Ismaël Doukouré will sich in diesem Sommer offensichtlich dem VfL Wolfsburg anschließen. So weit, so gut. Die Art und Weise, wie er laut der L’Équipe dieses Ziel zu erreichen versucht, ist allerdings bedenklich. Unterm Strich geht es um die Weigerung, am Training teilzunehmen.
Die Geschichte zwischen Wolfsburg, Doukouré und dessen Verein RC Straßburg (Vertrag bis 2026) hat ihren Anfang im Sommer 2023. Damals sollen die Franzosen ein 15-Millionen-Euro-Angebot abgelehnt und auf einen Verbleib bestanden haben. Angeblich wurde dem heute 20-Jährigen zugesagt, einem Transfer ein Jahr später nicht im Wege zu stehen.
Zwischen dem defensiven Mittelfeldspieler, der auch als Verteidiger auflaufen kann, und Wolfsburg gilt seit Längerem alles geklärt. Im Verhältnis der Klubs kann das nicht behauptet werden: Der L’Équipe zufolge wurden bereits zwei Angebote der Wölfe abgewiesen – eines in Höhe von acht Millionen Euro und ein etwas höheres (plus Boni). Vielmehr komme ein Abgang für Straßburg auch in diesem Sommer nicht infrage.
Das möchte Doukouré anscheinend nicht so auf sich sitzen lassen. Am Montag, als nach einwöchiger Abwesenheit seine Rückkehr ins Training erfolgen sollte, sei er nur in Zivil anzutreffen gewesen. Die Klubverantwortlichen soll er darüber informiert haben, nicht trainieren zu wollen, bis die Angelegenheit geklärt ist. Bis dahin könnte es ein langer Weg sein. Die Parteien scheinen in ihren Vorstellungen jedenfalls weit auseinanderzuliegen.
Da bin ich zwiegespalten... natürlich hat man als Spieler die eigens unterzeichneten Verträge zu respektieren.
Wir wissen aber nicht, was wirklich letztes Jahr abgesprochen wurde. Wenn ihm der Wechsel wirklich "zugesagt" wurde, kann ich verstehen, dass ein 20-Jähriger die Contenance verliert. Vor allem weil er in Wolfsburg vermutlich richtig abkassieren kann.
Möglicherweise sitzt sogar noch der Berater im Ohr und gibt ihm den Weg an die Hand.
Mündliche Versprechen sind natürlich schwer zu beweisen. Trotzdem kann ich sein Verhalten dann schon etwas verstehen. Eigentümerwechsel hin oder her. Die Abmachung hat er ja trotzdem gemacht. Mit dem Druckmittel vom Streik kann er sicherlich etwas Beschleunigung in die Sache bringen.
Steik ist in diesem Fall kein rechtlich mögliches Druckmittel. Hier liegt nur eine Arbeitsverweigerung vor und er muss beweisen, dass diese rechtens ist
Das mag zwar rechtlich kein Druckmittel sein, doch trotzdem hat die Vergangenheit gezeigt, dass dies ein absolut wirksames Mittel ist um gewisse Dinge zu erzwingen.
Irgendwann knickt der Verein immer ein, einfach weil man es sich nicht erlauben kann einen Spieler ein ganzes Jahr auf der Tribüne sitzen zu haben. Das ist totes Kapital.
Das kann man natürlich verwerflich finden, keine Frage. Es dürfte den Deal aber zu einem schnelleren Abschluss bringen.
Fast jeder Verein knickt ein. Vor einem Jahr hat sich der damalige FC Luzern Kapitän Ardon Jashari vom Verein wegsteiken wollen. Er hatte sich mit dem Ligakonkurrenten FC Basel über einen Wechsel bereits geeinigt. Via Presse hat er den FC Luzern zu Verhandlungen aufgefordert. Der FCL hat die Verhandlungen verweigert und ihm die Binde abgenommen. Jetzt ein Jahr später wechselt er nach Belgien. Luzern blieb standhaft und hat den Ligakonkurrenten nicht gestärkt und der Spieler hat den Fehler eingesehen.
Kannste auch keinem erzählen, dass sich ein Spieler zu Wolfsburg streiken möchte. Bitte nicht falsch verstehen, aber wir reden hier nicht über Real, Barca oder Liverpool... 🤷🏼♂
Naja, man muss hier die Sicht des Spielers aus Arbeinehmerpespektive sehen. Klar ist Wolfsburg kein Verein, bei dem das passionierte Fußballerherz höherschlägt. Allerdings bedeutet die finanzielle Kraft hinter dem Club - ohne Einblicke in seinen jetzigen und künftigen Vertrag zu haben - dass er dort einen Vertrag zu deutlich besseren finanziellen Konditionen bekommen wird. Auch im Vergleich zu anderen europäischen Vereinen auf ähnlichem Niveau, wird er wahrscheinlich bei keinem anderen potenziellen Interessenten ein höheres Gehalt bekommen als in Wolfsburg. Das reicht dann schon als Argument, um unbedingt dort hin zu wollen.
Falls das so stimmt, würde ich nichts anderes tun, als er.
Verstehe nicht, was daran fragwürdig ist?
Wenigstens ist er in Person erschienen und hat seinen Standpunkt deutlich gemacht
Schon lustig, wie viele Leute hier denken, dass diese Art von Streik zulässig wäre.
Ein Steik muss immer von einer Gewerkschaft getragen sein, was hier wohl kaum der Fall ist. In diesem Fall ist das eine simple Arbeitsverweigerung und das wird mit Sicherheit Konsequenzen haben.
Auch wird hier häufig behauptet, dass mündliche Zusagen rechtlich bindend sind. Das ist zwar theoretisch richtig, aber in der Praxis nie umsetzbar.
Ohne hochwertige Zeugen, steht hier einfach Aussage gegen Aussage und hat 0 Wert. Ich könnte mir zwar vorstellen, dass es eine Aussage in so eine Richtung gab, aber ohne Zeugen kein Beweis. Es müsste schon jemand von Wolfsburg kommen und bezeugen, dass an der Aussage etwas dran ist.
Ich würde sofort Abstand von so einem Spieler nehmen. Kaum Relevant, aber jetzt schon gigantische Star Allüren. Das kann nur ins Chaos führen.
https://www.merkur.de/sport/fussball/macht-streikenden-fussballer-12902524.html
Lesenswert.
Beste Voraussetzung für eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit 😐
Sehe da keine Probleme. Wolfsburg ist absolut nicht dafür bekannt Spielern dann Steine in den Weg legen zu wollen, wenn sie unbedingt gehen wollen. Das würde ja auch gar nicht zur Philosophie passen.
Wenn ein Spieler mit nem Wechselwunsch kommt, findet man immer eine Lösung, die meist in einem Transfer endet.
Einzig bei Lacroix zu RB war das nicht direkt der Fall. Dafür hat dieser dann daraufhin aber eine Ausstiegsklausel in seinen Vertrag bekommen.
Das sollte hier zukünftig normalerweise keine Probleme bereiten.
Als potenzieller aufnehmender Verein würde ich nach so einem Verhalten Abstand nehmen. Zeigt einfach große Charakterschwäche. Vergleiche Dembele und Kolo Muani
Stimmt, aber wenn ihm tatsächlich zugesagt wurde, dieses Jahr ohne Probleme wechseln zu können, liegt die Charakterschwäche eindeutig nicht nur auf seiner Seite.
Liebe Mareike,
Er bekommt Geld (mehr als 99Prozent der restlichen Bevölkerung) bezahlt um seinen Vertrag zu erfüllen.
Ein Spieler unterzeichnet diesen und weiß genau was das bedeutet.
Als „normalo“ Arbeitnehmer würde man direkt rausfliegen. Ich werde es nicht mehr verstehen warum solche arroganten Rotzlöffel so oft auch noch in Schutz genommen werden.
Hätte er sich dann letztes Jahr die Klausel in den Vertrag reinschreiben lassen, wäre alles gut.
@Michael trotzdem sollten Vereine zu ihrem "Gentleman Agreement" stehen, wenn es eins gab.
Somit ist der Rest hinfällig, was du geschrieben hast.
Damals hat Wolfsburg aber 15 Mio geboten, jetzt wohl nur 8 Mio. Auf das mündliche Versprechen kann er sich halt nicht berufen wenn die Modalitäten so anders sind.
@Daniel 1 Jahr weniger Vertrag und den gleichen Preis fordern, klappt nicht...
Ihm kanns keiner übel nehmen, wenn er heute zum Arbeitgeber geht und mündlich sagt; ich trainiere unter den Bedingungen nicht mehr, weil im Vertrag, irgendwas nicht den Abmachungen entspricht.
Lieber Michael,
ich gehe stark davon aus, dass auch du Geld dafür bezahlt bekommst, um deinen Arbeitsvertrag zu erfüllen. Wie viel das ist, spielt für diese Diskussion ja keine Rolle.
Natürlich kann ich hier nicht für dich sprechen, aber ich wäre mit meinem Arbeitgeber auch nicht einverstanden, wenn ich eine mündliche Zusage bekommen hätte, die dann nicht eingehalten wird. Und zumindest aus persönlicher Erfahrung kann ich dir sagen, dass auch ich als "normalo" Arbeitnehmer meinen Job behalten habe, trotz Weigerung, die einseitige Änderung einer Absprache zur Arbeitszeitregelung einfach hinzunehmen. Arbeitnehmer haben genauso Rechte und Pflichten wie Arbeitgeber, da ist es egal, auf welcher Seite man steht - wer nicht in der Lage ist, gegebene Absprachen einzuhalten, zeigt Charakterschwäche.
Scheint als wäre er noch nie Wolfsburg gewesen.
Scheint, als wärst DU noch nie in Wolfsburg gewesen. Sinnloser mainstream-hate
der Typ heißt xavi 😂🤡
KreisligaXavi, um genau zu sein. Weiß nicht was daran so verwerflich ist. Finde ihn als Nicknamen in einem Fußballforum auch gar nicht mal so kreativ, aber jetzt hab ich mich wohl schon dran gewöhnt…
@WolfsburgerJung
Tatsächlich war ich schon in Wolfsburg und aufgrund der Nähe zu meiner Heimat auch schon des öfteren in Straßburg. Die beiden Städte kannst du nicht vergleichen, sorry.
Guck in deinen Vertrag, wenn da keine Ausstiegsklausel drin ist, haste halt Pech.
Wenn ihm aber wirklich zugesagt worden ist, wechseln zu dürfen, sollte das schon auch was gelten.
Heißt natürlich nicht, dass Streik dann okay ist. Zumal von 15 auf 8 Mio in einem Jahr auch leicht frech ist.
Muss WOB halt vernünftig bieten, dann werden die ihn schon ziehen lassen.
Mündliche Abmachungen sind ebenfalls vertraglich geltend, nicht nur schriftliche.
Wenn sich nicht dran gehalten wird, ist zumindest so ein Trainingsprotest mehr als nachvollziehbar.
Einziges Problem ist, dass es es beweisen muss. Ist fast immer unmöglich bei mündlichen Aussagen. Besonders, wenn du der einzige bist der sich daran erinnert
Er scheint talentiert zu sein
Passt ja ideal zu Wolfsburg!
Wieso denn das? Der letzte und auch einzige etwas trotzige Spieler beim VfL, der mir einfällt, war Diego 2011, als er nicht mit zum Spiel gereist ist, weil er nicht in der Startelf stand. Bendtner bis 2015 war noch ein spezieller Typ, hat sich dem Verein aber nie unfair gegenüber verhalten.
Ansonsten kann ich mich aber an keinen erinnern, der sich zum VfL oder vom Verein weg gestreikt haben soll.