Angesprochen auf das Thema Vertragsverlängerung war Eintracht-Trainer Niko Kovac auf der Spieltagspressekonferenz am Donnerstag zunächst zu Scherzen aufgelegt. Es gehe nicht nur darum, dass man einfach unterschreibt und mehr Gehalt bekommt. "Oder vielleicht auch weniger – wer weiß das schon?" Im Folgenden gab der Kroate aber ein wenig Einblick in seine Gedankenwelt und die Beweggründe, die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen könnten. Dabei schimmerte durch, dass eine Verlängerung des 2017 auslaufenden Kontrakts vielleicht alles andere als ein Selbstläufer werden könnte.
"Es gibt da noch ganz andere Dinge, die wir durchsprechen müssen." Natürlich sind die sportlichen Aspekte von Bedeutung, aber Kovac ist es vor allem auch ein Anliegen, unter infrastrukturellen Gesichtspunkten professionell arbeiten zu können. Diesbezüglich sieht er Frankfurt nur zweitligatauglich. "Mir fällt ad hoc nur Darmstadt 98 ein, die das auch ein bisschen kommunizieren, dass sie nichts haben. Aber wir sind nicht weit davon entfernt." Selbst die Jugendlichen am Riederwald sind in seinen Augen "viel besser bedient".
Zu wenig Zimmer, zu wenig Platz, alles sei irgendwo verstaut – das Trainerteam und die Mannschaft müssten ständig improvisieren, so Kovac. "Es ist im wahrsten Sinne des Wortes auch teilweise verstaubt. " Seine Spieler seien oftmals krank, "selbst im Sommer". Er wisse nicht, "wann die Lüftung das letzte Mal gereinigt worden ist."
"Aber ich habe ja noch die Plätze vergessen, um Gottes Willen", schob Kovac ein. Die Eintracht hat nur einen Platz mit Rasenheizung, der im Winter natürlich stärker frequentiert wird. Dementsprechend sieht er im Frühjahr dann so aus, "dass man keinen gescheiten Pass spielen kann."
Es gehe dabei nicht allein um seine Ansprüche als Trainer, sondern auch um die nachfolgende Generation. "Aber das ist mit Sicherheit auch ein Punkt", der relevant für seine eigene Zukunft bei den Hessen ist. Kovacs Fazit: "Da muss sich einiges bewegen".
Das Spiel Heute gibt ihm diesbezüglich natürlich viel Rückenwind. Ich finde es auch richtig, dass das so klar gesagt wird. Man will schließlich finanziell und sportlich konkurrenzfähig bleiben
Allerdings werde ich den Eindruck nicht los als sei das irgendwie geplant um etwas Druck auf die Stadt und die Stadionbetreiber auszuüben. Kovac ist eigentlich keiner der in Interviews solche Ausbrüche hat. Er spricht eigentlich immer sehr überlegt und besonnen.
Wenn es am Ende einen positiven Effekt hat, wäre das echt toll. Es gibt keinen besser Zeitpunkt das anzusprechen als bei so großen Erfolg, denn nun bekommt er für solche Forderungen Rückendeckung von allen Seiten. Sehr Clever!
Find ich super, dass er sowas anspricht. Wenn es niemand macht, ändert sich auch nichts - egal ob er bleibt oder nicht.
Sie können ja nächstes Jahr die Champions League Millionen in die Infrastruktur investieren :-)