RB Leipzig: Das Prunkstück im Zentrum lässt Federn

Das zentrale Mittelfeld von RB Leipzig, in der jüngeren Vergangenheit normalerweise ein Prunkstück des Teams, lässt momentan ein wenig zu wünschen übrig. Zwei Spieler, die es unter der Woche gemeinsam richten sollten, haben im Verbund nicht den besten Eindruck hinterlassen.

Schmerzlich vermisst wird in diesem Bereich Xaver Schlager, der nach einem Kreuzbandriss im vergangenen Jahr nun wieder Verletzungsprobleme hat. Auch Kevin Kampl, zwischenzeitlich stark unterwegs, plagt sich wieder mit Wehwehchen herum.

Und da der flexible Nicolas Seiwald bei Bedarf nach hinten gezogen wird, kamen Arthur Vermeeren und Amadou Haidara als Mittelfeldduo gegen Graz in der Champions League zum Zug. Bekanntlich endete die Partie mit einem enttäuschenden 0:1.

„Es gibt unterschiedliche Positionsprofile. Wenn du mit einer Doppelsechs spielst, passen einige ganz gut zusammen, andere eher weniger. Fakt ist, dass Xaver uns natürlich abgeht mit seinem Spielverständnis und seiner Komplettheit auf der Position“, kommentierte Trainer Marco Rose am Freitag die Lage. Er ließ dabei anklingen, dass die zwei im Zentrum eingesetzten Spieler gegenwärtig durchaus ihre Baustellen haben.

Vermeeren hat noch Fehler drin – Haidara braucht Fitness

Da wäre der junge Vermeeren , auf den große Stücke gehalten werden, der sich aber in einem Entwicklungsprozess befindet. „Arthur ist 19 Jahre, dafür hat er schon viele sehr ordentliche Leistungen gebracht. Ein Junge für die Zukunft. Trotzdem sieht man hier und da, dass er vielleicht den einen oder anderen Fehler zu viel macht“, so Leipzigs Trainer.

Zudem sollte der Belgier körperlich Schritte gehen, um auf den ersten Metern reaktionsschneller zu sein und konstanter Zweikämpfe zu gewinnen, „wie man es als ‚holding six‘ braucht.“

Für Nebenmann Haidara ist es bisher nicht unbedingt seine Saison (LigaInsider-Note 3,97). „Doudou hatte am Anfang des Jahres das Thema, dass er die kurze Vorbereitung nicht mitmachen konnte, weil er Verletzungsprobleme hatte. Doudou braucht einfach Fitness, Training und Einsätze.“

In Leipzig bewährt hat sich der seit 2019 angestellte Malier allerdings und war zwischenzeitlich auch gesetzt, sofern fit. Vielleicht ist das sein Vorteil, wenn es um die Startelfbesetzung fürs anstehende Spiel gegen Union Berlin geht.

Klostermann und Bitshiabu öffnen Seiwald den Weg zurück ins Mittelfeld

Seiwald, bei dessen Auswechslung in der Champions League Rose schon das Bundesliga-Wochenende im Sinn hatte, könnte jedenfalls wieder spielen, und zwar diesmal auf seiner Hauptposition im Mittelfeld. Mit Verteidiger Lukas Klostermann ist nach der Schonpause unter der Woche wieder in der Anfangsformation zu rechnen und auch die vergangenen Auftritte von El Chadaille Bitshiabu haben dem Coach gefallen, wie er explizit anmerkte. Unterm Strich würde Seiwald so Vermeeren den Platz streitig machen.