Mit zwei Tagen Verspätung ist Raul Bobadilla zum Team des FC Augsburg gestoßen. Zuvor hatte sich der Angreifer in Absprache mit dem Verein beim Zweitligisten Argentinos Juniors in Buenos Aires fitgehalten.
Ein dort gegebenes Interview, in dem der Spieler einen Wechsel zu Cerro Porteño nach Paraguay befeuerte, sorgte in der Zwischenzeit für Wirbel. Hintergrund sei die Perspektive im Nationalteam unter dem neuen Trainer Francisco Arce. Dieser schenke dem europäischen Fußball nicht so viel Beachtung. Ein Grund für den Stürmer, sich bei einem südamerikanischen Klub zu empfehlen.
Nach seiner Ankunft im Trainingslager des FCA in Südtirol am Donnerstag wollte sich Bobadilla selbst nicht zu den Gerüchten äußern. Allerdings bezog Trainer Manuel Baum laut der "Augsburger Allgemeinen" Stellung:
"Boba ist Spieler bei uns. Und genauso plane ich mit ihm." Angesprochen auf die Gerüchte, verwies der Coach auf die Vereinsführung: "Da müssen Sie unseren wirtschaftlichen Bereich fragen, ob es eine Schmerzgrenze gibt."
Geschäftsführer Stefan Reuter ließ in dieser Personalie nach außen hin sodann Gelassenheit walten. "Ich kann mir schon vorstellen, wie solche Interviews entstehen", so der Ex-Profi in Bezug auf die Meldung aus Paraguay, "er wird einen Anruf bekommen haben und gesagt haben, dass er es sich grundsätzlich vorstellen kann zu wechseln."
So etwas wolle er nicht überbewertet wissen. Zum Verkauf freigegeben hat der Verein Bobadilla, der seinen Vertrag vor nicht einmal einem halben Jahr bis 2020 verlängert hat, jedoch keineswegs. "Grundsätzlich wollen wir keine Qualität abgeben, und Qualität hat er", betonte Reuter.
Dass die Haltung nur "grundsätzlich" gilt, ist dem Umstand geschuldet, dass bei einem Verein wie dem FC Augsburg selbst Leistungsträger nicht mit dem Stempel der Unverkäuflichkeit versehen sind. "So etwas kann sich nur der FC Bayern leisten."
