Verzichtet vorerst weiter auf Nationalelf

Obwohl er sich seit einiger Zeit auch für einen dauerhaften Platz in der Leverkusener Startelf zu empfehlen weiß, musste Leon Bailey im Duell mit Schalke 04 (1:1) wieder mit der Rolle als Ersatzspieler vorliebnehmen. Trotz zwei Torvorlagen im vorhergehenden Spiel gegen den HSV (3:0).

Cheftrainer Heiko Herrlich begründete das mit taktischen Erwägungen: "Wir haben Schalke etwas mutiger erwartet, dass sie nicht ganz so tief hinten drinstehen. Wir wollten sie kommen lassen und mit Karim Bellarabi einen sehr schnellen, sehr konterstarken Spieler von Beginn an bringen", wird der Ex-Profi vom "kicker" zitiert.

Er räumte indes ein, dass dieses Manöver nicht wie geplant aufgegangen ist: "Das hat dann so nicht ganz funktioniert. Deswegen haben wir in der Halbzeit dann umgestellt." Zur Halbzeit durfte eben Flügelflitzer Bailey ran. Er sicherte der Werkself mit seinem Treffer den ersten Auswärtspunkt dieser Saison.

"Leon hat durch seine Körpersprache gezeigt, dass er die anderen mitreißt", verdiente er sich anschließend Herrlichs Lob. Dass er besonderen Wert auf die Mentalität der Spieler legt, betont der Trainer im Grunde schon seit seinem Amtsantritt.

Um das Momentum in Leverkusen auszunutzen, verzichtet der Jamaikaner weiterhin darauf, für sein Heimatland aufzulaufen respektive zu debütieren. "Für mich geht es aktuell darum, sich auf mich und Bayer 04 zu fokussieren", erläutert der 20-Jährige laut "Rheinische Post".

Wenngleich er für die Zukunft natürlich nicht ausschließen, sein Geburtsland auf dem Platz zu repräsentieren, habe momentan die Karriere auf Klubebene Priorität.

Doch das ist offenbar nicht das einzige Motiv, die Geschichte mit der jamaikanischen Nationalmannschaft zieht sich schon länger: "Sie wollen immer, dass ich für Jamaika spiele. Aber ich habe persönliche Probleme mit dem Verband seit ich elf oder zwölf Jahre alt bin. Jamaika hätte mich schon lange haben können, aber es gibt Gründe, warum ich nicht für Jamaika spiele", so Bailey.