Valentin Stocker | 1. Bundesliga

Ran­der­schei­nung auf dem Flügel

15.10.2015 - 12:01 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

Im Zuge der Rettungsmission, die Trainer Pál Dárdai im Februar dieses Jahres aufgetragen worden war, gehörte Valentin Stocker zu den verlässlichen Größen im Team von Hertha BSC. Unter der Federführung des ungarischen Übungsleiters entdeckte der 26-Jährige als Spielmacher sozusagen den Torhunger und erzielte in seinen 14 Rückrundenspielen neun Scorerpunkte (3 Tore – 6 Assists). Anders gesagt: In der zweiten Hälfte der Vorsaison war er lediglich an drei Hertha-Treffern nicht direkt beteiligt.


Auf Stocker war für Dárdai und die ansonsten angriffsschwachen Hauptstädter im Abstiegskampf Verlass. Aktuell aber schwächelt der Eidgenosse. Nicht nur fällt seine Bilanz mit einem Tor (keine Torvorbereitung) im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 recht dürftig aus, auch leistungsmäßig steht der Mittelfeldspieler neben sich.

In der Berliner Überraschungsmannschaft (Tabellenplatz 4) gehört er zu den Wenigen, die am Aufwärtstrend nur bedingt beteiligt sind. Konsequenz: Stocker kam in den vergangenen beiden Partien nur als Einwechselspieler zum Einsatz – Stammplatz vorerst wohl verloren.

Darida wirft alles um

Ein Grund für das Formtief ist das "körperliche Loch", in das der Schweizer in der Sommerpause gefallen ist. So beschrieb es jedenfalls Coach Dárdai gegenüber der "Berliner Morgenpost". Stockers jüngste Rolle als Ersatzmann lässt sich teilweise ebenfalls unter Fitnessgesichtspunkten erklären, denn den Nationalspieler ereilten als Folge der englischen Woche im September zunehmend körperliche Beschwerden. Aus diesem Grund weilte er in der Länderspielpause auch nicht bei der Nati. Sein Trainer zeigt sich erfreut: "Er sieht wieder frischer aus."

Gravierender dürften jedoch die mannschaftlichen Einschnitte wirken, vor allem die durch die Verpflichtung von Vladimir Darida veränderte Statik des Teams. Der Tscheche gilt zwar nicht schlechthin als der klassische Zehner, bringt aber selbst auf der Acht genügend Spielstärke ein, sodass Dárdai des Öfteren keine Notwendigkeit für zusätzlichen Spielmacher sieht.

Obwohl der Ungar weiß, dass Stocker aus der Zentrale heraus gefährlicher agieren kann ("Wenn Valentin zentral spielt, hat er mehr Möglichkeiten, Tore zu machen."), ordnete er seine Versetzung auf die linke Außenbahn an. Und prompt konnte der offensive Mittelfeldspieler nicht mehr so glänzen wie zuvor. Zu allem Überfluss drängt mit dem Langzeitverletzten Alexander Baumjohann ein weiterer Spielgestalter zurück in die erste Elf.

Momentan, so scheint es, hat Stocker die Bindung zum Hertha-Spiel verloren. Mit der hoffentlich bald wiedererlangten, hundertprozentigen Fitness im Gepäck muss er alsdann zusehen, sich beim Trainer,der ihn jüngst auch als Option für die rechte Außenbahn genannt hat, aufs Neue zu empfehlen.

Valentin Stocker | Saisonbilanz 2015/16

SAISONBILANZ | Valentin Stocker

Quelle: morgenpost.de

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  • KOMMENTARE
  • 15.10.15

    Klasse glaube ich schon...Stocker ist vergleichbar mit Didavi, Rode, Boateng usw...Spieler die fussballerisch alles mitbringen, doch wo der Körper einfach nicht mitspielt...diese Spieler können nie über Wochen das Mannschaftstraining zu 100 % mitmachen und können meist nur eine abgespeckte Version bestreiten um dann am Spieltag über den Willen alles raus zu holen und dank Ihrer TEchnik usw körperliche Defizite weg machen können...auf Dauer sind diese Spieler für einen Verein leider nicht zu ertragen, jedenfalls nicht in Schlüsselpositionen, sondern entweder Spieler 13-16 oder eben in einer schwächeren Liga mit weniger Spielen, siehe Giovinco in der USA...

  • danu27
    5 Fragen 0 Follower
    danu27
    15.10.15

    Da bin ich anderer Meinung Robinho222. Die Gewöhnungszeit ist lang, ja, aber die Klasse hat er auf jeden Fall. Meine Meinung.

  • 15.10.15

    Er hat einfach nicht die nötige Klasse um dauerhaft in der Bundesliga zu bestehen.

  • 15.10.15

    Schwierige Situation. Das liegt nicht nur an den im Text beschriebenen Gründen, sondern auch an der Tatsache, dass sich derzeit Cigerci und Haraguchi im Team fest spielen. Aber auf Dauer wird die Hertha auf Stocker zurückgreifen müssen.