Der Verlust seines Stammplatzes beim 1. FC Köln war für Pawel Olkowski gleich in doppelter Hinsicht bitter. Der 26-Jährige, der an den ersten neun Spieltagen achtmal in der Anfangsformation der Geißböcke stand, hatte seinen Platz im Kader der polnischen Nationalmannschaft bis zum Winteranfang sicher.
Im Jahr 2016 waren Olkowski in Köln nur noch drei Startelfeinsätze vergönnt. Zwar wurde er noch fünfmal als Joker eingesetzt, in vier Fällen erfolgte die Einwechslung aber erst in der Schlussminute. In der Konsequenz kostete ihn diese Bilanz das Ticket für die Europameisterschaft in Frankreich, wo es Polen bis ins Viertelfinale geschafft hat – am Donnerstag (21:00 Uhr) kämpft das Team gegen Portugal um den Halbfinaleinzug.
"Bei dem einen führt das dazu, dass der Ehrgeiz ihn packt, andere fallen erst mal in ein Loch", sagt FC-Geschäftsführer Jörg Schmadtke im "kicker" mit Verweis auf das EM-Aus seines Schützlings. Ob Olkowski sich in der Domstadt wieder straffen kann? Der Manager ist sowohl optimistisch als auch besorgt: "Ich glaube, dass er zur ersten Gruppe gehört – das ist aber auch ein bisschen die Hoffnung."
Olkowski brachte zwischenzeitlich einige Kilo weniger auf die Waage und "ist nicht mehr so robust" wie zu seinen besseren Zeiten, konstatiert Schmadtke, obendrein hat er in den letzten Monaten mit dem dahinschwindenden Selbstvertrauen auch sein Spiel etwas verloren, worunter "sogar sein technisches Spiel gelitten" hat.
Die Situation sei nicht unproblematisch, "aber wenn man maximalen Support bekommt, hat man eine Chance", so die Überzeugung des 52-Jährigen. Daher ist ein Abschied Olkowskis (Vertrag bis 2019) im Sommer kein Thema: "Er bleibt. Punkt!"
