In diesem Sommer wechselte Max Kruse für zwölf Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach zum VfL Wolfsburg und es hat sogleich den Anschein, als mache er an neuer Arbeitsstätte da weiter, wo er in Gladbach aufgehört hat. Ohne größere Eingewöhnungsprobleme hat der 27-Jährige bereits guten Zugang zum Spiel der Wölfe gefunden, war sowohl im Pokal gegen die Stuttgarter Kicker (2 Tore – 1 Vorlage) als auch im gestrigen Ligaspiel gegen Eintracht Frankfurt (1 Vorlage) an vielen Offensivaktionen seines Teams beteiligt.
Dass die Niedersachsen mit dem spielstarken Neuzugang in sportlicher Hinsicht um einiges flexibler aufgestellt sind, dürfte die Wenigsten überraschen, unter anderem wurde Kruse gerade deshalb verpflichtet. Dennoch etwas unerwartet: In beiden Pflichtspielen lief Kruse zentral im offensiven Mittelfeld auf, eigentlich das Hoheitsgebiet von Superstar Kevin De Bruyne. Der Belgier wich jeweils auf die Außenbahn aus und zeigte obendrein gegen Frankfurt, dass er zur Abwechslung auch mal wieder zu einer eher durchschnittlichen Leistung in der Lage ist.
Manchesters Argumente überzeugend?
Kruses überzeugende Auftritte im offensiven Zentrum könnten darüber hinaus – zumindest solange das Transferfenster offen ist (31. August) – vor dem Hintergrund Bedeutung erlangen, dass über die Zukunft De Bruynes in der Autostadt (Vertrag bis 2019) noch immer Ungewissheit herrscht.
"Es wird ganz sicher ein Angebot kommen", sagte Manager Klaus Allofs laut "kicker" am Sonntag mit Blick auf das in letzter Zeit verstärkte Buhlen von Manchester City, aber "wir werden Kevin hoffentlich überzeugen können, dass er bei uns bleibt." Gelingt dies nicht, dürfte die Erkenntnis, dass auch Kruse den Wolfsburger Fußball mit spielerischen Elementen belebt, die VfL-Verantwortlichen einigermaßen trösten.
Hast du das Spiel am Sonntag gesehen, sui?
@Horst_69: Warum sollte das nicht mit einem Verkauf von de Bruyne zusammenhängen? Es gab schon diesen Sommer reichlich Interessenten, und wenn man mal ehrlich ist, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gerade gering, dass er nächsten Sommer in England sein wird.
Und doch, Spielsysteme im Fußball haben tatsächlich auch taktische Hintergründe, und zwingen Spieler in unterschiedliche Positionen. Dass der RA nicht an der rechten Seitenlinie klebt, wenn es links Einwurf gibt ist auch klar (Sichtwort Verschiebung), aber es hat schon einen Grund, warum man den einen in die Mitte, und den anderen auf den Flügel stellt.
Und gerade im modischen 4-2-3-1 ist die Rolle des 10ers klar die des offensiven Spielmachers. Da ist es nicht "egal", wer auf LA und wer auf der 10 spielt, und diese Rollen wechseln während eines Spiels normalerweise auch nicht.
Sehe ich genauso Horst. KdB, Kruse und Perisic sind ständig rotiert. Kevin hatte halt mal einen schlechten Tag, kein Grund gleich ein Fass auf zu machen
Ich glaube nicht, daß die Positionierung von M. Kruse besonders viel mit einem K. de Bruyne-Verkauf zu tun hat. Dieses starre Denken in 10er, 8er, außen u.s.w. scheint mir sehr von Computerspielen geprägt, auf dem Platz sieht das doch oft ganz anders aus.....
Immer locker bleiben. Auch Kruse ist viel auf außen ausgewichen. Aber man hat schon gemerkt dass sich das Spiel verändert hat. Letztes Jahr musste der Aufbau immer über KDB gehen und jetzt gibts halt auch mal andere Möglichkeiten. Da bleiben natürlich weniger Bälle für ihn übrig. Aber die muss er dann natürlich besser spielen als gestern. Und wenn er damit Probleme haben sollte, dann würde er auch den dritten Anlauf auf der Insel nicht packen.
Vielleicht sollte man auch mal hinterfragen, warum KdB gestern eines seiner schwächeren Spiele hatte. Vielleicht ist er auf der 10 einfach stärker und man sollte ihn da lassen...
Dann würde man noch einen Stürmer brauchen. Dass Dost da vorne rumstolpern darf, ist kein Zustand.
Überstehen der Gruppenphase der CL würde schon halb so viel Geld bringen, wie der KdB verkauf. Und nicht zu vergessen der internationale Bekanntheitsgrad, der dem Mutterkonzern VW sehr wichtig wäre und dementsprechend dem VfL noch mehr Sponsoring-Gelder in die Kassen spülen würde.
Außerdem glaube ich nicht, dass de Bruyne die Arbeit verweigern würde, wenn man ihn nicht ziehen lässt. Dafür ist er zu ehrgeizig.
Es lohnt sich also m.M.n. ganz und gar nicht, de Bruyne diesen Sommer zu verkaufen. Nicht für 80 und auch nicht für 90 Millionen.
Die Frage ist hier eine andere... ein De Bruyne bei einem guten Angebot und eigenem Wechselwunsch nicht ziehen zu lassen kann den Erfolg auch zerstören. Die Option zu haben einen Kruse auf die 10 stellen zu können, im Falle des Falles, ist nun auch nicht das schlechteste.
Wäre schön dumm sich das eigene Erfolgssystem kaputt zu machen...