Holger Badstuber | 1. Bundesliga

Hoffnungsträger in der Defensive

09.02.2016 - 14:28 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

In den vergangenen dreieinhalb Jahren hat sich Holger Badstuber, freilich ungewollt, den Ruf eines Dauerpatienten eingehandelt – seit Ende 2012 fehlte der gebürtige Memminger zusammengenommen über 850 Tage aufgrund von Verletzungen (Muskelfaserriss, zwei Kreuzbandverletzungen, Muskelsehnenausriss im Oberschenkel, Entzündung im Hüftbeuger, erneute Oberschenkelverletzung).


Doch der heute 26-Jährige hat während dieser Zeit sein Ziel nie aus den Augen verloren. Badstuber arbeitete sich nach dem letzten Rückschlag (im April 2015) abermals sukzessive an die Mannschaft des FC Bayern München heran und erreichte zum Ende der abgelaufenen Hinrunde das erste Etappenziel: Beim 2:0-Sieg gegen den FC Ingolstadt am 16. Spieltag stand der Innenverteidiger endlich wieder in der Startelf des Rekordmeisters. Diesen Platz hat er nicht mehr hergegeben, seitdem mit seinem Team nur ein Gegentor kassiert.

Im Lichte des personellen Notstands in der FCB-Abwehr wird er den Status als Stammspieler so schnell nicht verlieren, denn Badstuber ist fortan der Hoffnungsträger der Münchner Defensive, oder anders gesagt: der neue Abwehrchef.

Bewährungsprobe für Badstuber

Dass Trainer Pep Guardiola auf ihn als Zugpferd setzt, wurde erst gestern im Training deutlich. Der Katalane nahm ihn zur Seite und überschüttete den Verteidiger minutenlang mit seinen Ausführungen – auch als der Rest der Mannschaft schon längst mit der Übungseinheit begonnen hatte.

Joshua Kimmich, seit Neustem ein Lehrling im Abwehrzentrum, ist jedenfalls schon von den Leaderqualitäten seines Kollegen überzeugt: "Im Training und im Spiel gibt er oft und lautstark Kommandos und sagt, was ihm auffällt. Das hilft mir natürlich", zitiert die "tz" den 21-Jährigen, der zuletzt zweimal an der Seite von Badstuber verteidigt hatte.

Der vermeintlich verletzungsanfällige Abwehrmann hatte vor seiner langen Leidenszeit immerhin in der DFB-Nationalmannschaft – aber auch in München – schon einmal eine Führungsrolle inne, ehe sich Jérôme Boateng zum vielleicht weltbesten Innenverteidiger aufschwang.

In Bezug auf seinen Fitnesszustand und seine alte Form gab Badstuber zu Protokoll, dass ihm der hohe Rhythmus zugutekomme. "Ich spüre, dass es kommt", so der Defensivspezialist. Offenbar tut es ihm also ganz gut, dass er in der nächsten Zeit nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ gefordert sein wird – schließlich stehen nun einige englische Wochen bei den Rot-Weißen an.

Quelle: tz.de

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