Borussia Dortmund: Salih Özcan hängt Emre Can als Sechser vorerst ab

Wochenlang fast gar nicht berücksichtigt, im Moment gesetzt – so lautet eine Kurzzusammenfassung der bisherigen Saison von Salih Özcan. Der Mittelfeldspieler hat sich im Zentrum von Borussia Dortmund nach vorne geschoben, sodass es gerade eher um die Frage geht, wer daneben aufläuft. Ist es Emre Can, der sich als neuer Kapitän in ein Formtief gesteuert hat? Ausgeschlossen ist es nicht, wobei Cheftrainer Edin Terzić am Freitag keine Festlegung treffen wollte.

Deutlich machte er allerdings abermals, dass Özcan, der die vergangenen drei Pflichtspiele von Beginn an absolvierte, viel Boden gutgemacht hat. „Salih hat zuletzt richtig gute Leistungen gezeigt“, lobte Terzić, „er hat bei uns viele Räume schließen können und gute Balleroberungen gehabt.“ Und was untergehe: Der 25-Jährige habe auch seine Aktien bei der Vorbereitung von Torchancen.

Für diese Chance hat Özcan dem Trainer zufolge hartnäckig gearbeitet. „Jetzt gerade belohnt er sich mit guten Leistungen.“

Can zeigt ansteigende Form

Bei Can ging es in die umgekehrte Richtung. Nach einer tollen Rückrunde wurde er mit einem neuen Vertrag und mit dem Kapitänsamt belohnt. In der Rolle des Sechsers wusste er diese Saison aber nicht zu überzeugen, was wohl auch auf die Abwesenheit von Ausnahmespieler Jude Bellingham zurückzuführen ist, der jetzt für Real Madrid spielt.

Nichtsdestotrotz sei der 29-Jährige immer noch ein „extrem wichtiger Spieler“ und auch Ansprechpartner, so Terzić. „Er weiß natürlich, dass er nicht in absoluter Topform ist. Aber wir wissen, dass er dahinkommen wird. Dabei werden wir ihm helfen und ihn unterstützen.“

Außerdem stellte der BVB-Trainer fest: „Er hat in den letzten Einsätzen eine ansteigende Form gezeigt.“

Özcan blockiert einen Platz in Dortmunds Zentrum

Nach zwei Einwechslungen in der Bundesliga stand Can in der Champions League sogar wieder in der Startelf, und zwar zusammen mit Özcan als Doppelsechs.

„Davor stand nur einer von beiden auf der Sechs auf dem Platz. Wir lassen uns diese Option offen. Wir wissen um die Qualität der beiden und dass sie beide gut zusammenspielen können“, kommentierte Terzić.

Der Gegner in der Königsklasse, die AC Milan, hatte wohlgemerkt ungleich mehr Offensivpower, der entgegengewirkt werden musste, als der kommende Kontrahent in der Bundesliga, Union Berlin. Möglich also, dass jetzt wieder andere Faktoren gefragt sind. Denn Dortmunds Trainer weiß ebenso: „Wir haben auch andere gute Spieler auf der Position.“

So könnte es eher Neuzugang Felix Nmecha sein, der wie in den vergangenen zwei Ligapartien startet, um dem Team mehr Offensivimpulse zu geben. Für noch mehr Durchschlagskraft nach vorne, dann aber mit einer etwas anderen Gesamtstatik, hätte Terzić auch Jamie Bynoe-Gittens in der Hinterhand. Diese zwei Profis werden wohl mit Can um einen Startelfplatz streiten, während Özcan eine weitere Bewährungschance von Beginn an sicher haben dürfte.