"Wenn ich irgendwo nicht spielen möchte, spiele ich da nicht. Da kann ein Vertrag aussehen, wie er will", so Christoph Kramer im Interview mit dem "Spiegel". Der Weltmeister bezog mit diesem Satz Stellung zu der Ankündigung von Rudi Völler, der angekündigt hatte, Kramer nach der Saison wieder zu Leverkusen zu beordern. Im Allgemeinen fühle sich der 23-Jährige im Fußball manchmal wie in einem modernen Menschenhandel, "doch am Ende entscheide immer noch ich".
Rudi Völler nahm im Anschluss in der "BILD" Bezug auf die Aussagen des Nationalspielers: "Ich weiß aus den persönlichen Gesprächen mit Christoph Kramer, wie er denkt und wie er die Situation sieht. Und das klingt dann ganz anders als seine öffentlichen Äußerungen."
Natürlich darf ein Spieler vom normalen Kündigungsrecht gebrauch machen - da lebt die DFB auch nicht in einem anderen Universum. Es geht nicht um das Arbeitsrecht. Es geht einzig um die Spielberechtigung. Menschen also Fussballer werden generell nicht verkauft. Bei Transfers geht es nur um die Spielerlaubnis welche verkauft wird. ... das eigendlich wertvolle ist sozusagen der Spielerpass. Natürlich nur in kombination mit dem Spieler. - Aber ein Verein kann den Spieler nicht zwingen Fussball zu spielen (also zu arbeiten). Sie könnten ihm natürlich kündigen - wenn er zB nicht mehr zur Arbeit (Training) erscheint. ->Müssten ihm infolge einer gerechtfertigen kündigung nichtmal weiter bezahlen. Für einen anderen Verein dürfte der Spieler, dann aber weiterhin nicht spielen. Da die Spielerlaubnis weiterhin bei dem Verein bleibt bis zum Datum x. Diese kann wiederrum natürlich von anderen Vereinen erwerbt werden. Somit ist der Vergleich zum Menschenhandel komplett schwachsinnig und auch das Arbeitsrecht wird im Fussball nicht verletzt.
Würde einfach sagen dass wir ihn für 10 Mio (oder merh wenns geht) ans Ausland verscherbeln. Fertig. Dann kann er von seinem Menschnenhandel profitieren. Dass das jemand sagt der sicher nicht schlecht verdient und von diesem Geschäft Fußball so profitiert ist wirklich naja nicht so geschickt.
Ich mag ihn ja, kommt aus meiner Heimatstadt Solingen. Aber ich glaube die Gehirnerschütterung aus dem Finale ist noch nicht ganz ausgeheilt. ;)
Ihr solltest das etwas differenzierter sehen... stellt euch vor, ihr arbeitet in eurem "normalen" Job und könnt nicht kündigen. Jahre lang...
Die DFB-Welt lebt in einem rechtlichen Paralleluniversum, wo das hiesige Arbeitsrecht kaum Bedeutung hat. So sehr das Bosman-Urteil damals auch "schlimm für Vereine war", war es wirklich wichtig, denn wer keinen aktuellen Vertrag hat, soll doch entscheiden dürfen was er mit seinem Leben macht... und da merkt man wo dieses Geschäft seinen Ursprung hat: im Handel mit Fußballern (Menschen).
Natürlich hätte er keinen Vertrag unterschreiben müssen, selbst schuld, er weiß ja was damit zusammenhängt... dass es moralisch verwerflich erscheinen kann, darf man aber auch nicht abstreiten.
Das sind junge Leute... möglicherweise ist etwas Unreife dabei, und das fehlende Wissen um die Verbindlichkeit von Verträgen.
Oder Kramer steigt der Hype etwas zu Kopf und er ist der Meinung, sich in einer derartigen Machtposition zu befinden, dass alles nach seiner Nase tanzt. Nichts für ungut, er hat wirklich klasse Leistungen gezeigt.
So sympathisch wie ich Kramer sonst finde - so eine Äußerung finde ich absolut lächerlich. Wenn man eine Vertragssituation eingeht, sollte man sich auch im klaren darüber sein, ob man das Verhältnis in dieser Form überhaupt möchte. Alles andere zeugt von großer Unprofessionalität, er möchte doch sicherlich auch, dass der Verein sich an Vertragsmodalitäten hält.
Naja... Dann sollte man sich in der Zukunft aber überlegen ob man einen Vertrag unterschreibt oder nicht!