Überraschend wurde Terrence Boyd ins Aufgebot für das anstehende Länderspiel der USA gegen Neuseeland in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch berufen, stand der 25 Jahre alte Stürmer bei seinem Klub RB Leipzig in dieser Saison doch noch kein einziges Mal im Kader.
Sein letztes Punktspiel für die Roten Bullen ist sogar beinahe zwei Jahre her: Am 7. Dezember 2014 zog er sich im Zweitligaspiel gegen den FC Ingolstadt eine schwere Knieverletzung (Kreuzbandriss und Meniskusschaden) zu, die eine lange Leidenszeit mit mehreren Operationen zur Folge hatten. Aus jenem Jahr datiert auch sein letzter Auftritt im Dress der Nationalmannschaft (März 2014).
Nach der unerwartet freudigen Kunde aus Übersee hofft Boyd zeitnah sicherlich auf eine ähnlich positive Entwicklung in Leipzig. Dort kann er seit der Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit wieder voll mittrainieren, hat in Tests und U23-Spielen mitwirken können. Sein Vertrag läuft nach der Saison aus.
Ende des Jahres soll es daher nach einem Bericht der "Bild" an den Verhandlungstisch gehen und die Situation bewertet werden. Hat sich Boyds Lage in puncto Einsatzzeiten bei der Bundesligamannschaft bis dahin nicht oder nur marginal verbessert, wird auch über einen Transfer diskutiert.
Das Thema Wechsel stand bereits im Sommer auf der Agenda, zwei Vereine aus dem Unterhaus waren an dem verletzungsgeplagten US-Amerikaner interessiert. Bei einem neuen Klub wäre Boyd umgehend gefordert gewesen und hätte sich deshalb womöglich dem Risiko eines Rückschlags ausgesetzt; RB setzte lieber auf einen Verbleib und einen behutsamen Aufbau des Spielers. "Das fand ich stark von Sportdirektor Ralf Rangnick", so die anerkennenden Worte des Angreifers in der "Bild", "er hat weiter auf mich gebaut, obwohl ich dem Team so lange nicht helfen konnte."