chance ist bei einem Topklub und einer entsprechenden Investitionshöhe aufgrund des besseren Netzwerkes vielleicht höher - eine Garantie gibt es dennoch nie (Breno, Thiago Neves, etc. gerne weitere aufführen).

Zudem kann man sich auch immer über die Historie eines Vereins mit Neuverpflichtungen informieren. Ein gutes Beispiel ist die Südamerika-Connection von Leverkusen: Unterm Bayer-Kreuz hat man so viele Erfahrungen mit der Integration und dem Einbau von z.B. Brasilianern gemacht, dass eine entsprechende Neuverpflichtung im Dress der Werkself sicherlich eine höhere Erfolgsaussicht genießt.

Hat ein Spieler bisher noch keine Erfahrungen in einer europäischen Liga gesammelt, ist der Sprung in die Bundesliga noch einmal kritischer zu bewerten, als der Wechsel aus der Ligue 1 oder der Eredivisie in die Bundesliga. Hat der Spieler bereits erste Schritte in Europa getan, wird sich die Umstellung auf die Bundesliga und die Eingewöhnung gegebenenfalls verkürzen lassen.

Umfrage

In einer Umfrage haben wir unsere Experten und die Allgemeinheit danach befragt, wie stark sie beim Kauf von Spielern auf deren Bundesliga-Routine setzen. Im Vergleich zum ausgeglichenen Ergebnis der Allgemeinheit, setzen unsere Experten sehr viel stärker auf Erfahrung in der höchsten deutschen Spielklasse.