Josuha Guilavogui ist ein französischer Fußballer mit guineischen Wurzeln und wurde am 19.09.1990 nahe Toulon geboren. Mit fünf Jahren entdeckte er seine Begeisterung für die Ballsportart schlechthin – den ersten Vereinsfußball spielte er 1997 bei den USAM Marines. Über den Stadtrivalen Sporting Toulon kam das im defensiven Mittelfeld untergebrachte Talent 2005 zu AS Saint-Étienne.
Aufstieg in Frankreich
Im Alter von 18 Jahren gewährte man ihm dort am 03.01.2009 im Coupe de France einen einminütigen Schnupperkurs bei den Profis. Das Debüt in der Ligue 1 feierte der hochgewachsene Mittelfeldspieler (1,88 m) in der Rückrunde der Saison 2009/10, als er schon regelmäßig zum erweiterten Aufgebot der ersten Mannschaft gehörte (2 Spiele – 1 Vorlage).
Ein Jahr darauf stieg Guilavogui bei den Franzosen zum Profi auf. In 22 Spielen (inklusive Torpremiere) für „Les Verts“ machte er mit Nachdruck auf seine Leistungsfähigkeit aufmerksam; ab der Saison 11/12 war der Defensivspezialist ein nicht mehr wegzudenkender Stammspieler.
In der Spielzeit 2012/13 verpasste er kein einziges Spiel, schoss drei Tore, bereitete zwei Treffer vor und kassierte als Abräumer vor der Abwehr nur vier Gelbe Karten. Durch den Ligapokalsieg qualifizierte sich der Verein für den Europacup.
Für zehn Millionen Euro nach Spanien – und wieder zurück
Im Anschluss an diese überragende Runde sicherte sich Atlético Madrid die Dienste von Guilavogui. Vor dem Abgang gab er im August 2013 mit Saint-Étienne noch seinen internationalen Einstand in der Europa-League-Qualifikation.
Bei den Madrilenen debütierte der Franzose am 06.11.2013 zwar in der UEFA Champions League (4:0-Sieg gegen FK Austria Wien), spielte insgesamt aber kaum eine Rolle (sechs Pflichtspiele in der Hinrunde). Sein erster Auftritt in der Primera División beim 2:1-Heimspielsieg über Celta Vigo sollte zugleich sein vorerst letzter bleiben.
Der spätere spanische Meister und Champions-League-Finalist verlieh Guilavogui zur zweiten Halbserie zurück an den AS Saint-Étienne. Bei seinem ehemaligen Arbeitgeber konnte er gleichwohl nicht mehr an frühere Leistungen anknüpfen und brachte es auf nur neun Spiele.
„Sportlich (…) bin ich dort nicht glücklich geworden“ – Josuha Guilavogui
Enttäuscht vom Verlauf der Saison, strebte der Mittelfeldakteur einen erneuten Weggang aus Madrid an. Der VfL Wolfsburg vereinbarte zur Meisterschaftsrunde 2015 einen zwei Jahre laufenden Leihkontrakt mit Kaufoption. Die Leihgebühr belief sich auf 5,5 Millionen Euro – damit war Guilavogui der kostspieligste Leihspieler in der Geschichte der Wölfe.
Ein Juwel in der Autostadt
Allein diese Summe deutet schon darauf hin, welch großes Potenzial in dem Defensivmann schlummern muss. Wenn Guilavogui richtig in der Spur ist, präsentiert er sich auf dem Platz als körperlich präsenter und zweikampfstarker Spieler, dessen Format insbesondere in der Balleroberung zur Geltung kommt.
Als Nebenpositionen kommen für ihn die Innenverteidigung oder der rechte Außenverteidigerposten in Betracht. Von seinen Anlagen her kann er durchaus auch bei der Offensivgestaltung in der Zentrale mitwirken.
Großartige Scorerstatistiken darf man vom Franzosen indes nicht erwarten – er ist kein Fußballer, von dem unentwegt direkte Torgefahr ausgeht. Zudem wirkt er sporadisch noch zu unkonzentriert und fehleranfällig.
Équipe Tricolore
Auf Jugendebene kam Josuha Guilavogui am häufigsten für die U-19 (EM-Teilnahme 2009) und die Espoirs (U-21) zum Einsatz. Das erste Länderspiel für die A-Nationalmannschaft absolvierte er am 05.06.2013. Es folgten weitere Einberufungen in den Kader, unter anderem auch bei WM-Qualifikationsspielen.