SV Werder Bremen | 1. Bundesliga

Wer­der-Mana­ger Baumann hofft auf Erlaubnis für Geis­terspie­le

24.03.2020 - 12:20 Uhr Gemeldet von: Fabian Kirschbaum | Autor: Fabian Kirschbaum

Mit Spannung wird das Ergebnis der DFL-Präsidiumskonferenz am Dienstag erwartet. Dort wird die weitere Zukunft des deutschen Fußballs in der Corona-Krise eruiert, der bislang offiziell nur bis zum 2. April ruht. Zum aktuellen Stand steht allerdings eine Verlängerung der Pause (zunächst bis zum 17. April) im Raum.


Wenn die Bundesligaspiele danach wieder erlaubt würden, hofft Werder-Manager Frank Baumann diesbezüglich dann besonders darauf, dass es gerade auch in Bremen zu Geisterspielen kommen kann und diese erlaubt würden.

"Ich gehe davon aus, dass wir vor Ende April nicht spielen werden", betonte der 44-Jährige gegenüber der "Bild". In Bremen herrscht aber eine besondere Situation vor, da Bremens Innensenator, Ulrich Mäurer, bereits vor der Generalabsage des 26. Spieltags (durch die DFL) die Durchführung des Heimspiels gegen Bayer Leverkusen untersagt hatte.

Grund dafür war die Befürchtung, dass sich mehr als 2000 Menschen vor dem Stadion versammeln würden.

Gespräche über Geisterspiele laufen

Diese Szenario könnte bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs erneut drohen, falls das deutsche Oberhaus mit Geisterspielen in die Weiterführung der Saison startet. Eine erneute Absage wollen die Bremer jedoch frühzeitig verhindern und führen deshalb in Person von Präsident Hubertus Hess-Grunewald Gespräche mit Mäurer über ein Go für eben jene Geisterspiele an der Weser.

"Für uns war die Absage eine Einzelfallentscheidung", so Baumann weiter, der abschließend an den Verstand der Anhänger der Grün-Weißen appelliert, die sich dem Stadion fernhalten sollen: "Ich denke, dass mittlerweile ein anderes Verständnis für dieses Thema da ist."

Quelle: bild.de

  • KOMMENTARE
  • 24.03.20

    der Vorschlag ist alternativlos... wenn sich dann auch die Ultras solidarisch verhalten und dem Stadion fernbleiben (keine Ansammlungen vor Stadien!), dann werden wir als Fussballfreunde keine ganz dramatischen Einschnitte dieses Sports erleben.

    VERNUNFT MUSS JETZT SIEGEN!

    Nachtrag: für Profis, das wissen wir hoffentlich inzwischen alle, bedeutet das Virus keine Lebensgefahr. Sie gehören eindeutig nicht zur Risikogruppe*

    *
    - ältere Personen (mit stetig steigendem Risiko für schweren Verlauf ab etwa 50 bis 60 Jahren)
    - Raucherinnen und Raucher
    - Personen mit Erkrankungen des Herzens (zum Beispiel koronare Herzerkrankung, Herzkreislauferkrankungen),
    - Personen mit Erkrankungen der Lunge (zum Beispiel Asthma, chronische Bronchitis),
    - Personen mit chronischen Leber- und Nierenerkrankungen,
    - Personen mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit),
    - Personen mit einer Krebserkrankung sowie
    - Personen mit geschwächtem Immunsystem (zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung, die mit einer Immunschwäche einhergeht oder durch die Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr schwächen, bedingt wird - darunter Cortison).

    Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogruppen.html

    PS: Basler der alte Raucher ist ja auch nicht mehr aktiv ;-)

    • 24.03.20

      du hast ja Recht, aber Risikogruppe hin oder her..
      Auch jüngere Leute können an dem Virus (wie auch an einer normalen Lungenentzündung) sterben..!! Von daher würde ich es grob fahrlässig finde, wenn man so argumentieren würde.

    • 24.03.20

      Meinst du damit pauschal junge Leute, oder junge Leute mit Immunerkrankungen oder anderen Vorerkrankungen, die das Immunsystem schwächen? Ein junger und gesunder Mensch stirbt extrem selten, außer es handelt sich wirklich um einen schwerwiegenden Fall.
      Der bis jetzt jüngste Tote in Deutschland, ohne Vorerkrankungen, war 54 Jahre alt. Ob er sich fit gehalten und eine ausgewogene Ernährung genossen hat, die für ein gut funktionierendes Immunsystem unabdingbar ist, weiß ich gerade nicht. Es scheint mir sehr unwahrscheinlich, dass ein Profisportler sich Sorgen machen muss.

      Allgemein darf man einfach nicht außer acht lassen, dass die Folgen für die Weltwirtschaft verheerend sein werden, je länger dieser Stillstand vorherrscht. Deshalb liegt es im Interesse aller Menschen, den Alltag wieder ins laufen zu bringen, um nachhaltige Schäden, die uns dann deutlich länger beeinflussen als das Virus selbst, so gut es geht zu vermeiden bzw. zu minimieren. Deshalb bin ich voll und ganz bei Baumann, nicht nur beim Fußball. Je schneller die Firmen, Gastronomie, Schulen, Kindergärten etc. wieder geöffnet werden können, desto besser.

    • 24.03.20

      Klar können junge Leute auch krank werden, wie bei jeder anderen Krankheit auch....

      Das Durchschnittsalter von Corona beträgt im Schnitt 82 Jahre, da kann man schon von keiner Gefahr für jüngere sprechen. Da ist die Gefahr höher, über die Strafe zu laufen.

    • 24.03.20

      "Sein Kollege Professor Jonas Schmidt-Chanasit ging sogar noch einen Schritt weiter. „Wir sprechen hier nicht über die nächsten Wochen, sondern über die nächsten Monate“, sagte der Virologe vom Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg dem NDR. „Ich gehe fest davon aus, dass [die Bundesliga] erst nächstes Jahr weitergeht.“

      Auf meine Nachfrage am Sonntagnachmittag schließt Schmidt-Chanasit Geisterspiele in diese Rechnung eindeutig ein. Er weist darauf hin, selbst bei Geisterspielen bestünde die Gefahr, dass Anhänger sich im privaten Rahmen träfen; privates Public Viewing, sozusagen. „Wir können Infektionsketten nachstellen. Hier sind 50 Leute zusammengekommen und dort ist einer gestorben. Da kann sich der Fußball schwer herauswinden.“ Und: „Macht der Fußball sich nicht total angreifbar, wenn aufgrund von Spielen Menschen sterben?“ "

      Quelle: http://www.laptoptrainer.de/2020/03/23/coronavirus-der-fussball-kommt-zuletzt/

    • 24.03.20

      Sicher das kein Bundesligaspieler Asthma oder Diabetes hat?
      Raucher gibt es auf jeden Fall...Verstehe die Argumentation mit der Risikogruppe von daher nicht wirklich.

    • 24.03.20

      @Projanssen: es KANN ein junger Mensch sicher auch an Corona sterben, so wie er auch theoretisch an einer Grippe sterben könnte. Es kommt auch hier - um realistisch zu bleiben - auf die Wahrscheinlichkeiten an. In dieser Hinsicht scheint (das bestätigen die bisherigen Beobachtungen) das Virus für bestimmte Gruppen absolut unproblematisch zu sein.
      Vgl. folgende Statistik, wobei man wissen muss, dass die Sterbichkeitsrate einer Grippe zwischen 0,1-0,3% liegt und dass die Statistik aus China keine repräsentative Sterblichkeitsrate ist, da durch hohe Dunkelziffer bei Corona vermutlich deutlich überbewertet:
      https://de.statista.com/infografik/20963/todesrate-bei-covid-19-infizierten-in-china-nach-altersgruppen/

      @krrssobee: stimme dir zu! Die Nebenwirkungen der aktuellen Maßnahmen können noch größeren Impact haben, als der Virus selbst. Deshalb erwarte ich eine Lockerung in 2-3 Wochen (Strategiewechsel), begleitet von Maßnahmen, die besonders auf die Risikogruppen bezogen sind. Diese Personen benötigen unsere vollste (infrastrukturelle/finanzielle) Unterstützung! Man bereitet das Gesundheitssystem gerade auf den Strategiewechsel vor - Erweiterung der Kapazitäten, Betreuung, Regelungen zum Schutz etc.

      @AlfiHartkor: nein, ist nicht sinnfrei. Mit dieser Haltung würden wir bis zu zwei Jahre brauchen (bis Herdenimmunisierung greift) und in eine Katasrophe schlittern. Deshalb sind pointierte (Schutz-)Maßnahmen, die sich auf die Risikogruppe beziehen der einzig sinnvolle Weg heraus aus einem Dilemma. Die Herdenimmunisierung ist das einzig wirklich probate Mittel, dem Virus nachhaltig den Schrecken zu nehmen. Mit den aktuellen Maßnahmen zögern wir den Immunisierungsprozess hinaus. Für den Augenblick ist das in Ordnung, bis man sich (hoffentlich in spätestens 3 Wochen) infrastrukturell für eine Welle aufgestellt hat.

    • 24.03.20

      @Senior Minero: wenn Raucher, Asthmatiker (sonstige Risiken vorliegen), ist das mit einem Verletzungsstand gleichbedeutend. Der Spieler pausiert krankheitsbedingt. Entweder macht man es so oder man fährt alles (Vereine, Gehälter, etc) gegen die Wand. Ich glaube letzteres ist keine Option, oder?

      Man wird doch wohl aus einem Profikader bestehend aus durchschnittlich 28 Spielern, 16 Spieler finden, die spielfähig sind, sprich bei denen keine Risikobelastung vorliegt... Die Vereinsärzte können das sicher gut bewerten.
      Kadergrößen: https://www.transfermarkt.de/1-bundesliga/startseite/wettbewerb/L1

    • 24.03.20

      Was hier leider wieder verbreitet wird, entspricht nicht der Wahrheit.

      Es gibt in Deutschland bereits zig kritische Fälle mit Beatmungsgeräten auch von jüngeren und fitten Patienten ohne Vorerkrankungen. Dass bei uns die Sterblichkeit so gering ist, liegt alleine an der Qualität der deutschen Krankenhäuser und deren Behandlung. Und diese Qualität kann man nur halten, wenn die Auslastung so gering bleibt wie jetzt bzw noch ein wenig ansteigt.

      Die Wahrscheinlichkeit, dass der Ball bis Sommer nochmal rollt, erscheint mehr als unwahrscheinlich, wenn man bedenkt wie viele Personen an einem Bundesligaspiel auch trotz Geisterspiel noch mitwirken!

    • 24.03.20

      @Christoph Janke: QUELLE?

    • 24.03.20

      @Costologie Ein Familienmitglied und Ärzten aus diesem Krankenhaus. Wurde heute aber auch nochmal auf der PK von der Gesundheitsministerin Bayerns gesagt.

      Mehr möchte ich dazu wegen der kritischen Situation nicht sagen.

      Fußballspiele bis Sommer sind jedenfalls utopisch. Selbst wenn die DFL den Spielbetrieb wieder aufnehmen wollen würde, werden die Länder jeweils ihr Veto einlegen.

    • 24.03.20

      Wer damit argumentiert, dass das Virus "für einen jungen Menschen schon nicht so gefährlich ist", hat es leider noch immer nicht ganz verstanden, worum es eigentlich geht. Es würde auch schon vollkommen ausreichen, sollten "ältere Menschen" unsere Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen bringen. In Italien werden Behandlungskapazitäten zum Teil bereits nach Priorität verteilt und die ersten Patienten werden mittlerweile auch schon hier nach Deutschland eingeflogen, weil die Kapazitäten derart begrenzt sind.

      Und dafür sind die jungen Leute, für die das Virus doch nur halb so schlimm ist, sehr wohl ein Faktor. Was passiert denn mit einem solchen jungen Menschen, sollte er sich bei einem Verkehrsunfall schwer verletzen und auf Beatmungsbehandlungen angewiesen sein? Fliegen wir den dann auch ins Ausland, sobald unsere medizinischen Kapazitäten an ihre Grenzen stoßen? Es scheinen sich wohl einige nicht bewusst zu sein, was ein Kollaps unseres Gesundheitssystemes bedeuten würde, völlig egal ob für jung oder alt.

      Und grundsätzlich ist es ja ohnehin so, dass umso mehr junge Leute sich infizieren, sich automatisch auch mehr Leute der Risikogruppe infizieren und das bringt unsere medizinische Kapazitäten noch schneller und noch weiter an ihre Grenzen. Das ist eine ganz einfache mathematische Rechnung.

      Es ist aktuell nicht zu rechtfertigen, Sportereignisse in irgendeiner Art und Weise auszutragen. Das dann auch noch in die Hände der Ultraus zu legen und dabei an deren Vernunft zu appellieren, grenzt für mich ja fast schon an Wahnsinn. Reden wir von den gleichen Ultras, die Steine auf RB Leipzig Fans werfen? Und von deren Vernunft soll man die Entwicklung und Ausbreitung einer Pandemie abhängig machen? Um Gottes Willen.

    • 24.03.20

      @AliHartkohr
      du hast das wort falsch verwendet du döddel
      https://www.wissen.de/medizin/asymptomatisch
      Gruß

    • 24.03.20

      Moin alfo
      klasse bearbeitet du fuchs :D
      gruß

    • 25.03.20

      Bevor ich hier missverstanden werde: ich denke wir sind uns alle einig, dass SARS-CoV-2 einen beträchtlichen Impact auf unser Gesundheitssystem haben wird. 200-300 tsd Todesfälle über die kommenden 2 Jahre wären nicht so unwahrscheinlich. Nach wie vor geben die Daten her, dass die Menschen, die zur Risikogruppe gehören, in besonderem Maß gefährdet durch den Virus sind und gesunde Menschen kaum! Die Maßnahmen müssen - und können auch guten Gewissens - in nächster Zeit zunehmend auf den Schutz der Risikogruppe umgelenkt werden - alle müssen da ihren Beitrag leisten. Jetzt zu meinen, wir müssten das Leben einstellen und in Quarantäne über einen längeren Zeitraum verbleiben, ist total weltfremd. Das gesamte (Wirtschafts-)System würde durch überzogene Maßnahmen zusammenbrechen und die Auswirkungen auf die Gesellschaft wären ungleich höher und vielschichtiger. Wir befinden uns zweifelsohne in einem (moralischen) Dilemma! Wenn aber jetzt kein Augenmaß gehalten wird und unter Panik (eindimensionale) Entscheidungen getroffen würden, setzen wir ALLES und ALLE aufs Spiel. Schaut mal in den Geschichtsbüchern und in der Fachliteratur nach, welche Dynamiken in einer (Welt-)wirtschaftskrise entstehen... wenn das der Preis sein soll, dann gute Nacht!

      Quellen:
      https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogruppen.html
      https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/corona-sterblichkeit-alter-china-100.html
      https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/corona-virus-das-wissen-wir/
      https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html

    • 25.03.20

      "Die Maßnahmen müssen - und können auch guten Gewissens - in nächter Zeit zunehmend auf den Schutz der Risikogruppe umgelenkt werden"

      Das hast du leider immer noch nicht ganz begriffen, dass es hier nicht "nur" um den Schutz der Risikogruppe geht, sondern um alle Menschen unserer Gesellschaft (und allmählich sogar um Menschen aus dem Ausland), die auf unsere medizinische Kapazitäten angewiesen sind. Was machst du denn, wenn du dich durch einen Unfall verletzt, während unserer Kapazitäten Schritt für Schritt ans Limit gehen? Denkst du, die reservieren für dich irgendwo ein extra Plätzchen, falls du die Kellertreppe stürzt und du dich schwer an der Wirbelsäule verletzt? Das ist aktuell noch möglich, Kapazitäten freizuhalten, genau deshalb müssen wir versuchen, diese Kapazitäten weiter zu schützen. Ich verstehe diese Denkweise echt auf keiner Ebene, dass das doch lediglich dem Schutz der Risikogruppe dienen soll (was es meiner Ansicht nach übrigens schon alleine wichtig genug macht).

      "Jetzt zu meinen, wir müssten das Leben einstellen und in Quarantäne über einen längeren Zeitraum verbleiben, ist total weltfremd."

      Ich habe in dieser Diskussion nicht vernommen, wer sich für eine flächendeckende Ausgangssperre ausgesprochen haben soll, von daher kann ich diese Aussage nicht ganz nachvollziehen.

      Unabhängig davon wird es trotzdem wichtig sein, für die nächste Zeit Regeln zu finden. Und diese Regeln werden eben auch den Fußball betreffen. Da finde ich es eben auch überhaupt nicht angemessen, die Entwicklung und Ausbreitung einer Pandemie von der Vernunft der Fanszene abhängig zu machen, während man nun weiter Spiele austragen wird. Teile dieser Fans werfen mit Exkrementen auf Fans in benachbarten Fanblocks und sind allgemein sowieso nicht weit von dem Verhalten einiger Affen im Zoo entfernt und an deren Vernunft soll man in dieser Situation appellieren? Also ich kann das noch immer nicht ganz verstehen, wie man zu einer solchen Ansicht kommt. Ich bin da eher klar der Meinung, dass es konsequente und gradlinige Regelungen geben muss.

      "Das gesamte (Wirtschafts-)System würde durch überzogene Maßnahmen zusammenbrechen und die Auswirkungen auf die Gesellschaft wären ungleich höher und vielschichtiger."

      Exakt deshalb sollte man diese Entscheidungen meiner Ansicht nach von den zuständigen Personen treffen lassen, die in engem Austausch mit Virologen und sonstigen Experten stehen und nicht von der Vernunft der Gesellschaft abhängig machen. Man sollte mal von dem Gedanken wegkommen, dass der Fußball einen ach so hohen Stellenwert genießt. Natürlich hat der Fußball auch seine Probleme und natürlich wird leider der ein oder andere Verein in finanzielle Nöten kommen, aber wir reden hier über Unternehmen, denen es zum Teil erlaubt wird, einem Sportler ein Jahresgehalt von 30 Millionen zu bezahlen. Das sollte man bei der ganzen Sache nicht vergessen, dass es zahlreiche Unternehmen gibt, die viel größere Existenzsorgen haben. Ich wüsste nicht ganz, wie man die Wiederaufnahme des Spielbetriebs diesen anderen Unternehmen gegenüber rechtfertigen möchte.

      "Wir befinden uns zweifelsohne in einem (moralischen) Dilemma! "

      Mach mal das Fenster auf und versuche über den Tellerrand zu blicken. Bei den Zuständen in Italien kannst du das "moralisch" vor dem Dilemma streichen und wenn wir daraus nichts lernen und wir es in Kauf nehmen, dass unsere mediznischen Kapazitäten in ähnliche Engpässe geraten könnten, dann haben wir es leider nicht verstanden, worum es denn aktuell überhaupt geht.

    • 25.03.20

      @amused: du scheinst ja zum Glück alles um den Virus und seine Auswirkungen auf sämtliche Bereiche verstanden zu haben und interpretierst meinen Text stellenweise relativ unterstellend. An welcher Stelle liest du denn heraus, dass ich der Fanszene und erst recht den Ultras irgendwelche Mitbestimmung einräumen würde; ich lese heraus, dass für dich deren Verhalten völlig inakzeptabel ist und das sehe ich im Übrigen auch so! Und apropos "Blick über den Tellerrand hinaus" - glaubst du, dass dein Blick auf die Dinge wirklich über den Tellerrand hinaus gehen?! ;-) Aber es ist nun wirklich nicht die Zeit sich destruktiv und vorwurfsvoll zu begegnen - belassen wir es dabei... ich denke, dass die Politik umsichtig genug ist, um die mehrdimensionalen Auswirkungen der Pandemie (auch auf die gesellschaftlichen, psychologischen und ökonomischen Dynamiken) bei allen folgenden Maßnahmen angemessen berücksichtigt.

    • 25.03.20

      "du scheinst ja zum Glück alles um den Virus und seine Auswirkungen auf sämtliche Bereiche verstanden zu haben"

      Behaupte ich überhaupt nicht von mir, aber es reicht eigentlich, wenn man sich die Umstände in Italien aktuell betrachtet und dass die Experten hierzulande vor genau den gleichen Umständen warnen, wenn sich die Infektionen zu schnell ausbreiten und zu viele Personen zeitgleich medizinische Kapazitäten in Anspruch nehmen müssen.

      "An welcher Stelle liest du denn heraus, dass ich der Fanszene und erst recht den Ultras irgendwelche Mitbestimmung einräumen würde"

      Ich habe nichts von "Mitbestimmung" geschrieben, aber du hast die Entscheidung sehr wohl von deren Vernunft abhängig gemacht. Hier dein Zitat: "wenn sich dann auch die Ultras solidarisch verhalten und dem Stadion fernbleiben (keine Ansammlungen vor Stadien!), dann werden wir als Fussballfreunde keine ganz dramatischen Einschnitte dieses Sports erleben.

      VERNUNFT MUSS JETZT SIEGEN!"

      Diese Vernunft wird aber nicht siegen, wenn du ein Revierderby Schalke gegen Dortmund austragen wirst. Vielleicht beim Großteil der Fans, aber nicht bei allen und das wäre schon Problem genug und unverantwortlich.

      "Und apropos 'Blick über den Tellerrand hinaus' - glaubst du, dass dein Blick auf die Dinge wirklich über den Tellerrand hinaus gehen?!"

      Ich berichte dir an der Stelle einfach mal von einem Beispiel, welches ich gestern unserer lokalen Zeitung entnommen habe: Gestern wurde ein über 70-jähriger Mann aus Frankreich nach Deutschland eingeflogen, weil es in Frankreich keine Beatmungskapazitäten mehr für den Mann gibt und er dort wohl der Krankheit erlegen wäre. Wir reden hier über ein Land wie Frankreich und nicht Simbabwe oder sonstigen Entwicklungsländern. Der Grund, weshalb für den Mann keine Kapazitäten mehr vorhanden sind, ist das paradoxe der ganzen Geschichte. Die Kapazitäten werden aktuell für jüngere Menschen freigehalten und diese jüngeren Menschen rennen durch die Gegend, erzählen was von Risikogruppen und dass der Genesungsverlauf doch häufig unkompliziert verläuft, während für einen selbst ja schön die Kapazitäten für den Notfall reserviert werden (Solange es zumindest noch geht).

      Und jetzt stell dir mal vor, es handelt sich bei diesem Mann um deinen Vater, deinen Opa oder sonstigen Anvertrauten. Stell dir vor, die Entwicklung geht in diesem Tempo auch bei uns so weiter. Wohin schicken wir unsere behandlungsbedürftigen Menschen? Und stell dir vor, wie unsere Krankenhäuser aus allen Nähten platzen und auch einem dieser jungen Menschen, die nicht der Risikogruppe angehören, bei einer lebensbedrohlichen Verletzung nicht mehr geholfen werden kann. Versetz dich doch nur mal in die Lage eines Arztes in Italien, der entscheiden muss, wer als nächstes Kapazitäten in Anspruch nehmen darf und wer seinem Schicksal selbst überlassen bleibt.

      Natürlich kann man nicht das Leben komplett runterfahren, das wäre genau so eine Katastrope (wie du richtig sagst), aber das sagt doch hier niemand. Es gilt aber nun die richtigen Entscheidungen zu treffen und einen verantwortungsbewussten Spagat zu schaffen und nimms mir nicht übel, aber für mich ist es da eher zweitrangig, ob der Spielbetrieb in Sportarten weiter fortgesetzt werden kann, damit 22 Leute wieder einem Ball hinterher rennen können.