In der Defensive mausert er sich so langsam zur Allzweckwaffe für Trainer Ole Werner: Ilia Gruev, Eigengewächs des SV Werder Bremen und seit sechs Pflichtspielen Bestandteil der grün-weißen Startelf. Drei verschiedene Positionen hat er dabei schon besetzt. Werner bescheinigt dem 22-Jährigen, auf dem richtigen Weg zu sein.
„Ilia hat in den letzten Wochen eine sehr gute Entwicklung genommen“, bilanzierte Bremens Chefcoach. In erster Linie galt Gruev als Konkurrent für Christian Groß auf der Sechs. Werner machte sich seine Defensivqualitäten inzwischen aber schon einige Male auf der Acht zunutze.
Mit Gruev bekommt der Trainer besonders Passsicherheit, ungeachtet eines Schnitzers beim 0:2 gegen Freiburg, den Schlussmann Jiří Pavlenka letztlich ausbügelte. Ansonsten erreichte der Mittelfeldmann bei seinen Startelfeinsätzen Passquoten von 85 bis hin zu 96 Prozent. Meist sind die Zuspiele nicht risikobehaftet, dafür Ruhe bringend.
Gruev „sicherlich nicht jede Woche“ als Innenverteidiger
Bei Bedarf geht es außerdem auch auf anderem Posten: „Er ist ein sehr intelligenter Junge, der dadurch auf vielen Positionen spielen kann. In Freiburg hat er es in ungewohnter Rolle gut gemacht“ – und zwar in der Abwehr. Werder war gegen die Breisgauer durch die Rote Karte von Innenverteidiger Marco Friedl früh (14. Minute) in Unterzahl geraten. Anschließend wurde Gruev kurzum nach hinten beordert.
Werner ist sich bewusst, dass das „aber sicherlich nicht jede Woche auf ihn zukommen“ werde. Aber gewiss gut, eine solche Option in der Hinterhand zu wissen. Auf Friedl muss Werder Bremen angesichts des Platzverweises folgerichtig im nächsten Spiel (Hertha BSC/Freitag, 20:30 Uhr) verzichten. Ob Miloš Veljković zur Verfügung steht, ist noch ungewiss. Und auch Niklas Stark ist seit einigen Tagen angeschlagen, soll es aber zumindest rechtzeitig schaffen.
Gruevs erster Anlaufpunkt bleibt das Mittelfeld. Hier fehlt Groß krankheitsbedingt seit einer Woche, wird jedoch zeitnah im Training zurückerwartet. Einsatzchancen für Gruev sind dennoch gegeben. Zumal Konkurrenten wie Leonardo Bittencourt und Romano Schmid sich gegenseitig einen Platz blockieren könnten: LigaInsider geht nicht von einem gemeinsamen Startelfauftritt des Duos aus, da die Ausrichtung dann zu offensiv wäre. Auch wenn Werder-Trainer Werner das zuletzt als prinzipiell möglich bezeichnete.
Habe alle Spiele gesehen und finde durchaus, dass er gute Ansätze zeigt. Hin und wieder mal noch etwas zu überhastet und mit schlechtem Stellungsspiel, aber das bringt die Erfahrung.
Warum man ihn aber als 8er einsetzt und vor Schmidt einreiht, wird mir immer ein Rätsel bleiben. So gut ist er im Offensivspiel leider nicht. Da bringt ein Schmidt einen ganz anderen Impact und eine ganz andere Kreativität rein.
Aber naja, sicher nicht verkehrt ein junges Talent mit Spielpraxis aufzubauen, aber warum er aktuell jedes Spiel spielt und Schmidt gar nicht mehr, stößt bei mir etwas auf Unverständnis.
Und nein, ich besitze Schmidt nicht, bin nur Bremenfan und halte viel von seinem Spielstil. Würde ihn sogar vor Schmid setzen.
Schmidt nimmt von den vielen 8er Optionen wahrscheinlich deswegen die kleinste Rolle ein, da er im Spiel gegen den Ball im Vergleich die größten Defizite aufweist. Und gerade das ist für eine Mannschaft, die meist eine kleinere Kaderqualität hat, immens wichtig.
Und dann sind wir wieder beim alten Stiefel: es läuft ja bisher echt solide bis gut, also warum bewährtes ändern?
Schmidt hat zwar einen feinen Fuß aber im Pressing ist er meist etwas faul und taktisch undiszipliniert. Bei der momentanen Spielweise ist tödlich wenn da nicht alle im Mittelfeld voll mitziehen.
Außerdem wirkt Schmidt konditionell nicht so richtig auf der Höhe.
Gegen Paderborn hat er in Verlängerung ziemlich gepumpt obwohl er erst zur Halbzweit reinkam.
Dadurch fehlt im halt auch die Konstanz und er nimmt sich im Spiel immer mal wieder Pausen.
In Sachen Kreativität und mit dem Ball am Fuß ist Schmidt wahrscheinlich Werders bester Mittefeldspieler aber in allem anderen ist der allen anderen Belangen ist er schlechter als die anderen.
Gruev agiert vor allem als defensiver Stabilisator um Groß zu unterstützen. Da der als alleiniger 6er mit dem Spieltempo überfordert ist.
Okay, verstehe den Punkt mit der Pressingfaulheit komplett. Auch das mit der fehlenden Kondition ist mir aufgefallen, wobei das etwas ist, was schnell kommt, wenn man regelmäßig spielt. Er muss ja auch nicht immer die 90 Min. durchspielen, aber zuletzt hat er ja wirklich kaum noch eine Rolle gespielt (gegen Mainz immerhin fast 30 min, aber davor in 3 Spielen 1 mal für 5 Min. eingewechselt - obwohl Bittencourt verletzt war).
Grade gegen müde Gegner hat er meiner Meinung nach immer nochmal ordentlich Zug ins Offensivspiel gebracht.
Ist am Ende natürlich immer ein Abwägen von Kompromissen die man eingehen muss, wenn man X statt Y spielen lässt. Würde mir letztendlich einfach nur etwas mehr Spielzeit für einen unserer kreativsten Mittelfeldspieler wünschen. Und dass man dann bei Verletzungen auf der Position eher einen etwas positionsfremderen Gruev spielen lässt, anstatt einem gelernten OZM, ist schon hart.
Ich verfolge ihn durch den hang zur U23 von Werder und muss sagen, dass die aktuelle Entwicklung vorauszusehen war. Er ist sehr fokussiert und arbeitet manchmal noch zu viel in sich selbst hinein, jedoch auf lange sicht ein Spieler mit dem die Bundesliga wahrscheinlich noch viel spaß haben wird… in den kommenden Jahren immer mehr Hot take.
Einpacken, da Bremen Freitag spielt sieht man die Aufstellung 👍
Schmid WE s11?
Knifflig… du siehst es ja am Freitag. Würde aber sagen bittencourt > Schmid (sofern bittencourt wieder ganz fit ist)
Bittencourt ist auf dem Markt ihn für Schmid ersetzten ?
S11 safe