Nach seinem Platzverweis im Spiel gegen den 1. FC Köln wurde am Montag gegen Kyriakos Papdopoulos vom DFB-Sportgericht eine Sperre von einem Spiel ausgesprochen. Der Innenverteidiger fehlt somit nach der Länderspielpause nur im Gastspiel bei Eintracht Frankfurt.
Ich habe mittlerweile auch keine Ahnung mehr, da ich es einfach nicht mehr verstehe. Für mich steht es außer Frage ob es rot war, da er klar letzter Mann ist und eindeutig an der Schulter fest hält. Ob Modeste den Ball deshalb zu weit vorlegt oder ob Modeste auch ohne Foul den Ball zu weit vorgelegt hätte, ist hyphotetisch. Finde es eine richtige Schirientscheidung. Was ich aber überhaupt nicht verstehe, warum gibt es hierfür jetzt nur ein Spiel? Warum bekommt eine andere Notbremse zwei Spiele (auch wenn die Lieblingsregel: Elfer nicht drin, nicht greift)? Da fehlt mir eindeutig die Transparenz und deshalb muss ich mittlerweile klar sagen, das verstehe ich ganz einfach nicht mehr.
@amused
Du begründest die Rote Karte mit der Tatsache, dass Papa letzter Mann war (ich denke Tah spielt hierbei keine große Rolle mehr, da er mindestens einen Schritt zu weit weg war). Aber laut Regelwerk ist entscheidend, ob eine "offensichtliche Torchance für einen auf sein Tor zulaufenden Gegenspieler" durch ein Foulspiel vereitelt wurde.
Für mich bedeutet die Entscheidung, dass Papa nur ein Spiel Sperre bekommen hat, dass das Entscheidungsgremium es eher als Fehlentscheidung und Gelbe Karte sieht. Wenn sie klar für eine Rote Karte gewesen wären, hätten sie es wohl auch mit 2 Spielen Sperre bestraft. Siehe zum Beispiel auch die Sperre von Spahic. Es war eine klare Fehlentscheidung, weshalb er auch nur mit einem Spiel Sperre bestraft wurde. Als Wiederholungstäter wären es bei Spahic sonst wahrscheinlich eher 3 Spiele geworden.
Ich finde es gut, dass das Gremium über die Sperre entscheidet und somit auch Fehlentscheidungen des Schiris (ganz allgemein und nicht in diesem Fall) somit mildern kann. Die Tatsachenentscheidung bleibt so erhalten, aber weitere Konsequenzen für die nächsten Spiele bleiben dem Verein erspart. Kein Spiel Sperre wäre aber wohl auch nicht richtig, da es dann eine geringere Wertung als eine Gelbe Karte hätte.
Aber über Regeln, Videobeweise usw. lässt sich gut streiten. Rot bei Elfmeter ist ja zum Beispiel auch ein Thema, was Welt streiten lässt.
Spätere Konsequenzen durch Fehlentscheidungen zu vermeiden, finde ich allerdings äußerst wichtig - unabhängig von diesem Fall und Wertung der Szene
Für mich hat Modeste ganz klar Kontrolle über den Ball und läuft alleine aufs Tor zu und wird dann von Papa gehalten. Ob er den Ball zuerst zu weit vorlegt und dann gehalten wird oder andersherum kann ich nicht genau beurteilen und kann auch nicht das entscheidende Kriterium sein. Für mich ist das eine rote Karte, alleine wegen Blödheit, da ihn eigentlich sowohl Tah und/oder Papa eventuell fair stören hätten können. Aber das kann der Schiedsrichter ja nicht beurteilen, was hätte passieren können.
Ich finde es ja auch gut, dass ein oberes Germium über die Dauer der Sperre entscheidet und so etwas nicht pauschal bestraft wird. Allerdings kann ich mittlerweile keine Transparenz mehr erkennen. Ich verstehe nicht mehr warum ein Spieler mal zwei Spiele bekommt, dann mal wieder drei und Papa hier jetzt eins.
Nochmal, es war keine Fehlentscheidung! Der Schiri hat keinen Fehler gemacht. Punkt. Das mag man als Leverkusen-Fan anders sehen, was verständlich ist. Ändert aber nichts an den Tatsachen. Er hat sich für die härtere und wenn man so will kleinlichere Regelauslegung entschieden. Gerade bei Papa durchaus verständlich, da der nie wirklich zimperlich ist. Er hätte auch gelb ziehen können, wobei dann wieder sicher einige gemotzt hätten, warum diese klare rote Karte nicht gegeben wurde. Und das zeigt einfach nur eines: Es war grenzwertig, man kann darüber diskutieren - aber man KANN diese rote Karte durchaus geben und das hat der Schiri getan. Dass es nur ein Spiel war mag allein schon daher kommen, dass so ein Sportgericht nicht immer aus den gleichen Leuten besteht und die anwesenden das als nicht ganz so schlimm bewertet haben (war ja auch kein übles Foul - es gab eine Berührung am Bein und mit dem Arm). Andere hätten vielleicht 2 Spiele gesperrt. Und wenn man über etwas diskutieren kann, dann darüber, dass die Sportgerichte doch scheinbar etwas uneinheitlich entscheiden. Es wäre für die Öffentlichkeit zum Verständnis hilfreich, wenn man jeweils die Begründung wüsste. - und man sollte auch nicht vergessen, dass auch bei jedem Prozess im normalen Leben unterschiedlichste Urteile herauskommen, da zwar die Gesetze die gleichen sind aber durch unterschiedliche Leute unterschiedlich ausgelegt werden und Begleitumstände unterschiedlich gewertet werden.
Wäre es eine klare Fehlentscheidung gewesen, wäre er wie Schmelzer damals ohne Sperre davongekommen. Das ist doch kein Kriterium über die Richtigkeit der Entscheidung. Und wenn, dann wäre das eigentlich noch schlimmer in den ohnehin tranparenzlosen Entschlüssen.
Danke, Schmelzer! - ich wusste es gab kürzlich einen Fall wos keine Sperre gab, wusste aber nicht mehr, wer.
Ich bin 0 dabei was DonVito schreibt. Gott sei Dank greift die Tatsachenentscheidung und nicht so ein Quatsch ^^ Du forderst hier Dinge denkst aber nicht über die Konsequenzen nach, gar nicht auszudenken was es für Diskussionen gibt wenn man es so macht wie du vorschlägst.
Na dann hat im Gegensatz zu DonVito z.B. der ganze sonntägliche Stammtisch bei Sport1 keine Ahnung, weil ALLE der Meinung waren, die kann man so geben. Und die haben alle Wiederholungen gesehen! Leno zögert und steht extrem tief, dadurch besteht für Modeste noch die Chance auf den Ball. Diskutieren kann man, aber es ist defintiv keine Fehlentscheidung.
Also ich würde die rote Karte nicht als Fehlentscheidung bezeichnen. Sie ist diskutabel, das ja. Sie ist grenzwertig, auch das. Aber man sollte doch beachten, dass der Schiri das von hinten sieht und die im Vollsprint sind und der Schiri keine Wiederholung hat. Und ich hoffe, dass keiner abstreitet, dass es eine Berührung und den Arm von Papa gegeben hat. Man weiß ja, dass auch im Vollsprint kleine Berührungen schon Wirkung haben. Also pfeifen muss der Schiri. Wenn er pfeift, ist das mindestens gelb, da taktisches Foul. Und aus seiner Position ist das absolut nachvollziehbar das so zu sehen, dass es eine klare Torchance war, die vereitelt wurde. Und das ist dann halt rot. Also eine konsequente und mögliche aber keine "muss" Entscheidung (und somit keine Fehlentscheidung). Dunkelgelb wäre auch möglich gewesen. Die einzige Diskussion, die meines Erachtens berechtigt ist, ist, ob es eine klare Torchance war. Ich persönlich behaupte, Modeste wäre durchgewesen und hätte noch ein Tor erzielen können, trotz dem dass er sich den Ball so weit vorgelegt hat, denn Leno ist ja ziemlich nah am Tor geblieben und kam recht spät raus.
!1! Spiel ist schon ne Ansage seitens des Sportgerichts..