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Die LigaIn­si­der-Top-Elf der Hinrunde 2022/23

29.01.2023 - 20:06 Uhr Gemeldet von: LigaInsider | Autor: Ali Nikkhouy

Nun ist es soweit: Mit etwas Verspätung aufgrund der Englischen Woche ist unsere Topelf der Hinrunde fertig! Wir haben 22 Spieler nominiert, um daraus eine Startelf mit komplettem zweiten Anzug zu formieren.


Die Vorgabe war es, möglichst positionsgetreu aufzustellen. Ein Spieler, der nur als Außenverteidiger unterwegs gewesen ist, darf somit nicht in der Innenverteidigung stehen. Ein Stürmer darf nicht irgendwo auf den Flügel verfrachtet werden. Ihr wisst, worauf wir hinauswollen.

Wir haben in der langen Winterpause diskutiert, argumentiert und schon einmal unsere Vorauswahl getroffen. Die vier Umfragen und die zwei letzten Spieltage wollten wir allerdings noch auswerten, um am Ende die besten Spieler zu bestimmen. Unterm Strich können wir vorwegnehmen, dass wir alle gemeinsam fast einstimmig und zielsicher die Topelf ausgewählt haben.

Wer ist dabei? Und wieso?

Als Grundausrichtung haben wir uns auf eine in dieser Saison häufiger praktizierte 4-2-2-2-Formation festgelegt.

Torhüter:
Zum Start direkt eine schwierige Wahl, aber am Ende entscheiden wir uns für Yann Sommer. Mit 20,8 Prozent eurer Stimmen kam er „nur“ auf Platz zwei des Votings, aber hier mussten wir uns durchsetzen. Das Studium der Advanced Stats zeigt, dass der Schweizer noch einen Tick wertvoller für seine Teams (Gladbach und Bayern) war als Rafał Gikiewicz (mit 22,8 Prozent euer Favorit), den wir demensprechend als zweiten Mann nominieren.

Über 20 Prozent weniger Gegentore hat Sommer seinen Teams (Galdbach und Bayern) erspart (Rang zwei hinter Manuel Neuer). In Kombination mit über 76 Prozent abgewehrter Schüsse (ebenfalls Platz zwei hinter Frederik Rønnow) ist er unsere Nummer eins.

Innenverteidiger:
In der Innenverteidigung gehen wir mit Willi Orbán von RB Leipzig und Konstantinos Mavropanos vom VfB Stuttgart. Beide überzeugten uns mit ihren konstanten Leistungen.

Bei Orbán, der mit 26,6 Prozent der Stimmen auch bei den Usern auf dem ersten Platz landete, stechen viele Statistiken heraus. So ist der Ungar in den Top-3 aller Innenverteidiger im Bereich Zweikampfquote und geklärte Bälle, dazu Top-5 bei den Balleroberungen und Top-10 bei den abgefangenen Bällen und im Spielaufbau. Ergo: Er ist ein kompletter Abwehrspieler und dementsprechend auch unser Abwehrchef.

Auch Mavropanos (bei euch auf dem geteilten zweiten Rang mit 17 Prozent), welcher in einer durchwachsenen Saison des VfB Stuttgart stark hervorzuheben ist, ist in den defensiven Statistiken weit oben vertreten. Pluspunkt für beide Akteure: Sie steuerten dazu noch jeweils drei Torbeteiligungen zum Erfolg ihrer Teams bei und stehen im LigaInsider-Noten-Ranking auf Platz eins und zwei aller Innenverteidiger.

In Reserve haben wir mit Matthias Ginter (17 Prozent), Dayot Upamecano (15,8 Prozent) und Ozan Kabak (5,6 Prozent) eine starke zweite Reihe.

Rechtsverteidiger:
Am meisten überzeugt hat uns Mitchell Weiser vom SV Werder Bremen. Bei seinem Ex-Verein Bayer 04 Leverkusen auf dem Abstellgleis, macht er bei den Grün-Weißen fast jede Woche mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Vor allem in der Offensive, wo er den dritten Platz im Ranking der „kreierten Großchancen“ belegt. Sieben direkte Torbeteiligungen in der Hinrunde sprechen hierbei eine klare Sprache. Aber auch seine Arbeit gegen den Ball dürfen wir nicht vernachlässigen: So steht der gelernte Offensivspieler beispielsweise auf dem dritten Platz im Ranking der „Balleroberungen“. Damit passt Weiser perfekt ins Spielkonzept der Werderaner und sollte auch in der Rückrunde ein entscheidender Faktor werden. Als Schienenspieler ist er für uns auch als Rechtsverteidiger einsetzbar.

Mit 13,2 Prozent war Weiser auch euer Favorit auf der Rechtsverteidigerposition – wenn auch nur ganz knapp vor Jeremie Frimpong (13 Prozent), den wir somit im zweiten Team haben.

Linksverteidiger:
Hier ist unsere und auch eure Entscheidung recht eindeutig auf Ramy Bensebaini von Borussia Mönchengladbach gefallen. Hinten räumt der Algerier kompromisslos auf und liegt in den Top-3 aller Außenverteidiger in Sachen gewonnene Zweikämpfe. In der Offensive bestach er zudem mit fünf Hinrundentoren.

Mit 34,9 Prozent der Stimmen im Voting des besten Außenverteidigers war es auch für euch eine klare Sache. Auf die Bank schafft es durch das Voting Alphonso Davies (12,3 Prozent).

Zentrales Mittelfeld:
Unsere Doppelsechs/Doppelacht wird wie auch in der letzten Saison aus Joshua Kimmich und Jude Bellingham gebildet. Müssen wir viel zu den beiden sagen? Eigentlich nicht ...

Dass Kimmich als Defensivspieler (27,1) auf dem vierten Platz der Torschussvorlagen steht und dazu die personifizierte Konstanz der Bundesliga ist, ist nicht erst seit dieser Saison bekannt. Mit recht großem Abstand belegt der Sechser der Bayern auch den ersten Platz im LigaInsider-Ranking aller zentralen Mittelfeldspieler und konnte obendrauf mit fünf Torbeteiligungen überzeugen. 27,1 Prozent der Stimmen fielen auf ihn, was bei euch Rang zwei bedeutete.

Erster bei euch, und zwar mit gehörigem Abstand und 20,8 Prozent der Stimmen, wurde Jude Bellingham. Der Engländer ist Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Dortmunder und überzeugt immer wieder mit seinem Box-to-box-Spielstil, wodurch es wirkt, als sei er überall auf dem Feld. Herausragend sind seine Dribblingskills: Hier ist er in der Top-3 des LigaInsider-Rankings vertreten. Bellingham schafft es sogar auf sieben direkte Torbeteiligungen.

Unsere Ersatzspieler sind mit Maximilian Arnold (5,8 Prozent) und Daichi Kamada (10 Prozent), zwar in umgekehrter Reihenfolge, auch eure Favoriten für die weiteren Plätze. Beide Spieler gehören zu den Säulen ihrer jeweiligen Teams. Dabei agierte Arnold so dominant wie immer und Kamada überzeugte in neuer Rolle aus der Tiefe.

Offensives Mittelfeld:
Unsere beiden offensiven Mittelfeldspieler sind Jamal Musiala vom FC Bayern München und Vincenzo Grifo vom SC Freiburg. Mit 46,3 Prozent dominierte Musiala dabei das Voting, aber auch Grifo kam auf starke 22,1 Prozent. Damit rangierten sie bei euch weit vor der Konkurrenz, genau wie bei uns.

Musiala ist mit sagenhaften 15 direkten Torbeteiligungen (neun Treffer, sieben Assists) in 16 Einsätzen (14-mal Startelf) der Topscorer des Rekordmeisters in der aktuellen Saison. Er liegt in den vorderen Rängen in puncto Torabschlüsse, Chancenkreation und Dribblingaktionen und ist damit der „perfekte Offensivspieler“.

Den Part auf der gegenüberliegenden Seite übernimmt der Italiener Grifo, welcher es auf zwölf Torbeteiligungen (neun Tore, drei Vorlagen) bringt. Wo soll man anfangen? Standardkönig Grifo hat einige Argumente auf seiner Seite und ist beim SC Freiburg der Unterschiedsspieler in der Offensive.

Ersatzmann bei euch wie bei uns ist Dominik Szoboszlai (10,2 Prozent). Der Ungar startete mit einem Platzverweis gegen den 1. FC Köln unglücklich in die Saison und hatte es schwer, danach Anschluss zu finden. Mit Marco Rose als neuem RBL-Coach änderte sich das: Szoboszlai blühte unter dem neuen Trainer auf, was sich auch in seinen Statistiken zeigt: In zwölf Spielen unter Rose kam Szoboszlai auf acht direkte Torbeteiligungen (ein Tor, sieben Vorlagen). Dazu legte er die meisten Torschüsse in der gesamten Bundesliga auf und belegte auch bei den „kreierten Großchancen“ einen Rang in der Top-5.

Stürmer:
Unser Doppelsturm setzt sich aus Christopher Nkunku (RB Leipzig) und Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt) zusammen. Die beiden Franzosen hatten große Konkurrenz, haben sich letztendlich in unserem Ranking aber durchgesetzt.

Während Nkunku vor den letzten zwei Partien gesetzt war – auch ihr hattet ihn mit 23,6 Prozent ganz oben auf der Liste – waren die letzten zwei Spiele noch entscheidend, um den letzten Platz in der Topelf zu sichern. Schon bei euch lieferten sich der Frankfurter Muani und Bremens Niclas Füllkrug ein Kopf-an-Kopf-Rennen (22,7 zu 22,9 Prozent).

Nkunku, aktuell verletzt, war zum Ende der Hinrunde mit zwölf Treffern der Top-Torjäger der laufenden Spielzeit. Und das, obwohl die Saison von RBL unter Domenico Tedesco alles andere als gut startete. Unter Rose lief es dann deutlich besser – und Nkunku lieferte weiter. Für uns gab es keinen Weg an dem französischen Nationalspieler vorbei.

Kolo Muani ist einer der Senkrechtstarter der Saison und voll bei der SGE eingeschlagen. Sagenhafte 17 Torbeteiligungen (sechs Tore, elf Assists) in 16 Spielen (15-mal Startelf) sprechen eine deutliche Sprache. Damit belegte er den ersten Rang im Hinrunden-Scorer-Ranking und schob sich auf den letzten Metern noch an Füllkrug (elf Tore, zwei Assists) vorbei. Der Bremer Stürmer hätte es also genauso verdient gehabt, in der Startformation zu stehen.

Unsere Reserve wird vervollständigt durch Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach). Thuram (11,6 Prozent) war bei Borussia Mönchengladbach schon mehr oder weniger abgeschrieben und gefühlt schon mit einem Bein bei Inter Mailand, doch dann kam Daniel Farke und formte den Franzosen zu einem Torjäger, der es sogar auf den WM-Zug der französischen Nationalmannschaft geschafft hat. Mit zehn Treffern und vier Vorlagen hat Thuram erheblichen Anteil an Gladbachs Offensive.

Trainer

Als Trainer der Hinrunde kamen einige Kandidaten infrage. Wir haben uns für Oliver Glasner von Eintracht Frankfurt entschieden. Dass der Verein die Abgänge von Schlüsselspielern wie Filip Kostić oder die extreme Verletzungsmisere in der Abwehr so gut auffangen konnte, in der Bundesliga einen Top-4-Rang belegte und sowohl im DFB-Pokal als auch in der Debütsaison in der Champions League überwintern konnte, war nicht selbstverständlich.

Dazu hat es Glasner geschafft, dass Spieler wie Kamada, Tuta oder Jesper Lindstrøm einen Sprung in der Entwicklung machten. Genauso ist die Entdeckung und Einbindung eines Kolo Muani in die Mannschaft, welcher der Offensive mit Mario Götze ein Gesicht verleiht, hervorzuheben. Auch hat es der Österreicher geschafft, mehrere Spieler auf ungewohnten Positionen spielen zu lassen, auf denen sie auch Leistung zeigten: Éric-Junior Dina-Ebimbe (rechte Schiene), Kristijan Jakić (rechte Schiene, Rechtsverteidiger, Innenverteidiger) oder auch Kamada (Sechser, Achter) sind gelungene Beispiele.