Individuelles Training

Wenn innerhalb von 2 Jahren 9 Spieler von einem Verein zum gleichen anderen Verein wechseln, dann ist das ein Vorgang der, zumindest soweit ich das in Erinnerung habe, bisher einmalig sein dürfte. Man stelle sich doch mal vor, Bayern kauft innerhalb von 2 Jahren 9 Spieler vom BVB. Den Aufstand würde ich gern noch erleben, werde ich wohl aber nicht, weil das niemals passieren wird. Da gab es doch schon Aufstand, als nach Götze auch noch Lewandowski verpflichtet wurde.

Im Fall von RB Leipzig und RB Salzburg kann man meiner Ansicht nach schon von 'kaputtmachen' sprechen. Da RB Leipzig das Konstrukt war mit den besseren Aussichten, wurden ja nicht die 'schlechten' Spieler nach Leipzig abgeschoben, sondern die 'besseren' oder zumindest die mit den besseren Perspektiven nach Leipzig geholt. Jahrelang wurde versucht, mit RB Salzburg in die Champions League zu kommen, nun werden 9 Spieler in zwei Jahren nach Leipzig transferiert, das ganz unverhohlen den Aufstieg in die Bundesliga als Ziel verkündet hatte. Das ist meiner Ansicht nach ein Vorgang, der über das bisher übliche Wechsel- und Transfergebahren weit hinaus geht. Und wie soll sich eine Mannschaft in Salzburg entwickeln wenn 9 Spieler weg sind? Da kann ich Martin Hintereggers Wut voll verstehen.

Ich habe auch gelesen, dass Martin Hinteregger in einem Interview sagte, dass es finanziell für ihn wohl besser ausgesehen hätte, wäre er nach Leipzig gegangen. Er, der seit 2006 in Salzburg spielt, wollte nicht die Nummer 10 in dieser Reihe sein. Auch das kann ich gut nachvollziehen. Dieser Spieler hat eine Salzburger Vergangenheit und hat daher auch das Recht, die Transferpraktiken von RB zu RB anzuprangern, die ja auch extrem außergewöhnlich sind. Zudem finde ich es gut, wenn ein Spieler endlich mal nicht zu dem Club wechselt, der die besseren finanziellen Perspektiven bietet, sondern diesem absagt, aus eben dem oben beschriebenen Grund. Das war der zweite Punkt meines Posts. Mehr habe ich in der Sache zum Wechsel von Martin Hinteregger nicht geschrieben.

RB Leipzig hat nach den Angaben von Oliver Mintzlaff immerhin die stattliche Zahl von 17 ! stimmberechtigten Mitgliedern. Daneben gibt es noch ca. 300 Fördermitglieder, die jedoch nicht stimmberechtigt sind. Schon allein diese Zahlen machen deutlich, dass sich RB Leipzig von allen anderen Fußballvereinen hierzulande krass unterscheidet. RB Leipzig ist ganz offensichtlich ein Sonderfall, der hoffentlich auch einmalig bleiben wird. Was ist das für ein Verein, der gar nicht danach strebt, möglichst viele Mitglieder mit Stimmrecht zu bekommen, sondern dies geradezu verhindern will aus Sorge, die Kontrolle über den Verein aus der Hand geben zu müssen? Soll das dem Bild eines Fußballvereins entsprechen, der traditionell von dem Mitwirken seiner Mitglieder lebt? RB Leipzig darf, so meine Meinung, am Profifußball hierzulande teilnehmen, weil die DFL vermutlich berechtigte Sorge hat, dass die 50+1-Regel einer gerichtlichen Auseinandersetzung nicht standhalten würde. Aus Scheu, diese Auseinandersetzung zu führen, wurde RB Leipzig das Startrecht gewährt und jetzt muss sich die Liga eben mit diesem 'Exoten' herumschlagen, zumindest solange als der Mäzen Freude an seinem Spielzeug hat bzw. keine bessere Vermarktungsstrategie findet.

Ja,für Klostermann wirds ja fürs Wochenende wahrscheinlich nicht reichen!;)

Reicht es fürs Wochenende?

Benno Schmitz weiterhin 1. Alternative?