Die Spielzeit 2014/15 erlebte Sebastian Rudy bei der TSG 1899 Hoffenheim noch überwiegend als Stammspieler und erwies sich dabei auf verschiedenen Positionen als verlässliche Option für Trainer Markus Gisdol. Lediglich in der zweiten Hinrundenhälfte hatte der 25-Jährige eine Phase, in der er nicht regelmäßig in der Startelf auflief.
Dieses Bild hat sich zur neuen Saison vorerst geändert. Lief Rudy im Pokal gegen TSV 1860 München (0:2) noch von Beginn an auf, war ihm in der Liga bis dato jedes Mal ein Platz auf der Ersatzbank vergönnt (2 Einwechslungen). Selbst in der Nationalmannschaft, wo er in der jüngeren Vergangenheit den rechten Außenverteidiger gab, war er zuletzt nicht gefragt. Am Doppelspieltag in der EM-Qualifikation (gegen Polen und Schottland) agierte DFB-Neuling Emre Can zweimal auf Rudys Spielwiese.
Der Hoffenheimer ist aktuell also in doppelter Hinsicht außen vor. Das liegt zum einen sicherlich am großen Konkurrenzkampf, den der Mittelfeldspieler in der Saisonvorbereitung sogar selbst prophezeite. Insbesondere auf der Sechs, seiner Lieblingsposition. Dort haben Eugen Polanski und Kapitän Pirmin Schwegler für den Moment die Nase vorn. Aber auch der erstarkte Offensivspieler Steven Zuber belegt derzeit eine Planstelle im Mittelfeld und macht den Spielern aus der zweiten Reihe den Einstieg schwer.
Andererseits hatte die Nichtberücksichtigung womöglich auch taktische Gründe. Gegen Favoriten wie München oder Leverkusen, aber auch in der Begegnung mit den körperbetont spielenden Darmstädtern legte Coach Gisdol großen Wert auf Robustheit, Dynamik und Konsequenz gegen den Ball – Attribute, die Rudy mitunter vermissen lässt.
Gegen Bremen von Beginn an?
In der nächsten Partie gegen Werder Bremen (Sonntag, 15.30 h) dürfte die Ausrichtung der TSG nach Einschätzung des "kicker" eine andere sein. Das Fachblatt folgert zudem, dass dann auch Rudys von Weitsicht und Passsicherheit geprägte Qualitäten wieder gefragt sein müssten.
Der vormalige Stuttgarter, der nach fünf Jahren im Kraichgau im Sommer ernsthaft einen Vereinswechsel in Betracht gezogen hatte, will jedenfalls unbedingt wieder in die Spur finden, vor allem mit Blick auf die Europameisterschaft 2016: "Ich brauche eine gewisse Spielpraxis, um in der Nationalelf dabei zu sein und ein Kandidat zu sein für die Europameisterschaft", zitiert der "kicker" den ambitionierten Bankdrücker.
Da kann er lang warten. Stellt Gisdol nicht auf 4-3-3 um seh ich da kein Platz für ihn. Weiß sowieso nicht welchen Narren unser Jogi an dem gefressen hat. Liegt wohl am gleichen Shampoo von Nivea!