Medhi Benatia | 1. Bundesliga

Wehrt sich gegen Kritik

04.03.2015 - 15:23 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

In der Bayern-Defensive verschärft sich die Konkurrenzsituation: Mit Holger Badstuber, der nach überstandener Verletzung (Muskelsehnenriss im Oberschenkel) in der Liga zuletzt dreimal hintereinander von Beginn an auflief, stehen Trainer Pep Guardiola bald wieder alle Innenverteidiger zur Verfügung. Seit Neuestem stellt sogar David Alaba diesbezüglich eine weitere Option für den Katalanen dar.

Zumeist stritten sich Dante und Medhi Benatia um einen Platz neben Jérôme Boateng, der für viele Experten als bester Innenverteidiger der Bundesliga gilt und gefühlt einen Status als unantastbarer Spieler hat. Nicht selten wurden sowohl der Brasilianer als auch der Marokkaner bei ihren Darbietungen mit Argusaugen verfolgt und im Anschluss zum Objekt recht überzogener Kritik gemacht, wogegen sich Dante jüngst bereits zur Wehr setzte. Nun meldet sich auch sein Kollege Benatia zu Wort.

Medhi Benatia | Saisonbilanz 2014/15

SAISONBILANZ | Medhi Benatia

Der 27-Jährige empfindet es der "Sport Bild" gegenüber als absurd, dass er schon in der Kritik stand, bevor er überhaupt das erste Spiel für den Rekordmeister bestritten hatte. "Es ging sofort nur darum, wie viel Geld ich gekostet habe", beanstandet Benatia die Preis-Leistungs-Debatte, der er sich als teuerster Verteidiger der Liga (Ablöse: 26 Millionen Euro) ausgesetzt sah.

Die Diskussionen wurden in der Folge befeuert, weil er bei den Bayern nicht umgehend in die Spur fand. Der Umstand, dass er keine Vorbereitung mit der Mannschaft absolvierte und überdies regelmäßig mit muskulären Beschwerden zu kämpfen hatte, verkam meist zur Randinformation. Auch aktuell belasten den Abwehrmann wieder Muskelprobleme, gestern konnte er aber zumindest schon einmal das Balltraining aufnehmen.

Urteilsspruch des Kaisers

Benatia kam am sechsten Spieltag zu seinem Debüteinsatz im Bayern-Dress und lief in zehn Ligapartien von Beginn an auf. In der Champions League stand er bis zu seinem Platzverweis gegen Manchester City (2:3) sogar jedes Mal in der ersten Elf. Jene Rote Karte – die erste seiner Karriere – wurde sodann zum Anlass für neuerliche Beanstandungen genommen.

Insbesondere die Schelte von Franz Beckenbauer, der die Aktion als "dumm" abstempelte, schlug Wellen und sorgte bei dem marokkanischen Nationalspieler für Unverständnis und Enttäuschung. Der Ehrenpräsident der Bayern habe ihn vorher "noch nie persönlich getroffen, nie mit ihm gesprochen", offenbart Benatia seinen damaligen Schock ob des Tadels: "Das war schon hart für mich."

So hart, dass er deswegen sogar das Gespräch mit Sportvorstand Matthias Sammer suchte. Ausgerechnet der Chefkritiker an der Säbener Straße vermochte seinen Schützling in dieser Sache letztendlich zu beruhigen. Allerdings ist damit zu rechnen, dass angesichts der starken Konkurrenz beim FCB künftig weiterhin jede seiner Aktionen penibel unter die Lupe genommen wird und – gegebenenfalls – wieder kritische Stimmen hervorruft. Unter diesem Gesichtspunkt ist Benatia gut beraten, sich eine dicke Haut zuzulegen.

Quelle: Sport Bild

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  • KOMMENTARE
  • 04.03.15

    Benatia hat schon teilweise Recht, bisher hatte er einfach kaum Gelegenheit sich zu beweisen oder richtig einzuspielen, ist aber Aufgrund seiner Ablöse oder des Statutes "Wunschspieler" vorbelastet.
    Wenn man sich die Historie der Bayern anguckt, dann sollten die Kritiker sich ein wenig zurücknehmen. Wie haben alle auf Boateng eingedroschen, die ihn jetzt in den Status Weltstar heben. Der brauchte auch einfach Zeit und hat seine Leistungen dann gebracht. Oder ein Robben der mehr verletzt war als Spiele gemacht und schon als Glasmensch verschrien war. Einzig und allein die Zeit wird zeigen ob sich Benatia durchsetzen kann und wenn kein Potential vorhanden wäre, würde man auch nicht eben mal 26 Mio. für so einen Spieler raushauen.

  • 04.03.15

    Bei Bayern ist doch jeder neue Spieler "Wunschspieler" oder zumindest ein "super, super, super Spieler". Wäre mal erfrischend zu lesen, dass ein neuer Spieler einfach Talent hat und sich hoffentlich gut entwickelt (gerne auch in der 2. Mannschaft oder durch eine Leihe). Dann könnte man solche Aussagen wie "Thiago oder keinen!" auch mal wieder ernst nehmen.

  • 04.03.15

    Zumal Benatia bisher recht gut gespielt hat, wie ich finde.

  • 04.03.15

    Schnauze halten und Leistung bringen, dann sind alle zufrieden. So einfach!