Bayer 04 Leverkusen | Abseits

Bayer-Mana­ger Boldt im Interview

11.08.2016 - 08:23 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

Jonas Boldt geht mit seinen erst 34 Jahren bereits in die dritte Saison als Manager von Bayer 04 Leverkusen. Im Interview mit "Spox" gibt er mitunter Einblick in seine Ansichten über die Entwicklung des Vereins als auch des Fußballs insgesamt und verrät einige interessante Details in personeller Hinsicht.


Den positiven Werdegang des Werksklubs lobt Boldt dahin gehend, als dass es dem Verein im Gegensatz zu früher zunehmend gelingt, Leistungsträger zu halten sowie gestandene Spieler zu verpflichten. Auf sportlicher Ebene weist er auf den Umstand hin, dass die Spielidee von Trainer Roger Schmidt fälschlicherweise oft noch auf Pressing und schnelles Umschaltverhalten reduziert wird. "Am Ende haben wir ganz anders gespielt als im ersten Jahr, aber das sehen die meisten Leute nicht, weil sie sich damit in der Tiefe nicht beschäftigen."

Der Manager muss außerdem einräumen, dass Leverkusen enorm viel Kompetenz an den FC Bayern verloren hat, namentlich: Michael Reschke, Boldts Vorgänger unterm Bayer-Kreuz und jetzt Technischer Direktor an der Säbener Straße, und dessen rechte Hand Marco Neppe. Unter dem Duo waren die Rheinländer schon an Spielern wie Kingsley Coman (vor dessen Wechsel zu Juventus), Douglas Costa (zu U20-Zeiten) und dem Ex-Leverkusener Arturo Vidal dran, zudem war Neppe "derjenige, der Bayern-Neuzugang Renato Sanches entdeckte".

Auch der Entwicklung auf dem Transfermarkt mit den Millioneninvestitionen vonseiten der Engländer sieht Boldt eher gelassen entgegen. Er fände das "nicht so schlimm, denn lieber verkaufen wir mal einen Spieler für teures Geld ins Ausland, als für die Hälfte des Preises nach München oder Dortmund." Vom BVB, der um Ömer Toprak buhlte und auch mit Karim Bellarabi in Verbindung gebracht wurde, hätte man in diesem Sommer im Übrigen rund 60 Millionen Euro für zwei Spieler bekommen können, so Boldt.

Des Weiteren empfindet er das gängige Konstrukt auf der Insel mit dem Trainer, der zugleich Manager ist, nicht unbedingt förderlich. Vereine seien "deutlich abhängiger vom Trainer", der in Sachen Transfers obendrein "nie so tief im Thema Spielerakquise drin sein [kann] wie beispielsweise ein Scout."

Obendrein gab Boldt Einblicke in die Transferplanungen vergangener Tage. So beschäftigte sich Leverkusen mit dem jetzigen Münchner Flügelduo Douglas Costa (damals noch U20-Spieler) und Kingsley Coman (während seiner Zeit in Paris) bereits vor ein paar Jahren. "Coman hat dann Juventus Turin zugesagt, bei Costa hat es zum damaligen Zeitpunkt aus verschiedenen Gründen nicht gepasst."

Quelle: spox.com

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