Im DFB-Pokal kam es am Mittwochabend zu einer Wiederauflage des letztjährigen Semifinales: Borussia Dortmund und Hertha BSC duellierten sich im Signal-Iduna-Park um ein Ticket für das Viertelfinale.
Premiere beim BVB: Trainer Thomas Tuchel setzte zum ersten Mal überhaupt während seiner Amtszeit bei den Schwarz-Gelben auf dieselbe Startelf wie im vorhergehenden Pflichtspiel. Für die heutige Partie bedeutete das, dass auch Torwart Roman Bürki wieder zwischen den Pfosten stand, obwohl die eigentliche Regelung Roman Weidenfeller als Pokaltorhüter vorsieht. Doch der Coach wollte den Schweizer nach dessen Verletzungspause (Mittelhandbruch) im Rhythmus halten. Für den angeschlagenen Götze reichte es im Übrigen nicht mehr, er fehlte im Kader.
Der Berliner Coach Pál Dárdai tauschte im Vergleich zum 1:0 gegen Ingolstadt zweimal. Stark, in der Liga zuletzt gelbgesperrt, und Skjelbred rotierten herein, Lustenberger und Stocker dafür heraus.
Die Aufstellung des BVB
Die Aufstellung der Hertha
Das optische Übergewicht gehörte zu Spielbeginn ebenso den Hausherren wie der erste Schreckmoment: Sokratis verlor als letzter Mann unachtsam den Ball an Ibisevic, sodass dieser allein auf Bürki zulief. Der Verursacher der brenzligen Situation kam gerade noch hinterher, um dem Bosnier beim Schuss den Ball wegzuspitzeln (9. Minute).
Fünf Minuten später war auf der Gegenseite plötzlich Aubameyang nach gutem Zuspiel von Dembélé auf weiter Flur, aber Dortmunds Toptorjäger legte den Ball vorbei an Hertha-Keeper Jarstein ins Toraus. Die zweite dicke Chance für den Gabuner folgte auf dem Fuße – Jarstein machte das Bein lang und parierte (15.).
Munter ging es weiter. Nachdem Ibisevic (25.) frei am linken Pfosten eine Riesenchance liegen ließ, weil er den Ball nicht mit dem Kopf gedrückt bekam, bewies Teamkollege Salomon Kalou (29.) mehr Treffsicherheit. Vor seinem Treffer gönnten die Gastgeber Verteidiger Stark im rechten Halbfeld alle Zeit der Welt für seine Flanke in den Strafraum, bei der er gutes Timing bewies – Abnehmer Kalou bedankte sich mit dem Führungstor. Mit dem 0:1 aus Sicht des BVB ging es in die Pause.
Die zweite Halbzeit startete mit dem Dortmunder Paukenschlag, keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff zappelte die Kugel im Berliner Netz. Dembélé traf zunächst aus 16 Metern den Pfosten; nachdem Mittelstädt den Abpraller nicht klären konnte, landete der Ball über den Franzosen und Pulisic bei Reus, der am Torraum keine Mühe hatte einzuschieben (47.).
Kurz darauf verpasste der Torschütze sogar knapp den Führungstreffer. Aufregung gab es dann wieder in der 57. Minute, als Aubameyang das Leder über die Linie drückte. Keeper Jarstein hatte jedoch die Hand drauf, weshalb der Treffer nicht anerkannt wurde.
Im weiteren Verlauf verschaffte sich Hertha kaum noch Entlastung, die Vorteile lagen ganz klar bei den Westfalen. Die nächste große Gelegenheit bot sich aber erst zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit – Dembéles Versuch aus elf Metern ging knapp am langen Pfosten vorbei. Es ging in die Verlängerung.
BVB-Coach Tuchel machte sogleich von der neuen Auswechselregelung im Pokal Gebrauch und nahm einen vierten Wechsel (Schürrle für Reus) vor. Eine fünfte Austauschoption hätte der Fußballlehrer nur allzu gerne in Anspruch genommen, denn ab der 103. Minute unterzog sich Dembélé (Oberschenkelprobleme) intensiven Behandlungsmaßnahmen und spielte in den zweiten 15 Minuten der Verlängerung wohl nur notgedrungen weiter, damit Dortmund die Partie nicht zu zehnt fortsetzen musste.
Weitere Opfer des Abnutzungskampfes waren Kalou und Bartra, aber auch für sie ging es weiter. Ansonsten passierte nicht viel, die Entscheidung musste im Elfmeterschießen her – kurz vor Abpfiff holte sich Sokratis (119.) wegen kontinuierlichen Meckerns zwei Gelbe Karten hintereinander respektive die Ampelkarte ab. Die Kapitänsbinde beim BVB wechselte in der Konsequenz das dritte Mal den Besitzer, als Spielführer (nach Schmelzer, Reus und Sokratis) ging Aubameyang zum Münzwurf.
Vom Punkt bewiesen die Gastgeber aus Dortmund die besseren Nerven. Den letzten Versuch vergab Kalou, zuvor scheiterten Lustenberger und Darida. Endstand Im Elfmeterschießen: 3:2.
???? Dortmund und Pokal. L
* Achtmeterschießen aufgrund von Bürki.
Machen aber viele Keeper bei Elfmetern. Das wird auch weiterhin so sein, wenn die Schiedsrichter das immer durchgehen lassen.
Horn macht das auch ganz extrem.
Was ich dabei aber nicht verstehe: Aytekin bestellt die beiden Keeper vor dem Elferschießen zu sich und erklärt ihnen vermutlich genau das. Trotzdem wird es nicht geahndet. Das ist jedes mal so, das verstehe ich nicht. Theoretisch musst du echt so ziemlich jeden Keeper zurückpfeifen.
Jap, ich fands auch witzig. "Auf der Linie bleiben". "Alles klar Schiri"....leck mich." :)
Bessere Mannschaft der regulären Spielzeit setzt sich durch....
Hoch verdient. Die rote Karte an Sokratis war lächerlich.
Das ist wohl nicht dein ernst oder?
Bitte? Was Sokratis da macht ist einfach nur selten dämlich, vor allem so kurz vor Schluss. Der hat bis zur roten Karte ja gar nicht aufgehört zu meckern..
Einfach nur dumm von ihm, vor allem in so einer Situation..meiner Meinung nach gerechtfertigt
gebe ich dir im Prinzip Recht...
Dennoch: Sokratis will schnell ausführen, wird behindert - normalerweise gelb. Weiter zeigt Herr Aytekin hier tatsächlich NULL Fingerspitzengefühl für die Situation. Sokratis macht dann mehr draus als nötig. Ein guter und souveräner Schiedsrichter lächelt so etwas in der 119. Minute einfach weg....
Also ganz klar unstrittig, dass die Aktion von Sokratis absolut gar nicht geht... die abfällige Geste sieht kein Schiedsrichter gerne und streng genommen, darf man sich diese auch nicht gefallen lassen... aber 119. min im Pokal wenn er eh schon vom Gegner behindert wird und am schnellen Ausführen des Freistoßes gehindert wird sorgt jetzt nicht umbedingt für ein ruhiges Gemüt. Generell ist Sokratis auch nicht das ruhigste Gemüt. Zudem Aytekin eben einsehen müsste, dass er schlicht und ergreifend vorher falsch gehandelt hat. Die Behinderung bei der schnellen Ausführung hätte eben gelb für Hertha sein müssen und so war es eben gelb für Sokratis wegen Meckerns.
Trotzdem kann ich mich @mirraune nur anschließen, im Endeffekt hätte man das durchaus mit mehr Fingerspitzengefühl lösen können als erfahrener Schiedsrichter der sonst das Spiel eig. größtenteils gut im Griff hatte. Wirkte einfach nicht besonders souverän am Ende...
Aber man darf auch Sokratis nicht aus der Pflicht nehmen.... er ist erfahren genug zu wissen, dass sowas nicht geht und manchmal muss man sich eben gegenüber dem Schiedsrichter auch zusammenreissen....
Schlecht gelöst von Beiden!
Man muss sich als Schiedsrichter aber auch nicht alles gefallen lassen und gerade in der 119. ist so eine Aktion an Verachtung gegenüber dem Unparteiischen kaum zu überbieten. Nach dem Motto "Du machst mir doch nichts".
Spätestens nach der gelben Karte hätte Sokratis doch merken müssen, dass Aytekin da keinen Spaß versteht und trotzdem hat er weiter gemacht. An Blödheit kaum zu überbieten.
Um ehrlich zu sein würde ich es befürworten, wenn Schiedsrichter nach mehrmaligen Meckern öftern so durchgreifen.
Dass es die 119. Minute ist, kurz vorm Elfer-Schießen und der Herr Sokratis kein sanftes Gemüt hat, dafür kann Aytekin ja nichts. ;)
Bin ebenfalls der Meinung, dass die gelb-rote Karte völlig berechtigt war.
Allerdings auch, dass man als Schiedsrichter auch mal in sich rein Grinsen kann und es gut sein lassen. Nach 119 Minuten ist ein Sokratis nicht mehr Herr über seine Gesten. :D
So ein grottiges Elfmeterschießen habe ich noch nie von einer Mannschaft gesehen. Unglaublich
wie wär's mit FCB - BVB vor 2 Jahren? ... Hertha hat immerhin 2 verwandelt, wenn auch mit Glück.
dieses Spiel hat es nicht ins Langzeitgedächtnis von Ersterbayernfan geschafft. Erinnerte ja auch mehr an ein Eislaufturnier.
Den einen hat nicht die Hertha sondern bürki verwandelt ;)