Gespräche weit fortgeschritten?

Borussia Mönchengladbach ist auf dem besten Wege, seine zuletzt eingeschlagene, sparsamere Transferpolitik fortzusetzen, in deren Rahmen der Klub auch gewillt ist, vielversprechende Talente lediglich auf Leihbasis unter seine Fittiche zu nehmen. Die jüngsten Beispiele für erfolgreiche Leihgeschäfte sind etwa Christoph Kramer, den Sportdirektor Max Eberl nach zwei Jahren allerdings in Richtung Leverkusen ziehen lassen muss, oder Thorgan Hazard vom FC Chelsea, der nach einem Jahr fest verpflichtet wurde.

Die Fohlen profitieren womöglich schon bald erneut von der guten Beziehung zu den Briten, denn von der Stamford Bridge kommt voraussichtlich auch der nächste Youngster, der am Niederrhein heranreifen soll: Innenverteidiger Andreas Christensen.

Eberls Fahndung nach jungen Abwehrspielern für die kommende Saison ist seit Längerem bekannt. Die Meldung, dass ein entsprechender Wechsel des 19-Jährigen auf Leihbasis sehr wahrscheinlich ist, kursiert in den Medien ebenfalls bereits seit einigen Tagen. Laut "kicker" sind die Gespräche mit dem Dänen schon so weit fortgeschritten, dass in Kürze ein Leihgeschäft umgesetzt werden kann.

Da der Vertrag in London nur noch bis 2016 datiert ist, muss dieser zunächst verlängert werden. Diese Angelegenheit habe deshalb Priorität, wie Sten Christensen, Vater und Berater des Talents, gegenüber der dänischen Boulevardzeitung "BT" einräumt. Nach Angaben des "kicker" soll die Verlängerung spätestens in der kommenden Woche über die Bühne gehen.

Vollzug vor der U21-EM?

Anschließend wird es darum gehen, dem jungen Verteidiger zu Spielpraxis zu verhelfen. Bei den Blues reichte es in der Saison 2014/15 nur zu einem Kurzeinsatz in der Liga. Christensen müsse jetzt in einem Klub wachsen und Fußball spielen, bei dem er auch tatsächlich Woche für Woche einem gewissen Druck ausgesetzt sei, äußerte sein Vater sinngemäß gegenüber "BT" – es sei nun an der Zeit für etwas anderes als Fußball mit dem Reserveteam. Alles in allem rechnet Sten Christensen damit, dass die Zukunft seines Sohnes geklärt ist, bevor dieser zur U21-Europameisterschaft nach Tschechien (Beginn: 17. Juni) abreist.

Ob damit die personellen Planungen der Borussia in der Innenverteidigung abgeschlossen wären, steht hingegen auf einem anderen Blatt. Es ist durchaus denkbar, dass Christensen nicht für, sondern zusätzlich zu einem starken Abwehrspieler verpflichtet werden soll. Unter diesem Aspekt scheint das mutmaßliche Werben der Fohlen um Dortmunds Matthias Ginter also nicht automatisch hinfällig zu werden, wenn die Vereinbarung zwischen Gladbach und dem dänischen Nachwuchstalent tatsächlich zustande kommt. Zumal Ginter als auch Christensen im defensiven Mittelfeld einsetzbar sind.