Bayer Leverkusen hat gegen Union Berlin den Einzug in das Achtelfinale des DFB-Pokals perfekt gemacht. Trotz einer Leistungssteigerung des Zweitligisten in der zweiten Halbzeit gelang der Werkself ein 4:1-Heimsieg.
Leverkusens Trainer Heiko Herrlich ließ seiner Ankündigung Taten folgen und wechselte im Vergleich zum 5:1-Auswärtssieg in Mönchengladbach vom Samstag in der Startelf auf gleich sechs Positionen. Der Gast aus Berlin brachte sogar neun Neue, lediglich Simon Hedlund und Christopher Trimmel blieben vom Heimspiel gegen Fürth in der Anfangsformation.
Bayer verzichtete mit Lars Bender und Julian Baumgartlinger auf die komplette Doppelsechs aus der vergangenen Partie, dazu rotierten auch Panagiotis Retsos, Leon Bailey, Kai Havertz und der am Sprunggelenk verletzte Kevin Volland aus der Mannschaft. Dafür rückten Benjamin Henrichs, Dominik Kohr, Admir Mehmedi, Karim Bellarabi, Julian Brandt und der wiedergenesene Charles Aránguiz in die Anfangself.
Die Aufstellung der Werkself
In den ersten Minuten entwickelte sich eine durchaus offene Pokalpartie, wenn auch mit leichten Feldvorteilen für den Bundesligisten. Eine erste Großchance konnte Bayer dann in der neunten Spielminute verzeichnen, als Admir Mehmedi nach einem langen Ball von Dominik Kohr nur knapp das rechte obere Toreck verfehlte.
Der Schweizer war auch für die nächste Torannäherung der Werkself zuständig, scheiterte in der 22. Minute im Sechzehnmeterraum erst an Daniel Mesenhöler und setzte dann den Nachschuss deutlich daneben. Doch auch die Köpenicker kamen zu einer ersten guten Gelegenheit, als in der 24. Minute nach einem schnellen Ballgewinn Steven Skrzybski eingesetzt wurde und nur knapp links am Tor vorbeischob.
Nicht einmal sechzig Sekunden später vergab dann Lucas Alario die bisher größte Torchance, als er im Fünfmeterraum nach einer Hereingabe von Julian Brandt am Keeper der Hauptstädter scheiterte. Wendell zielte danach mit einem Weitschuss nur knapp über das Gehäuse (28.).
In der 36. Minute folgte dann die Führung für die Leverkusener: Julian Brandt tankte sich nach einem Steckpass von Mehmedi klasse durch und überwand Daniel Mesenhöler mit dem rechten Außenrist.
Kurz darauf verpasste Bayer es bei einer Dreifachchance, auf 2:0 zu stellen. Sowohl Karim Bellarabi als auch der agile Mehmedi scheiterten an Mesenhöler, der Schweizer verfehlte im Nachschuss mit einem Kopfball das Tor der Unioner nur knapp (40.).
Noch vor der Pause korrigierte Gäste-Coach Jens Keller seine Aufstellung und brachte Peter Kurzweg für den stark geforderten Linksverteidiger Kristian Pedersen. Vor dem Halbzeitpfiff konnte sich erneut Keeper Mesenhöler auszeichnen, als er einen Weitschuss von Julian Brandt parieren konnte (45.). Somit ging es mit einem verdienten 1:0 für die Heimmannschaft in die Kabine.
Zum Seitenwechsel brachte Heiko Herrlich einen neuen Mann, Panagiotis Retsos ersetzte Sven Bender. Der neue Defensivmann konnte aber den Blitzstart des Zweitligisten nicht verhindern. Nicht einmal sechzig Sekunden waren im zweiten Durchgang gespielt, da kam Dennis Daube nach einem Ball von der linken Seite aus dem Rückraum zum Abschluss und überwand Bernd Leno zum 1:1-Ausgleich.
Die Leverkusener konnten jedoch mit der ersten Chance der zweiten Hälfte zurückschlagen. Nach einer missglückten Klärungsaktion von Christopher Trimmel konnte Lucas Alario mit einem Kopfball den Ball im langen Eck versenken (58.).
Der Unglücksrabe auf Seiten der Unioner verpasste nur kurz darauf seine Chance, den Ausgleich zu erzielen, scheiterte mit einem Rechtsschuss an Nationalkeeper Bernd Leno. Der Zweitligist kam immer mehr auf, in der 66. Minute scheiterte Damir Kreilach mit einem Freistoß aus zentraler Position denkbar knapp nur an der Latte.
Kurz nach einer Torannäherung von Charles Aránguiz musste auf der anderen Seite erneut Bernd Leno alles aufbringen, um den Abschluss des eingewechselten Sebastian Polter noch um den linken Pfosten zu drehen (77.).
In der 88. Minute erhielt die Werkself dann ein Geschenk von Schiedsrichter Frank Willenborg. Obwohl Christopher Trimmel im Duell mit Admir Mehmedi klar den Ball spielte, entschied der Referee auf Foulelfmeter. Wendell bedankte sich und verwandelte den Strafstoß zur Entscheidung sicher ins linke obere Eck.
Stephan Fürstner machte in der Nachspielzeit dann den gebrauchten Abend für die Berliner perfekt und sah nach einem Foul an Charles Aránguiz die gelb-rote Karte. Den anschließenden Freistoß verwandelte der gefoulte Chilene aus zentraler Position zudem direkt zum 4:1 (93.).
Aranguiz ist wirklich angekommen. Was für ein Zuckertor!