Fabian Johnson | 1. Bundesliga

Rückenwind im Kon­kur­renzkampf

08.04.2015 - 15:31 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

Seit dem Ausscheiden von Borussia Mönchengladbach aus der Europa League herrscht bei den Fohlen weniger Bedarf für das bei Trainer Lucien Favre so beliebte Rotationsmodell. Somit bedeutete das Aus zugleich einen Anstieg des mannschaftsinternen Verdrängungswettbewerbs, insbesondere was die offensiven Außenbahnen anbelangt, wo mit Patrick Herrmann (24), André Hahn (24), Ibrahima Traoré (26), Thorgan Hazard (22) und Fabian Johnson (27) gleich fünf leistungsstarke Akteure um zwei Positionen buhlen.

Gemessen an den Einsatzzeiten der Hinrunde drohte Neuzugang Johnson zum Leidtragenden des um einen Wettbewerb geminderten Spielplans zu werden. Seine unbefriedigende Bilanz im ersten Halbjahr der Saison 2014/15: drei Bundesliga-Startelfeinsätze und insgesamt nur 698 Pflichtspielminuten.

Dementsprechend enttäuscht zeigte sich der 24-malige US-Nationalspieler – die Nachwuchsjahrgänge hatte er bis zur U21 noch für Deutschland durchlaufen – in der Winterpause über den Verlauf der Hinrunde. Und darüber, dass ihn der WM-Schwung ("kicker"-Note: 3,38) nicht mit in die Saison begleitete.

Nichtsdestotrotz sah Johnson seine Felle am Niederrhein nicht davonschwimmen, sondern zeigte Kampfeswillen und machte sich im Winter den Umstand zunutze, die Vorbereitung auf Saisonhälfte zwei komplett absolvieren zu können.

Und tatsächlich zeigt seine Kurve seit Rückrundenauftakt nach oben. Der Deutsch-Amerikaner verzeichnet 2015 sechs Startelfeinsätze in der deutschen Beletage ("kicker"-Notenschnitt: 3,25) und weist damit nach Herrmann (8) den zweitbesten Wert unter den Flügelspielern auf. Dahinter rangieren Traoré (4), Hazard (2) und Hahn (2), der in der Hinserie noch zumeist Herrmanns kongenialen Partner auf der rechten Seite gegeben hatte.

Formsteigerung dank Favre?

Es mutete aber einigermaßen überraschend an, dass alle Auftritte Johnsons vorne links erfolgten, wo er doch eher als Außenverteidiger gilt. Während des Trainingslagers in der Türkei sorgten denn auch eventuelle Kommunikationsprobleme zwischen Trainer und Spieler im Hinblick auf Johnsons Lieblingsposition für Verwirrung: Während der Schweizer davon ausging, dass der linke Flügel favorisiert werde, gab Johnson gegenüber Medienvertretern an, lieber als rechter Außenverteidiger zu spielen. Auch bei der Weltmeisterschaft lieferte er auf dieser Position überzeugende Darbietungen ab.

Doch Taktikfuchs Favre hat erkannt, dass Johnson seine Stärken offensiv besser ausspielen kann. Wenn der beidfüßige, agile Allrounder – in drei Jahren bei der TSG 1899 Hoffenheim kam er auf sechs Positionen zum Einsatz, am häufigsten als linker Außenverteidiger – auf dem Flügel den Turbo zündet, kann er zusätzliches Leben ins Angriffsspiel bringen, wohingegen seine sporadische Fehleranfälligkeit in puncto Defensivverhalten dort nicht so sehr ins Gewicht fällt.

Zeit für muntere Wechselspiele

Fürs Erste geht Johnson im Hauen und Stechen auf den Außenbahnen also als einer der Gewinner hervor und positioniert sich damit im Konkurrenzkampf zumindest äußerst aussichtsreich. Immerhin hat er seinen Anspruch auf Einsätze mit entsprechender Leistung untermauert, weiß im Fohlen-Endspurt um die Champions-League-Plätze zudem die Statistik auf seiner Seite: Fünf der sechs Partien, in denen Johnson 2015 von Beginn an auflief, wurden gewonnen (1 Remis).

Auf der anderen Seite hat Favre aktuell dank DFB-Pokal wieder die Möglichkeit, die Spielanteile gleichmäßig unter seinen Schützlingen zu verteilen. Im Rahmen der letzten englischen Woche etwa kamen zunächst Hahn und Herrmann (sowie Hazard für Raffael) im Pokal gegen Kickers Offenbach (2:0) zum Einsatz, während am Wochenende Johnson und Traoré gegen den 1. FSV Mainz 05 (2:2) auf Ligaebene in die Bresche gesprungen sind.

Fabian Johnson | Saisonbilanz 2014/15

SAISONBILANZ | Fabian Johnson


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  • KOMMENTARE
  • 08.04.15

    Würde Johnson trotz guter Leistungen vorne links gerne mal hinten rechts sehen, halte ihn allemal für besser als Korb und Jantschke wird ja nach dem Ausfall von Stranzl eher innen gebraucht.

  • 08.04.15

    Ich meinte die Rotation, nicht Johnson!

  • 08.04.15

    Traore passt mit seiner hektischen Spielweise nicht in das Favre'sche Ballbesitzspiel. Das ist Fakt. Er ist schnell und kann Flanken, aber gerade das ist eine Qualität, die unter Favre keine Verwendung findet. Traore ist maximal als Einwechselspieler brauchbar, um zum Schluss die müden Gegner durcheinander zu wirbeln, zu mehr aber nicht. Lucien Favre gibt mir hier mit den Einsatzzeiten, die er Traore gibt, definitiv recht.

  • 08.04.15

    Wo hat denn Traoré enttäuscht? :-D Schon mal ein Spiel von BMG gesehen? Die Flügelspieler haben unterschiedliche Stärken und Schwächen und meist alle einen guten Job gemacht.

  • 08.04.15

    Warum soll das bitte in die Hose gehen? Johnson ist im Moment klar der stärkste Spieler auf links außen. Hazard fehlt es im Moment noch an Robustheit und Zweikampfstärke und Traore hat bisher bei jedem Startelfeinsatz enttäuscht.

  • 08.04.15

    Irgendwann geht das in die Hose.