Bastian Schweinsteiger | 1. Bundesliga

Schweinstei­ger setzt Aus­rufezei­chen

16.02.2015 - 18:43 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

Bastian Schweinsteiger brachte sich als alleiniger Strippenzieher mit einer überzeugenden Leistung gegen den – zugegebenermaßen extrem schwach aufspielenden – Hamburger SV in eine gute Position für einen möglichen Zweikampf mit Xabi Alonso im defensiven Mittelfeld. Auf eben jenes Duell der Weltmeister könnte es künftig hinauslaufen, nachdem ein Zusammenspiel der Führungsfiguren in den ersten drei Rückrundenpartien nicht so recht fruchten wollte. Davon zeigt sich aktuell auch der "kicker" überzeugt. Bei den gemeinsamen Auftritten verlagerte Schweinsteiger sein Spiel zugunsten eines alleinigen Sechsers Alonso zumeist nach vorne oder auf die Seiten, konnte dort seine Stärken allerdings nicht ausspielen.

Sicherlich war es, wenn überhaupt, nur einer von vielen Faktoren für die Formschwäche der Bayern, aber die zu ähnliche Rollenauslegung der beiden Strategen auf dem Platz und die Leistungsexplosion des FCB am vergangenen Wochenende könnten Trainer Pep Guardiola dazu bewegen, vorerst auf weitere Versuche zu verzichten. Gegen den HSV wurde dem Katalanen die Entscheidung noch abgenommen, weil Alonso mit Oberschenkelproblemen ausfiel.

Überzeugender Auftritt

Was im Fall der Fälle für Alonso spricht: Der 33-Jährige war nach seiner Ankunft in München auf Anhieb ein fester Baustein im Spiel Guardiolas, verpasste (angeschlagen) nur zwei Ligabegegnungen und fehlte auch in der Champions League lediglich im letzen, bedeutungslosen Gruppenspiel. Es ist nicht damit zu rechnen, dass sein Standing von jetzt auf gleich bröckelt. Andererseits wird sich der amtierende Europameister nicht auf seinen Verdiensten ausruhen können, sondern muss sich nach seiner Rückkehr aufs Neue beweisen.

Schweinsteiger nutzte währenddessen seine Chance im Spiel gegen Hamburg, um Eigenwerbung für sich zu machen. Die Leistungsdaten: 122 Ballaktionen, 92 Prozent angekommener Pässe und immerhin 60 Prozent gewonnener Zweikämpfe. Mit der Nummer 31 als Mittelfeldlenker agierte der Rekordmeister im Spielaufbau zügiger als noch in den vorhergehenden Partien, in denen ein unkonzentriert und schwerfällig auftretender Alonso teilweise zu viel Tempo aus dem Spiel nahm. Schweinsteiger gereichte dabei natürlich zum Vorteil, dass Guardiola für den Spanier eine zusätzliche Offensivkraft auf den Platz schickte und somit vorne für mächtig Betrieb sorgte.

Im Anschluss an den historischen 8:0-Triumph über die Hanseaten ließ Schweinsteiger auf das sportliche Plädoyer für einen zentralen Platz ein verbales folgen: "Von hinten heraus zu spielen, macht mir sehr viel Spaß", sagte der 30-Jährige gegenüber dem "kicker" und fügte an, dass er diese Position schließlich auch in der Nationalmannschaft spiele.

Auch wenn der FCB sowohl angesichts der Dreifachbelastung als auch der enormen Kaderqualität dauerhaft die Rotationsmaschinerie anwirft, dürften beide Leader dennoch für sich in Anspruch nehmen, zumindest den Großteil der Spiele und insbesondere die wichtigen Matches zu bestreiten. Letztere Partien könnten zeigen, welcher Weltmeister bei Guardiola den größeren Stein im Brett hat.

Quelle: kicker

  • KOMMENTARE
  • 16.02.15

    Finde ich auch eher schwach vom kicker. Alleine der Aussage, dass er von hinten heraus deutlich besser spielt, kann ich zustimmen. Zum Rest ist mit der Paranthese des ersten Satzes im Grunde genommen schon alles gesagt.

  • 16.02.15

    Wie kann man nur so einen artikel schreiben nachdem es gegen einen so schwachen hsv gegangen ist? Da könnte man ja jetzt über jeden Bayern Spieler schreiben das er ein Ausrufezeichen gesetzt hat, dabei haben die sich nach dem 3ten Tor noch nicht mal mehr richtig gefreut weil es einfach zu billig war gegen diesen schwachen HSV. Kicker goes Bild Niveau.

  • 16.02.15

    Hmm, gegen die Hamburger hätte man auch Neuer als alleinigen 6er aufstellen können. Hätte trotzdem ne Packung gegeben.

  • 16.02.15

    dem ist nichts hinzuzufügen. :)

  • 16.02.15

    Tatsache ist aber auch, dass mit beiden (Schweini und Alonso) z.B. gegen Schalke da nur 3 wirklich Offensive (Müller, Robben, Götze) auf dem Platz stehen. da verschenkt der FCB einfach Möglichkeiten mMn und Spieler wie Lewa, Rib sitzen auf der Bank. Wenn Lahm fit ist geht dann noch ein Offensiver runter, damit man den Ball im Mittelfeld 90 Minuten im Dreieck spielen kann? Ein Offensiver mehr, wie gegen den HSV, sorgt für deutlich mehr Zug zum Tor mMn. Kommt dieser Kader ins Rollen, kann man da schnell mal untergehen. An anderen Tagen geht der Schuss von Robben knapp daneben, Götze ist nen Schritt zu langsam, der Schiri pfeift keinen Elfer und der HSV geht mit nem 0:0 in die Pause. Ich finde auf jeden Fall das es dem Bayernspiel gut tut, wenn nur Alonso oder Schweini spielen. Und bei Schweinis Belastungsgeschichte und Alonsos Alter kann das doch auch eigentlich Beiden nicht schaden wenn es jetzt in die englischen Wochen geht.

  • 16.02.15

    Und: Puh, in der Hinrunde konnte man noch lesen, mit Alonso spiele man endlich wieder vertikaler, als noch vergangene Saison mit Kroos. Das Spiel des FC Bayern sei mit viel mehr Zug nach vorne ausgestattet, viel anschaulicher, kein Rumgeschiebe mehr - Marcel Reif wollte Alonso kurzerhand heiraten. Und jetzt ist Alonso in der Wahrnehmung der Medien/Fans schon unkonzentriert, tritt schwerfällig auf und nimmt teilweise zu viel Tempo aus dem Spiel? Das ging wieder mal sehr schnell, Glückwunsch.