Eintracht Frankfurt: Wirft Glasner Hinteregger aus der Startelf?

Nachdem Innenverteidiger Martin Hinteregger einen unglücklichen Auftritt gegen den VfL Wolfsburg ablieferte und er auch zwei Spieltage zuvor nicht gut aussah, stellt sich vor dem anstehenden Wochenende bei Eintracht Frankfurt die Frage um die Besetzung der Abwehrkette. Im Besonderen, weil Makoto Hasebe zuletzt verletzt ausfiel, nun aber wieder im Mannschaftstraining mitwirkt.

Nach dem 0:2 gegen Wolfsburg, bei dem Hinteregger erneut keinen guten Tag erwischte, schien die einhellige Meinung zu sein: Der Österreicher muss nächste Woche gegen den 1. FC Köln (Samstag, 18:30 Uhr) seinen Platz in der Dreierkette räumen. Zur Not, falls Hasebe weiter ausfalle, müsse auf eine Viererkette mit Christopher Lenz umgestellt werden.

Nach der Pressekonferenz am Donnerstag muss die Thematik differenzierter betrachtet werden. Cheftrainer Oliver Glasner hat sich geäußert. Dabei macht er klar, dass eigentlich noch gar nichts klar ist. Im Grunde gibt es aber drei Optionen: Entweder Hinteregger spielt wieder, Hasebe kann starten, oder es wird auf eine Viererkette hinauslaufen.

Einsatz von Hasebe steht noch auf der Kippe

Darüber entscheiden wird wohl in erster Linie der Gesundheitszustand von Makoto Hasebe. Der Japaner ist nach seiner Rippenverletzung zwar überraschend früh ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, kann aber noch nicht komplett schmerzfrei mitwirken. „Hier ist noch keine finale Entscheidung gefallen, ob er mit dabei sein kann“, sagte Glasner.

Wenn selbst die Kadernominierung von Hasebe noch auf der Kippe steht, ist ein Einsatz von Beginn natürlich nochmal etwas fraglicher. Glasner machte klar, dass es natürlich nicht von Vorteil sei, wenn Hasebe in einem voraussichtlich sehr intensiven Spiel „bei jedem Sprung oder Rempler Schmerzen in der Brust verspürt“. Aber es reiche auch, wenn man lediglich im Hinterkopf habe, dass etwas schmerzen könnte: „Dann gehst du vielleicht mal irgendwo zurück. Und das wäre gegen Köln alles andere als gut für uns.“

Eine endgültige Entscheidung, wie mit Hasebe verfahren wird, werde es nach dem Abschlusstraining geben. Von einem direkten Startelfeinsatz scheint der 38-Jährige also doch noch ein kleines Stück entfernt zu sein. Die Möglichkeit, dass ein noch nicht vollständig wiederhergestellter Hasebe in der Anfangself in die Hose gehen könnte, ist gegeben.

Hinteregger „kämpft um seine Form“

Und so stellt sich die Frage, ob nicht Hinteregger doch nochmal das Vertrauen von Glasner geschenkt bekommt. Der Coach der Frankfurter jedenfalls relativierte die zwei unglücklichen Momente im vergangenen Spiel. Wolfsburgs Sturmspitze Jonas Wind habe Hinteregger sogar „de facto das gesamte Spiel kontrolliert“.

Also doch keine Abwehrdiskussion bei der Eintracht? Fakt ist: Glasner steht weiterhin total hinter Hinteregger, der „die totale Unterstützung“ erhalte. Was der Trainer auch mehrfach erwähnte: „Er kämpft um seine Form“, und das gefalle Glasner sehr. Ähnliche Probleme hatte zu Beginn der Saison Tuta gehabt. Aber auch er habe nicht aufgegeben und weitergemacht, ehe er zu einer festen Größe im Spiel der SGE wurde. „Meine 30-jährige Erfahrung im Fußball zeigt, dass das auch belohnt wird“, so Glasner, der sich gleiches nun bei Hinteregger wünsche.

Der Abwehrspieler selbst mache sich jedenfalls „viele Gedanken darüber, was gerade passiert. Er ist mit sich und seiner Leistung unzufrieden. Das geht nicht spurlos an ihm vorbei“. Es könnte sich also auch die Frage stellen, ob Hinteregger auch aus der mentalen Sicht schon bereit ist, um wieder in der Startelf zu stehen. Glasner, so machte es den Anschein, hätte aber kein Problem damit, Hinteregger wieder reinzuwerfen.

Mit Lenz kommt die Viererketten-Option

Aber da ist ja noch Möglichkeit drei, die da wäre, das System abzuändern. Dies ist insofern eine Option, als Linksverteidiger Christopher Lenz wieder im Training ist und zuletzt auch wieder aufblitzen ließ, was in ihm steckt. Den zuletzt angeschlagenen Filip Kostić wird Lenz aber nicht mehr vertreten, so viel ist klar. „Filip ist wieder top-fit und wird spielen“, so Glasner.

Bliebe in der aktuellen Personalsituation nur die angesprochene Systemänderung, möglicherweise in ein 4-2-3-1. Dann könnten beide gleichzeitig auf dem Platz stehen. Hinteregger und Hasebe bliebe vorerst nur der Platz auf der Ersatzbank. Glasner jedenfalls habe „ein paar Überlegungen“. Die Viererkette sei eine davon.

Und so bleibt lediglich die Aussage von Glasner: „Makoto, Martin oder Viererkette. Ich habe noch keine Entscheidung getroffen.“