Max Meyer meldet zum Beginn der Rückrunde berechtigte Ansprüche auf die Startelf an, präsentiert sich laut im Training voller Einsatzfreude und gibt Kostproben seines Könnens ab. Als ob er seinen Willen unter Beweis stellen wolle, absolviert der Youngster trotz Kälte alle Einheiten demonstrativ in kurzer Hose.
Der U21-Nationalspieler durfte die Generalprobe im Testspiel gegen Rapid Wien als einer der wenigen Spieler über 90 Minuten durchspielen, laut "kicker" ein deutlicher Fingerzeig des Trainers in Richtung Rückrundenstart gegen Hannover.
Dabei kommt Meyer allerdings auch die Abwesenheit von Eric-Maxim Choupo-Moting zugute, der noch beim Afrika Cup weilt und Mitkonkurrent Kevin-Prince Boateng wohl in den Sturm an die Seite von Klaas-Jan Huntelaar befördert.
Ungünstiger Start
Die Zusammenarbeit mit dem neuen Coach begann denkbar schlecht. Nachdem Meyer sich unter Vorgänger Jens Keller im offensiven Mittelfeld der Knappen festgespielt hatte, beorderte Di Matteo den quirligen Offensivspieler in den ersten beiden Bundesliga-Partien nach Amtsantritt kurzerhand auf die Bank. Auch in der Champions League lief der 19-Jährige nur als Joker auf. Dem Vernehmen nach gefiel Di Matteo die Einstellung des Spielers nicht, insbesondere die Reaktion auf seine Versetzung sorgte für Unverständnis: Mit dem Gefühl, nicht mehr erste Wahl zu sein, ließ er sich im Training teilweise zu sehr hängen.
Ein klärendes Gespräch – und der Kreativmangel im königsblauen Offensivspiel – brachte die Wende. Die Probleme wurden ausgeräumt und Di Matteo beteuerte die grundsätzliche Wertschätzung des Nachwuchstalents. Ab dem 10. Spieltag lief Meyer noch sechs Mal von Beginn an auf, steuerte immerhin einen Treffer und einen Assist bei.