SV Werder Bremen: Der Fall Mitchell Weiser bleibt vorerst offen

Ein Verbleib von Mitchell Weiser beim SV Werder Bremen über diese Saison hinaus scheint keineswegs nur Formsache zu sein. Von einer bevorstehenden Verlängerung des Vertrags, wie sie Ende Juli von der BILD vermeldet wurde, kann noch keine Rede sein. Das ließ der 29-jährige Profi jetzt selbst durchblicken.

„Zurzeit haben wir gar keine Gespräche mehr“, sagte Weiser am Dienstag zum Stand der Vertragsverhandlungen. Bis zu einem möglichen Vollzug gäbe es „noch Dinge zu klären“. Vor Beginn der Saison hatte sich der Rechtsverteidiger nach eigenem Bekunden eine Deadline für die Klärung dieser Angelegenheit gesetzt. Die sei inzwischen verstrichen.

Weiser liebäugelt mit Auslandswechsel

Deshalb beschäftigt sich Weiser erst mal nicht weiter mit dem Thema, sondern konzentriert sich aufs Sportliche. „Ich versuche auf jeden Fall, dieses Jahr noch meine beste Leistung abzurufen. Und dann wird man sehen.“

Das klingt, als ließe sich der Werder-Kicker für die Zeit ab Sommer 2024 zunächst mal alles offen. Untermauert wird das durch ein Interview mit der spanischen AS im Juni, in dem er mit einem Transfer in die LaLiga liebäugelte. „Das war nicht einfach so daher gesagt. Ich bin in einem Alter, oft habe ich nicht mehr die Möglichkeit dazu. Das ist immer im Hinterkopf“, kommentierte Weiser jetzt das Gesagte.

Algerische Nationalelf ist erst einmal kein Thema

Für Werder bedeutet diese Gemengelage eine Zeit der Ungewissheit. Zum einen endet die Vertragsbindung nach Ablauf dieser Spielzeit, sodass dann ein ablösefreier Abgang zu befürchten ist. Zum anderen ist Weiser sportlich wichtig: Als rechter Schienenspieler ist er die unangefochtene Nummer eins. Durch die langwierige Verletzung von Felix Agu fehlte es in den letzten Monaten sogar an einem klaren Backup.

Positiv für die Norddeutschen ist unterdessen, dass für Anfang 2024 erst mal keine Abwesenheit von Weiser droht. Die ist denkbar, weil er theoretisch für die algerische Nationalmannschaft spielen (was Weiser in Betracht zieht) und somit am Afrika-Cup teilnehmen könnte, der parallel zu den ersten Rückrundenspielen in der Bundesliga läuft.

Doch eine Nominierung für das Nationalteam blieb bisher aus und ist auch in nächster Zeit nicht zu erwarten. „Es ist so, dass mich der Trainer erst einmal nicht einladen wird. Mehr will ich dazu nicht sagen“, erklärte Weiser.

Auch wenn dem SVW sicher etwas am Erfolg seiner Spieler liegt, dürfte zumindest diese Entwicklung mit Wohlwollen aufgenommen worden sein.