Training aufgenommen, aber Geduld gefragt

Im Fall von Matthias Ginter gilt es zurückzurudern. Das bringt Marco Rose heute deutlich zum Ausdruck und stellt klar, dass Geduld gefragt ist – auch wenn der Verteidiger nach seiner Schulterverletzung sogar schon das Training aufgenommen hat.

"Ich glaube, es ist wichtig, dass ich da jetzt auch klare Kante bekenne", sagt der Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach und resümiert: "Weil der Junge natürlich unbedingt will, der Trainer will, die medizinische Abteilung will. Und trotzdem wissen wir alle, dass ihm vor zwei Wochen die Schulter zweimal rausgeflogen ist."

Nun hätten sich alle Beteiligten aus dem Fenster gelehnt, "ich vor allem". Übergeordnet sei aber die Gesundheit seines Spielers. "Da müssen wir aufpassen, dass wir nichts überpacen und dann vielleicht in Dinge reinrennen, die Matze nicht gebrauchen kann – und die wir nicht gebrauchen können", sprich: einen Rückschlag.

Rose weiter: "Das bedeutet, da müssen wir von Tag zu Tag, von Woche zu Woche schauen, was Sinn macht und was eben nicht." Ein Einsatz gegen AS Rom in der Europa League erachtet er jedenfalls nicht als sinnvoll, weshalb Ginter nun nicht wie anfänglich erhofft mit in die ewige Stadt reist.

Bevor der 25-Jährige wieder ins Geschehen eingreifen kann, muss zunächst die in Mitleidenschaft gezogene Schulter die Stabilität zurückerlangen. Keine halben Sachen. "Was ist, wenn er drauffliegt und einer dann auf ihn fliegt?", fragt der Übungsleiter, "die Wahrscheinlichkeit, dass da wieder etwas passiert, müssen wir so gering wie möglich halten.

Zwar habe Ginter im Trainingsbetrieb sogar Zweikämpfe angedeutet, "aber das ist etwas anderes, als wenn du in Rom richtig hinmusst". Rose schaltet einen Gang zurück: "Wir waren mutig, weil wir die Hoffnung hatten. Aber jetzt müssen wir auch die Bremse reinhauen und nicht jeden Tag über das Thema diskutieren."

Zu einem möglichen Einsatz im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Sonntagabend äußert sich der Fußballlehrer nicht. Auch hier lautet die Devise wohl: abwarten.