Eine siebenfache Rotation von BVB-Trainer Thomas Tuchel hatte beim gestrigen Europa-League-Heimspiel gegen PAOK Saloniki (0:1) zur Folge, dass Pascal Stenzel seine Pflichtspielpremiere für Borussia Dortmund feiern durfte. Obwohl der BVB knapp eine Stunde lang einem Rückstand hinterherlief, entzog der Coach dem 19-jährigen Talent nicht das Vertrauen, sondern ließ ihn durchspielen. Ein Happy End war den Schwarz-Gelben leider nicht vergönnt, was im Nachhinein aber ohnehin keine Auswirkungen auf die Tabellensituation gehabt hätte.
Frei von Nervosität präsentierte sich der Mittelfeldspieler als Stratege im Dortmunder Zentrum, legte starke Werte an den Tag. Mit den drittmeisten Ballkontakten auf dem Platz zog er die Bälle regelrecht an, brachte 87 Prozent seiner Pässe an den Mann und gewann etwa zwei Drittel seiner Zweikämpfe. Obendrein feuerte er noch dreimal aufs griechische Gehäuse, blieb jedoch – nur – in dieser Hinsicht so glücklos wie seine Kollegen.
"Es hätte ihm geholfen, wenn wir als Mannschaft besser gespielt hätten", konstatierte Tuchel im Anschluss an die Partie auf der Pressekonferenz, betonte dabei, dass Stenzel "hart für diese Chance gearbeitet" habe.
Stenzels Aufstieg unter dem Radar
Seit der Vorbereitung auf die Saison weilt die Nachwuchshoffnung aus der Reserve bei den Profis. Im Alter von 17 Jahren wechselte er 2013 von Osnabrück zur U19 der Westfalen, wo er innerhalb von zwei Spielzeiten 39 Auftritte hinlegte – mitunter als Kapitän – und 18 direkte Torbeteiligungen beisteuerte (10 Tore – 8 Assists). Nach aushilfsweisem Debüt bei den Amateuren gehörte er in der Vorsaison fest zum U23-Kader.
Vergangenen Sommer ging es für den schlaksigen U20-Nationalspieler, dem es noch etwas an Tempo und Physis fehlt, mit dem Profikader auf Asienreise und anschließend ins Trainingslager (Bad Ragaz). Er durfte sich in allen acht Testspielen beweisen, unterzog sich in diesem Zuge sogar einer Fortbildung: Überwiegend kam Stenzel auf der rechten Seite zum Einsatz, sowohl in der Verteidigung als auch auf der offensiven Außenbahn.
Mit seiner Darbietung im Europapokal hat sich der flexibel einsetzbare Youngster gewiss für weitere Spiele empfohlen. Demnach könnten sie in Dortmund künftig noch viel Freude an ihm haben – seinen Vertrag verlängerte Stenzel erst kürzlich bis 2019.
Gute Ansätze, wie auch schon in der Vorbereitung. Leider in so einem Spiel wirklich schwierig für ihn bei einer gemischten ersten 11 wie dieser. Freu mich auf den Jung