Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass Bartosz Kapustka mit seinem ersten Halbjahr beim SC Freiburg unzufrieden sein müsste. In einem Interview mit "Sportowe Fakty" lässt die Leihgabe von Leicester City allerdings durchblicken, dass dem nicht so ist und er vielmehr einiges hat für sich mitnehmen können.
Nach einem Jahr mit wenig Spielpraxis musste er erst in Form kommen, räumt der 21-Jährige ein, "ich habe darüber mit Trainer Christian Streich gesprochen und erwartet, dass ich zu Beginn nicht spielen würde". So ist es alles in allem gekommen.
Zwar steht am vierten Spieltag ein 20-minütiger Einsatz und damit das Debüt für den Sportclub zu Buche, in den ersten neuen Partien fand sich der polnische Offensivakteur demgegenüber siebenmal gar nicht im Kader wieder.
Insbesondere beim Defensivverhalten bestand Verbesserungspotenzial. So habe er sich ertappt, wie er im Training zu einer Zweikampfaktion ansetzte und den Kampf um den Ball vorsichtshalber doch aufgab, um keine Verletzung seines Mitspielers zu riskieren. "Ich habe schnell verstanden, dass ich einen Fehler gemacht habe", so Kapustka. Anders als während seiner Zeit in Polen stehe die Trainingsintensität in der Bundesliga einem Spiel in kaum etwas nach.
Im Sinne seiner Weiterentwicklung schätzt er, dass Streich viel mit ihm kommuniziert und etwaige Mängel offen anspricht: "Ich weiß, warum ich nicht spiele, was mit mir passiert. Der Trainer interessiert sich für mich, gibt mir fortlaufend Orientierung. Er gibt mir klare Anweisungen, wie man sich in bestimmten Situationen verhält."
Wohl auch vor diesem Hintergrund würde er das Engagement im Breisgau gerne über die Saison hinaus fortsetzen. Er werde alles dafür tun, Freiburg von einem Verbleib zu überzeugen, "für meine Entwicklung wäre es die ideale Lösung". Dem Bundesligisten steht die Möglichkeit zu, Kapustka per Kaufoption im Sommer fest zu verpflichten. Sein Vertrag bei Leicester gilt bis 2021.
Irgendwie tut es gut so etwas zu lesen.
Ein junger Spieler, der nicht beleidigt ist wenn er nicht spielt - sondern merkt, dass er sich verbessern muss und das auch tun will.
Und gleichzeitig ein Trainer, der ihm das Gefühl gibt: Na klar kommst du auf deine Einsätze, wenn du dich in bestimmten Punkten verbessert hast. Das kriegen wir schon hin!
Das bringt den SPieler sicher weiter, als alle halbe Jahre bei einem anderen Verein zu spielen und zu hoffen, dass man aus dem Stand vom Reserve- oder gar Tribünenspieler des Stammvereins zum Stammspieler beim Neuen wird.