Eintracht Frankfurt | 1. Bundesliga

Viererkette ade? Glasner übernimmt Ve­rantwor­tung für Bochum-Plei­te

11.10.2022 - 09:44 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

Der enttäuschende Auftritt von Eintracht Frankfurt in Bochum könnte nachhaltige Auswirkungen haben. Zumindest, was das System betrifft. Es hat den Anschein, als würde sich Trainer Oliver Glasner fürs Erste von der Viererkette abwenden.


0:3 ging die SGE gegen den Tabellenletzten unter. Nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Art und Weise, wie gespielt wurde, schlugen auf Frankfurter Seite ins Kontor. „Eine sehr bittere Niederlage für uns“, urteilte Glasner im Anschluss. Für die er zu 100 Prozent die Verantwortung übernehme.

Einerseits ging es um die richtige Haltung auf dem Platz. Verlorene Zweikämpfe, Fehlpässe, Stellungsfehler und mit knapp über 107 gelaufenen Kilometern die schwächste Laufleistung der Adler seit mehr als drei Jahren. Der andere Aspekt, für den der Coach den Kopf hinhält: „Es war meine Aufstellung, meine Systemumstellung.“

Glasner braucht Alternativen für Hasebe

Nach vier erfolgreichen Partien im System mit Dreierabwehrkette (drei Siege, Remis gegen Tottenham) stellte Glasner wieder auf Viererkette um. Vermutlich gezwungenermaßen, denn nach vier Pflichtspielen hintereinander und jeweils über die volle Distanz musste der 38 Jahre alte Makoto Hasebe, der sich sportlich gerade in seinem x-ten Frühling befindet, wohl einfach eine Pause einlegen.

Jetzt ist die Rolle rückwärts zu erwarten, sprich: die Umstellung auf eine Dreierkette. Ob Frankfurts Trainer so schnell noch mal auf die Viererkette zurückgreifen wird, darf bezweifelt werden. Nach Auffassung der hessenschau ist die Viererabwehr wohl vorerst vom Tisch, dem kicker zufolge dürfte sie sogar endgültig Geschichte sein.

Das Problem: Hasebe wird die kommenden englischen Wochen mutmaßlich auch nicht komplett durchziehen können. Glasner braucht also Alternativen für die Dreierkette. Almamy Touré käme in Betracht. Hinter ihm liegt allerdings eine lange Verletzungspause. Das Kadercomeback steht noch aus. Dann wäre da noch Hrvoje Smolčić, bei dem sich die Frage stellt, wie viel ihm zugetraut wird. Bisher stehen nur zwei Einwechslungen in der Schlussphase eines Spiels zu Buche.

Einen defensiven Mittelfeldspieler ins Zentrum der Dreierkette zu ziehen, ist ebenfalls denkbar. Der kicker bringt diesbezüglich Djibril Sow ins Spiel. Zunächst mal aber wird es sicherlich Hasebe sein, der wieder einen Platz in der Frankfurter Abwehr einnimmt, wenn es am Mittwoch in der Champions League zum Gastspiel bei den Spurs kommt. Anschließend muss sich zeigen, wie es beim Japaner kräftemäßig fürs Bundesligaduell mit Leverkusen (Samstag, 15:30 Uhr) aussieht.

Quelle: Pressekonferenz | hessenschau.de | kicker