SV Werder Bremen | 1. Bundesliga

Werner will Werder flexibler machen: Drei-Mann-Sturm ein Thema

05.07.2023 - 21:55 Uhr Gemeldet von: Zeruan | Autor: Bennet Stark

Sehen wir den SV Werder Bremen in der kommenden Saison häufiger mal in einer neuen Systematik spielen? Wie die BILD berichtet, wird Trainer Ole Werner in der Sommervorbereitung zumindest mal eine neue Variante testen.


Seit Werners Amtsantritt gab es bei Werder eigentlich nur eine Formation, das 3-5-2. Von diesem könnte der Coach in der kommenden Saison womöglich häufiger mal abweichen, was auch mit einem Neuzugang zusammenhängt.

„Es kann sein, dass wir an der Grundordnung etwas Neues ausprobieren werden. Wenn du mit zwei Stürmern spielst, bist du für das Überspielen in zentrale Räume sehr gut besetzt und hast gute Kombinationswege. Aber vielleicht können wir auch mit drei Stürmern spielen. Dadurch kann man eher die Tiefe bedrohen und in der letzten Linie mit einem Spieler mehr breiter stehen“, wird Werner zitiert.

Kritik: Werder Bremen ist zu ausrechenbar

Zum Ende der Saison hin kam bereits die Kritik auf, dass Werder zu leicht zu durchschauen sei. Die Gegner konnten sich gut auf die Grün-Weißen einstellen, weil sie genau wussten, wie die Bremer Stärken zu kontern sind. Und wenn dann auch mal der für die Systematik so wichtige Zielstürmer Niclas Füllkrug wegbrach, hatte man schnell das Gefühl, dass für den SVW in den Spielen nicht viel ging.

Es besteht also zum einen das grundlegende Bedürfnis, die Mannschaft der Bremer flexibler zu machen. Was Werner in seiner Idee nun zusätzlich unterstützt, ist die Verpflichtung von Dawid Kownacki. Der Neuzugang von Fortuna Düsseldorf ist in der Offensive vielseitig einsetzbar und verfügt über ein gutes Tempo. Werner: „Darüber hinaus gibt er uns die Möglichkeit, auch mal mit drei Stürmern zu spielen.“

Dies könnte beispielsweise so aussehen, dass Füllkrug (sofern er bleibt) den Strafraum besetzt und Marvin Ducksch (links) sowie Kownacki (rechts) leicht versetzt agieren. Mit den Rückkehrern Justin Njinmah (22, Dortmund II) und Nick Woltemade (21, Elversberg), die bei ihren Leihstationen eine gute Entwicklung durchmachten, stehen Werner weitere spannende Stürmer zur Verfügung.

Werder fehlt ein guter Sechser

Was wiederum gegen eine Systematik mit drei Stürmern spricht: Werder hat Stand jetzt keinen starken defensiven Mittelfeldspieler im Kader. Naby Keïta (28) wird im Zentrum gesetzt sein, ist aber eher nach vorne orientiert. Daneben könnte beispielsweise Jens Stage spielen, aber auch der Däne ist Achter. Christian Groß und Ilia Gruev ist diese Defensivrolle wohl eher zuzutrauen mit noch zwei Achtern vor ihnen, was dann wieder fürs so häufig praktizierte 3-5-2 spricht.

Nichtsdestotrotz: Werner wird testen, inwiefern ein System mit drei Stürmern auch im Bundesligaalltag passen könnte. Dass der SV Werder in Zukunft flexibler wird, dürfte ein Ziel der diesjährigen Sommervorbereitung sein.

Quelle: bild.de | LigaInsider