VfL Bochum | 1. Bundesliga

Links wie rechts: Außen­ver­teidiger-Posi­tion bringt Letsch ins Grübeln

11.05.2023 - 17:00 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

Beim VfL Bochum wackeln die angestammten Außenverteidiger. Namentlich geht es um Cristian Gamboa (rechts) und Danilo Soares (links). Beide Profis geben Cheftrainer Thomas Letsch gegenwärtig Anlass, eine Veränderung auf der jeweiligen Position zumindest in Betracht zu ziehen. Und das tut er, wie er während der Medienrunde am Donnerstag zugab.


Am vergangenen Spieltag, beim 0:2 gegen Gladbach, nahm er zur Halbzeit beide heraus. Rechts kam Saidy Janko neu in die Partie, links Konstantinos Stafylidis. „Für mich war es wichtig zu wechseln und ein Zeichen zu setzen, weil ich nicht zufrieden war.“ Nach der Umbaumaßnahme lief es aus Letschs Sicht besser. Differenziert zu betrachten ist derweil, warum es bei Gamboa und Soares momentan nicht so läuft.

Gamboa nicht bei 100 Prozent, Soares muss aus Negativstrudel heraus

Zunächst zum Costa Ricaner. Er ist erst seit Kurzem von einer langwierigen Knieverletzung zurück und hat nach zwei Einwechslungen zweimal wieder von Beginn an gespielt. Das Fazit: „Er ist noch nicht der alte Gamboa.“ Bezogen auf die beiden Einwechslungen befand Letsch Gamboa als „ganz wichtig“, das Startelfcomeback gegen den BVB sei ordentlich gewesen. Gladbach ging dann in die Hose.

„Jetzt muss man sehen: Ist er auf einem Level, auf dem er uns hilft, oder greift man auf jemanden zurück, der fitter und mehr bereit ist?“, fragte der VfL-Coach, ohne die Antwort darauf zu geben.

Soares wiederum war abgesehen vom Saisonbeginn und einem einmaligen krankheitsbedingten Ausfall am 22. Spieltag durchgehend fit. Bei ihm ist es eine mentale Geschichte. „Er trainiert klasse. Er ist aber auch ein Mensch, der sich viele Gedanken macht. Wenn dann eine Situation nicht funktioniert, kommt er eher in einen Negativstrudel. Aus dem muss er schleunigst raus.“

Vom Brasilianer ist Letsch prinzipiell absolut überzeugt, „er ist technisch wahrscheinlich einer unser besten Fußballer“. Dem stehen jedoch einige Wackler gegenüber, die er in den letzten Wochen hatte. Wieder bleibt eine unbeantwortete Frage im Raum stehen: „Wird Dani spielen oder müssen wir über eine Alternative nachdenken?“

Stafylidis und Heintz als Allroundlösungen

Es könnte jetzt wirklich der Zeitpunkt gekommen sein, Soares mal eine Pause zu geben. Davon geht LigaInsider jedenfalls aus. Stafylidis ist hier der erste Kandidat.

Bei Gamboa ist die Situation anders gelagert. Je mehr Rhythmus er nach der Verletzungspause bekommt, desto stabiler werden im Normalfall die Auftritte. Ein Argument, ihm noch eine Chance zu geben, zumal er vor dem misslungenen Auftritt am vergangenen Wochenende – wie von Letsch ja auch angemerkt – nicht ganz so stark abgefallen ist.

Sollte es doch nichts mit die Startelf werden, kommt auch auf dieser Seite Stafylidis in Betracht. Das hat der flexible Defensivmann vor ein paar Wochen bereits einige Male gespielt. Denn Janko hatte sich zuvor als Gamboa-Ersatz seinerseits nicht mit Ruhm bekleckert.

Links käme als Alternative ein Verteidiger in Betracht, der während der Pressekonferenz von einem Journalisten ins Spiel gebracht wurde. Dominique Heintz. „Natürlich ist das auch einer, der in der Verlosung ist“, bestätigte Bochums Trainer. Zwar ist das Abwehrzentrum die Hauptposition, jedoch hat Heintz den linken Posten in letzter Zeit auch im Training viel gespielt.

Ein Punkt, der für ihn spricht: Er hat die meiste Bundesligaerfahrung im Kader und kann womöglich am besten mit dem Druck umgehen, der zurzeit auf dem abstiegsbedrohten Team lastet. „Dominique ruht in sich selbst“, weiß auch Letsch.

Jetzt gilt es, Entscheidungen zu treffen. Bezogen auf die Startelf im Gesamten ist aber klar: Alles über den Haufen zu werfen, steht nicht zur Debatte. „Wir werden den Teufel tun und plötzlich sieben Positionen verändern.“

Quelle: Pressekonferenz | LigaInsider