Die von allen Fußballfans erwartete außerordentliche Mitgliederversammlung der DFL hat nun am Dienstag stattgefunden. In einer erstmals in dieser Form durchgeführten Videokonferenz beschlossen die 36 Profiteams der beiden Bundesligen dabei zusammen mit den Verantwortlichen der DFL vier wesentliche Punkte, wie es in Zeiten der Coronavirus-Pandemie weitergehen soll.
1. Die Aussetzung des Spielbetriebs in der Bundesliga und der 2. Bundesliga bis 30. April ist bestätigt worden, und zwar einstimmig. Dazu soll auch der Trainingsbetrieb für alle Mannschaften noch einheitlich bis zum 5. April ruhen. Das Gremium folgte damit, wie erwartet, der DFL-Präsidiumsempfehlung aus der vergangenen Woche.
2. Standortbezogene Produktionskonzepte für Spiele ohne Stadionbesucher werden entwickelt. Hierbei wurde noch einmal ein ganz wesentlicher Punkt betont: Die Saison soll auf jeden Fall zu Ende gespielt werden.
"Es kann sein, dass wir erst im Juli wieder beginnen. Aber es steht danach ja noch eine neue Saison an. Wir werden auch noch mit der FIFA über eine Veränderung der Transferfenster und der Transferbedingungen reden. Ziel jetzt ist aber ganz klar, dass wir die Saison bis zum 30. Juni abschließen", so DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.
Er geht allerdings davon aus, dass es Geisterspiele "möglicherweise in die nächste Saison hinein, vielleicht auch bis zum Ende des Jahres" geben wird.
3. Es wird eine "Task Force Sportmedizin / Sonderspielbetrieb" eingerichtet. Diese ist mit der Erstellung eines Konzepts mit dem Ziel der medizinisch vertretbaren Fortführung des Spiel- und Trainingsbetriebes betraut worden. Seifert wollte sich dahingehend auf keinen Fall auf die etlichen weiteren Gedankenmodelle, wie sie seit Tagen durch die Medien gehen, einlassen:
"Ich möchte mich nicht auf Gedankenmodelle einlassen, die derzeit noch keine Rolle spielen. Wir glauben, dank unserer Maßnahmen einen vernünftigen Abschluss der Saison bis 30. Juni zu schaffen. Aber wir müssen uns mit anderen Lösungen beschäftigen. Der 30. April steht jetzt zunächst als Wiederbeginn der Bundesliga fest. Das Extremszenario: Jeden Tag ein Spiel, wollen wir jetzt nicht diskutieren."
Außerdem wird von der Kommission ein Vorgehen erarbeitet, "mit dem eine engmaschige, unabhängige Testung von Spielern und weiterem Personal unter anderem unmittelbar vor den Spieltagen durchgeführt werden kann", hieß es auf der DFL-Seite ergänzend.
4. Darüber hinaus wird es ein neues Maßnahmenpaket zum Lizenzierungsverfahren geben: "Sämtliche Wettbewerbsplatzierungen sollen über den spielerischen Weg entschieden werden. Eine potenzielle Insolvenz zieht in dieser Spielzeit keinen Punktabzug nach sich. Für die kommende Saison werden statt neun Punkte nur deren drei abgezogen. Außerdem wird eine Liquidität zwar überprüft, die Sicherungszahlungen sollen aber wegfallen."
Die nächste außerordentliche Mitgliederversammlung ist für den 17. April anberaumt, in der dann das weitere Vorgehen erneut besprochen wird.
... in zwei Wochen :
„ Zwangspause in der Bundesliga wird bis 30. Mai verlängert.“
usw. ?