Leitner tastet sich heran

Nach seiner Rückkehr vom VfB Stuttgart im vergangenen Sommer galt Moritz Leitner bei Borussia Dortmund als klarer Abwanderungskandidat. Die sportliche Perspektive erschien angesichts einer prunkvoll besetzten Mittelfeldabteilung denkbar schlecht, sodass der Verein ihm in puncto Abschied keine Steine in den Weg gelegt hätte. Der 22-Jährige war aber offenbar nicht an einem Wechsel interessiert und entschied sich für einen Verbleib im Ruhrgebiet.

Auf den ersten Blick kam es dann, wie es kommen musste: Seit einigen Wochen übt Leitner seine Tätigkeit als Fußballer bei der Dortmunder U23 aus. Jedoch nicht in Vollzeit und schon gar nicht aufgrund einer Degradierung seitens des BVB-Coaches Thomas Tuchel. Vielmehr war es David Wagner, Trainer der zweiten Mannschaft, der dem gebürtigen Münchner auf den Zahn fühlte und ihn bat, beim BVB II auszuhelfen. Damit rannte Wagner mehr oder weniger offene Türen ein.

"Fußball spielen ist doch tausend Mal besser als Fußball schauen", zitieren die "Ruhr Nachrichten" den technisch versierten Kicker, der in der Regionalliga nach Meinung von Wagner wieder unbeschwert aufspielt. In vier Partien erzielte er zwei Tore.

So hievte sich Leitner auch wieder ins Blickfeld von Tuchel, der nicht nur dessen Leistungen im Training goutierte, sondern darüber hinaus – und zur Überraschung Vieler – einen kurzen Jokereinsatz beim 1:1 gegen Saloniki in der Europa League als Belohnung springen ließ.

Mit einem Mal erscheinen die Aussichten des talentierten Youngsters bei den Schwarz-Gelben wieder in einem deutlich günstigeren Licht. Leitner, beflügelt durch das positive Signal von Tuchel, lauert nun auf die nächste Chance und will da sein, wenn sich eine Gelegenheit eröffnet. Wechselabsichten hegt er laut eigener Auskunft jedenfalls keine.