Ziemlich genau einen Monat her, dass der 1. FC Union Berlin nach einem 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg an der Tabellenspitze der zweiten Bundesliga thronte. Der Triumph über die Franken markierte für das Team von Trainer Jens Keller den sechsten Dreier in Folge. Ab da geriet der Motor etwas ins Stocken, es folgten drei Spiele, in denen nur ein Punkt geholt wurde. Dank eines 3:1 gegen Kaiserslautern konnte zuletzt der Anschluss an die Spitze gehalten werden. Aktuell belegt der Hauptstadtklub Rang drei.
Dass die Eisernen fünf Spieltage vor Schluss vom Aufstieg träumen dürfen, liegt auch der guten Defensivarbeit in dieser Spielzeit. Kassierten in der Vorsaison lediglich vier andere Zweitligisten noch mehr Gegentreffer als Berlin (50), so liegt Union diesmal mit 30 Gegentreffern nach 29 Partien in den Top 5.
Zusammengehalten wird die Abwehr von Innenverteidiger Toni Leistner. Auf ihn setzt Keller im Grunde ausnahmslos, nur zweimal – einmal aus familiären Gründen, einmal wegen einer Gelbsperre – stand der 26-Jährige diese Saison nicht in der Startformation. Für den ehemaligen Dresdner ist es, was seine Leistungen anbelangt, das vielleicht beste Jahr seiner Karriere.
Mit seinen Darbietungen hat er möglicherweise auf sich aufmerksam gemacht: Nach einem Bericht des "kicker" fanden sich wegen ihm Scouts vom VfL Wolfsburg, dem Hamburger SV und den Wolverhampton Wanderers (englischer Zweitligist) auf der Tribüne ein. Abwehrchef Leistner besitzt in Berlin einen bis 2018 datierten Vertrag.