Horst Heldt | 1. Bundesliga

Corona-Kri­se: Kölns Sportchef Heldt schlägt Abschaffung der 50+1-Regel vor

21.03.2020 - 12:21 Uhr Gemeldet von: Floppo | Autor: Robin Meise

Die momentane Situation rund um das Coronavirus macht dem einen oder anderen Bundesligaverein zu schaffen. Besonders die finanzielle Lage spitzt sich durch die fehlenden Einnahmen zu. Horst Heldt, seines Zeichens Sportchef beim 1. FC Köln, bringt nun eine Abschaffung der 50+1-Regel ins Gespräch.


"Ich möchte nicht dastehen und am Ende bleibt als Einziges übrig, dass es heißt: Heldt will die 50+1-Regelung öffnen. Ich glaube aber trotzdem, dass es immer sinnvoll ist, in Krisenzeiten das ganze System zu hinterfragen und zu lernen", so der 50-Jährige gegenüber "Sport1".

Die Einbußen, welche beispielsweise durch leere Stadien in Form von Geisterspielen zu verzeichnen wären, könnten so durch Investoren aufgefangen werden. "In der Verantwortung, in der ich und andere stehen, ist es wichtig, seine Lehren zu ziehen", fügte Heldt an.

Schalkes Finanzvorstand Peter Peters teilt diese Ansichten aktuell nicht

"Meine Meinung ist, dass wir uns den Problemen dann widmen, wenn sie anstehen. Es ist ein wichtiges Thema, aber wir müssen uns gerade vorrangig um das kümmern, was am dringlichsten ist", erklärte Peters.

Am 30. März wird sich die DFL erneut beraten, um eine Lösung für den weiteren Saisonverlauf präsentieren zu können. Wie es sich in dieser Debatte mit einer möglichen Abschaffung der 50+1-Regel verhält, bleibt abzuwarten.

Quelle: sport1.de

  • KOMMENTARE
  • 21.03.20

    Die 50+1 Regel wurde lächerlich, als man es Teams wie Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim und Leipzig erlaubte, in der Bundesliga zu spielen. Mir egal, was der Hintergrund der Teamhistorie ist, es sind und bleiben Werksteams und da ist Leverkusen genauso eins wie Leipzig, auch wenn sie schon länger dabei sind.

    Du kannst nicht auf der einen Seite Clubs wie Kinder behandeln, auf der anderen Seite dir von anderen auf der Nase rumtanzen lassen. Dass ein Club wie Wolfsburg mehrere Jahre hintereinander gegen den Abstieg spielt, aber trotzdem fröhlich für Millionen einkauft, sagt doch alles. Dass ein Club wie Wolfsburg erst finanziell umdenken muss, als VW sagt, der Gürtel wird nun enger geschnallt, sagt aber noch viel mehr.

    • 21.03.20

      Und wo ziehst du die Grenze? Ich lasse mich gerne eines besseren belehren wenn jemand valide Zahlen dazu hat aber ich würde mal behaupten dass Mannschaften wie der HSV oder Hannover sich in ähnlichen Regionen bewegen. Da kommt doch auch ein Großteil der Mittel für Transferausgaben von einem Investor. Oder google mal, mit welchen Mitteln Paderborn in die Bundesliga gekommen ist. Wie hat es wohl Sandhausen in den Profi-Fussball geschafft? Andernorts werden Stadien durch Steuergeld gebaut.... Das sind nur wenige Beispiele die mir bekannt sind, die Liste kann man aber ziemlich lange fortführen.
      Selbst quasi jeder Dorfverein hat seinen Unternehmer an der Spitze, der für die finanziellen Mittel sorgt. Ich kann da kaum einen Unterschied erkennen.

      Glaubst du Schalke muss nicht umdenken wenn Gazprom wegen der Krise kein Geld mehr verdient und das Sponsoring deutlich kürzen muss?

    • 21.03.20

      Und wo ziehst du die Grenze? Ich lasse mich gerne eines besseren belehren wenn jemand valide Zahlen dazu hat aber ich würde mal behaupten dass Mannschaften wie der HSV oder Hannover sich in ähnlichen Regionen bewegen.
      ---
      Wie bitte? Du meinst also, dass ein HSV, weil er seine Anteile verkauft hat für 25 Mio oder so, in gleichen Gefilden arbeitet wie die oben genannten? Dem HSV reichten 2-3 schlechte Saisons, um in der 2. Liga zu landen. Meinste, weil er zwischenzeitlich mal 10 Mio. für Lasogga als Königstransfer bezahlt hat? und HANNOVER bewegt sich auf in diesen Regionen? Ja, wer erinnert sich nicht an die Riesentransfers der Hannoveraner, italienische Verteidiger für 12 Mio. in der Winterpause, Peanuts. Ach ne, das war Wolfsburg. Hannover ist abgestiegen.

      Und Danke, dass du meinen Punkt sogar unterstreichst:
      "Glaubst du Schalke muss nicht umdenken wenn Gazprom wegen der Krise kein Geld mehr verdient und das Sponsoring deutlich kürzen muss? "
      Doch, und DARUM GEHT ES DOCH VERDAMMT NOCHMAL. Es sollte jedem Verein selbst fähig sein zu entscheiden, wie er den Verein führt. Meinste ManCity macht sich Sorgen, dass ihr Scheich Pleite geht? Was wäre, wenn so ein Scheich in Freiburg investieren will, aber nicht darf, weil es da Regeln gibt? Also müssen sie schön zusehen, wie sie zurecht kommen, während immer mehr Werksvereine die Bundesliga bestimmen. Meinste, der HSV wollte in der absolut miesesten Phase seit Bestehen die Anteile zum Appel und Ei an Kühne verkaufen, als sie fast nichts wert waren? Nein, sie mussten es, denn sie haben versucht zu überleben. Und mit mehr Kohle wäre das vielleicht auch möglich gewesen. Frag mal in Hannover. Aber allem voran ist es eine Frechheit, dass der DFB dem einen Verein sagt, dass sie das nicht dürfen, während andere machen was sie wollen.

      Du fragst, wo ich die Grenze ziehe: Wenn Clubs selbst entscheiden dürfen, was sie machen. Gleiches Recht für alle.

  • 21.03.20

    Wie schaut das denn in England aktuell aus? Kann mal jemand einen Ausblick geben? Können die Vereine das besser wegstecken als unsere? Oder springen da die Investoren ab und im Endeffekt geht's denen noch schlechter als unseren?

  • 21.03.20

    Wird Zeit, dass 50+1 fällt...

  • 21.03.20

    Wenn man mal in Betracht zieht, dass die Bundesligavereine insgesamt fast eine Milliarde an Steuern zahlen, könnte der Staat in die Pflicht genommen werden, um diese Einnahmequelle weiterhin zu erhalten. Wäre doch in beidseitigem Interesse, dass die Vereine nicht Insolvent gehen.

    • 21.03.20

      Steuern zahlen auch alle anderen Unternehmen in D und auch die haben Angestellte. In meiner Hierarchie, wer in Krisenzeiten Geld vom Staat bekommen sollte, sind die Fußballmillionäre der 1. und 2. Bundesliga relativ weit unten.

    • 21.03.20

      In erster Linie sind dafür die Vereine zuständig.
      Viele jammern, wenige handeln hab ich bisher das Gefühl.
      Kurzarbeit anmelden, die Gehälter bis auf weiteres reduzieren.
      Ja, der ein oder andere hat das angekündigt, aber das muss auch der erste Schritt sein.

      Geht man davon aus, dass das Durchschnittliche Gehalt der BuLi Profis bei 1,4 Mio. Liegt, kann man hier relativ leicht auf 33, 50 oder 66% des Gehalts verzichten.
      Mio. Menschen müssen das in Zeiten der Kurzarbeit ebenso, und denen bleibt dann deutlich weniger über, als den Profis.

      Also bevor man den Staat bittet, möchte ich sehen, dass die Vereine selbstständig alles erdenkliche versuchen, die Situation zu retten.

      Es dürfte dann immer noch für den ein oder anderen 2. oder 3. ligisten knapp werden, aber dann kann man auch über eine evtl. Unterstützung reden.

    • 21.03.20

      Alle Unternehmen in Deutschland zahlen Steuern? In welcher Traumwelt lebst du? Amazon, Apple und co. lachen sich ins Fäustchen...

    • 21.03.20

      Ein bisschen weiterdenken wäre eventuell angebracht Freunde .. hier geht es um die Bundesliga, natürlich kann man das auch auf andere Unternehmen ableiten, aber wäre hier doch fehl am Platz, vor allem wenn es um 50+1 geht. Außerdem geht es mir nicht um die Spieler, sondern um die Liquidität des Vereins und somit die Sicherung der Arbeitsplätze. In keinster Weise habe ich dafür plädiert, die Profis oder hohen Tiere zu unterstützen. Dazu kommt, dass meine Aussage im Konjunktiv geschrieben wurde. Das Wort “könnte” impliziert, zumindest in meinem Vokabular, ein alternatives Vorgehen und nicht eine Lösung des Problems, die man durchsetzen sollte.

      Wenigstens war Niggo konstruktiv in seinem tun und dem stimme ich auch zu. Aber wenn es hart auf hart kommt, warum auch immer, dann sollte der Staat sich nicht aus der Pflicht nehmen.

    • 21.03.20

      Da bin ich bei dir, hab ich ja auch gesagt, dass man dann darüber reden sollte.
      Aber die Gehälter gehen mit dem Problem Hand in Hand.
      Die Gehälter sind der größte Posten auf der Ausgabenseite.
      Gerade jetzt, wo alles andere ja weniger wird.
      Klar gibts weiterhin andere Fixkosten, aber die kann man auch nicht ändern.
      Der größte und gleichzeitig flexibelste Posten sind aber die Gehälter und das muss in meinen Augen auch der erste Schritt sein und wäre für mich Grundvoraussetzung um staatliche Hilfe zuzulassen.

      Wenn Spieler da nicht mitmachen, entlassen wie bei Sion.
      Nicht schön, aber jetzt zeigt sich, wie solidarisch wirklich jeder ist oder ob es nur bla bla von einigen ist.

  • 21.03.20

    Ich verstehe den Gedanken von Heldt, aber man würde sich für eine, hoffentlich, einmalige Ausnahmesituation auf evtl. ewig einem Investor beugen müssen.

    Ich bin grundsätzlich für die 50+1 Regel, aber über eine Änderung kann man sprechen.
    Nur sollte man das jetzt nicht aus dem aktuellen Worst-Case-Szenario entscheiden, die man dann später nicht mehr rückgängig bekommt.

  • 21.03.20

    ""Ich möchte nicht dastehen und am Ende bleibt als Einziges übrig, dass es heißt: Heldt will die 50+1-Regelung öffnen. Ich glaube aber trotzdem, dass es immer sinnvoll ist, in Krisenzeiten das ganze System zu hinterfragen und zu lernen", so der 50-Jährige"
    -> schön aufmerksamkeitshaschender Unterklassen-/Sensationsjournalismus ??????

  • 21.03.20

    Ich finde in der Situation ist es wirklich absolut sinnhaft, dass man sich mit populistischen Scheißausdrücken erst mal zurückhält. Aber ist nur meine Meinung

    • 21.03.20

      Na dann geh doch mit gutem Beispiel voran und brandmarke nicht alles als "populistischen Scheißausdruck".

    • 21.03.20

      [Kommentar gelöscht]

    • 21.03.20

      @davidluiz
      Ich glaube er spielt damit auf die Aussage von Heldt an, der das so sagte, als von der Politik der Ruf nach Gehaltseinbusen der Fußballer laut wurde. ?

    • 21.03.20

      Jop, nur bringen jene Gehaltseinbußen auf Dauer auch recht wenig (Wieso ist diese Forderung kein "scheiß Populismus"?) Da nützt es mehr, wenn manche Profis für den Kampf gegen das Virus spenden (Goretzka und Kimmich z.B.).

    • 21.03.20

      Was Kimmich und Gore machen ist absolut vorbildlich und löblich, aber die Klubs haben nun mal zuerst gejammert, bevor auch nur einer nach Kurzarbeit gefragt hat.
      Das ist aber halt sehr einfach und egoistisch gedacht.
      Weiß nicht wie es bei dir ist, aber die Firma in der ich arbeite ist in Kurzarbeit gegangen, so wie bei vielen in meinem Umfeld und wir müssen alle auf Geld verzichten.
      Geld, dass wir (gerade für die Singlehaushalte) sehr gut gebrauchen können.
      Wird es Kimmich oder Gore weh tun auf rund 30% des Gehalts zu verzichten?
      Nee, die könnten immer noch die tolle Kampagne ins Leben rufen!

      Wir werden uns einschränken müssen und in den Klubs gehts um deutlich mehr als nur die 40-50 Jobs, die man auf Anhieb erkennen kann.
      Da wird dann gesagt, man wisse nicht wie man es überstehen kann und ob es den Klub danach noch gibt.
      Da stehen hunderte Jobs pro Klub auf dem Spiel, da würde ich von den superreichen im Unternehmen erwarten, dass sie ohne zu Zucken alles unternehmen, sämtliche Jobs zu retten.

    • 21.03.20

      Eben, mich wundert es warum nicht schon alle Mannschaften dem Vorbild von Gladbach gefolgt sind. Ich halte es für eine moralische Pflicht dass die Spieler zumindest auf einen Teil des Gehalts verzichten um ihre Arbeitgeber zu entlasten. Und alleine das Gladbacher Beispiel zeigt, dass es eben keine populistische Scheissforderung ist. Da ist Heldt deutlich übers Ziel hinaus geschossen

    • 21.03.20

      Und Kurzarbeit sollte keine Option sein, dass wäre sehr unsolidsrisch wenn die Gemeinschaft einen Teil von 6-7 stelligrn Monatsgehältern übernimmt.