Seit gestern ist bekannt, dass der Hannoveraner Lars Stindl nach der Saison zu Borussia Mönchengladbach wechselt. Dort setzt man in Zukunft nicht nur auf die sportlichen, sondern auch auf die charakterlichen Stärken des 26-Jährigen.
Neben Interessenten wie Schalke 04 oder Borussia Dortmund haben die Fohlen im Tauziehen um den Mittelfeldspieler auch die Konkurrenz aus Leverkusen ausgestochen, die sich zum wiederholten Male als arger Konkurrent für die Borussia erwiesen hat: Sportlich kämpfen die Vereine um Platz 3, im Rahmen der Kadergestaltung standen sich beide Parteien bereits in der Causa Christoph Kramer gegenüber.
Qualitätsmerkmal Variabilität
In erster Linie wird Stindl am Niederrhein die Rolle von Kramer auszufüllen haben; im Transferbemühen um den Weltmeister waren es noch die Gladbacher, die dem Werksklub den Vortritt lassen mussten. Doch Sportdirektor Max Eberl betont, dass der Neuzugang äußerst flexibel einsetzbar ist, worauf man "ja bekanntermaßen besonderen Wert" lege – damit spielt der Manager im "kicker" auf das Faible von Trainer Lucien Favre für entsprechend variable Akteure an.
So ist etwa nicht nur vorstellbar, dass der jetzige 96-Kapitän eine Rolle im Rahmen einer Doppel-Sechs besetzt, sondern auch Aufgaben im Sinne einer hängenden Spitze übernehmen oder im Zweifel sogar auf den Flügeln auflaufen kann. Auf zuletzt genannter Position hat der Klub nach aktuellem Stand der Dinge aber ohnehin schon ein Überangebot.
"Seine Persönlichkeit wird uns guttun." – Max Eberl über Stindls Leader-Potenzial
Profi-Unterst
Neben den Fähigkeiten auf dem Platz war für Eberl bei der Verpflichtung allerdings auch die Eignung als Führungspersönlichkeit ein wichtiger Faktor. Denn "wir bauen ohnehin schon auf viele junge Spieler", führt Eberl im "kicker" aus, weshalb in der Kaderstruktur Leute benötigt werden, "die diese Talente an die Hand nehmen und ihnen Stabilität geben." Stindl, seit knapp zwei Jahren Spielführer in Hannover, soll in eben diese Funktion hineinwachsen.
Das würde menschlich zweifelsohne zu seinem Typ passen, ist der ehemalige Karlsruher doch niemand, der für voreilige Wechselwilligkeit bekannt ist. Nachdem er als Zwölfjähriger in die Jugendabteilung des KSC wechselte, hielt er den Badenern ein Jahrzehnt lang die Treue; wenn er Hannover im Sommer verlässt, wird er bei den Niedersachsen fünf Spielzeiten auf dem Buckel haben.
Klasse bereits bewiesen
Nun vollzieht Stindl also "den nächsten Schritt in meiner Entwicklung", wie er auf seinem Twitter-Profil schreibt, und geht mit Mönchengladbach möglicherweise neue Herausforderungen in der Champions League an.
Dass er sich mit dann fast 27 Jahren (Geburtstag: 26.08.1988) schon in einem fortgeschritteneren Fußballeralter befindet, erachtet Eberl dabei für unproblematisch, schließlich habe man bereits früher etwas ältere Spieler wie Dante (im Alter von 26) verpflichtet, die qualitativ trotzdem noch einen Sprung gemacht haben. Zum anderen sei Stindl schon mit ausreichend Erfahrung ausgestattet, sowohl in der Bundesliga (147 Partien) als auch im Europapokal (24).
Durchschnittsmann? Du hast die letzten 2 Jahre keine Bundesliga geschaut oder? :D