Seit dem nahezu in trockene Tücher gebrachten Klassenerhalt dreht sich beim FC Ingolstadt vieles um Trainer Ralph Hasenhüttl. Erst wurde ein Treffen mit Leipzigs Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick bekannt, ehe plötzlich weitere Anfragen für den bei den Schanzern bis 2017 gebundenen Österreicher im Raum standen.
In der "Sport1"-Sendung "Volkswagen Doppelpass" äußerte sich der 48-Jährige – ausführlich, offen und vor allem sehr glaubwürdig zu dieser Angelegenheit. Es sei generell so, dass man als Trainer solche Sachverhalte (Interesse anderer Vereine) zunächst sehr lange weg blockt respektive von seinem Berater weg blocken lässt. So lange, "bis man die Saisonziele erreicht hat". Zumal die Aufgabe, die man hat, einen ja auch in zeitlicher Hinsicht ausfüllt.
"Wenn man ein Gefühl dafür bekommen will, was in Zukunft dann passiert, dann ist es natürlich auch legitim, vor allem zuerst mal den Verein darüber zu informieren, wie es weitergeht, und sich danach [...] auch das ein oder andere vielleicht mal anzuhören", so Hasenhüttl.
Zwar sei das, was er im Moment in Ingolstadt habe, "nicht etwas, was ich so auf die Seite schieben kann." Er hänge sehr an dieser Aufgabe, dem Verein und dem Team, sei mit sehr viel Herz an der Sache. "Das wischt man nicht so einfach weg."
Trotzdem komme irgendwann der Moment, an dem man sich denkt: "Es ist nichts für ewig." Das ist seiner Ansicht nach auch dem Ehrgeiz geschuldet. Alle Trainer wollen irgendwann in die Champions League oder vielleicht einen Titel gewinnen. "Das ist normal, dass man sich dann irgendwann Gedanken macht: So, das ist die Ist-Situation, aber was gibt es noch?"
Daher wolle er in den Gesprächen mit anderen Klubs ein Gefühl dafür bekommen, "was es noch für Möglichkeiten gibt". Was zunächst nicht heißen muss, dass sein Abschied beschlossen ist.
Mit Verweis auf die zuvor in der Talkrunde diskutierte Situation von André Breitenreiter auf Schalke erklärte Hasenhüttl, dass es ihm wichtig sei, solchen Situationen vorzubeugen: "Dass ich irgendwo hinkomme und von vornherein gar keine Chance auf Erfolg habe, aus welchen Gründen auch immer. Dieses Gefühl zu entwickeln, um etwas Neues zu tun – darum geht es in so einem Gespräch."
Passenderweise wurde er nur einen halben Tag später bei jenem, von Breitenreiter trainierten Revierklub ins Spiel gebracht – der "BILD" zufolge ist Hasenhüttl auch beim FC Schalke 04 ein Thema.
Unabhängig davon, welche Vereine letzten Endes tatsächlich ihren Hut in den Ring geworfen haben, stellte der Schanzer Trainer am Sonntag noch eines klar. Aus Respekt vor den Fans und Zuschauern, die ihn ja "eine Spur weit" ins Herz geschlossen hätten, verbietet sich seiner Ansicht nach ein langes Geplänkel: "Diese Entscheidung muss zeitnah trotzdem getroffen werden."
Beim Doppelpass hat er sich selber sowas von gefeiert. Hat mir gar nicht gefallen. Wer hoch fliegt der fällt auch tief. In Hannover können wir ein Lied davon singen.
Darum passt er auch wie die Faust auf's Auge zu Redbull und Ragnick.